One Colonizer down!

Heute, 140 jahre nach Beginn der Kongo Konferenz, bei der die Vertreter der kolonialen großmächte Afrika gewaltvoll unter sich aufteilten, wurde eine Bismarck Statue in Frankfurt am Main gefällt. Denn Koloniale Kontinuitäten finden sich über all in Deutschland und wir müssen ihnen praktisch etwas entgegensetzen.

 

Zur 140. Jährung der Kongo Konferenz versammelten sich heute morgen Anhänger:innen der Antikolonialen Bewegung um ein Zeichen zu setzen, gegen den Kolonialismus und gegen eine fehlgeleitete Erinnerungskultur. Vor 140 Jahren am 15.11.1884 begann die Berliner Konferenz, auch Kongo Konferenz genannt, die bis zum 26.02.1885 andauerte. Eingeladen dazu hat der ehemalige Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Konferenz ist jene, an denen Vertreter europäischer Großmächte, die USA, Russland und das osmanische Reich Afrika in Kolonien aufteilte und willkürlich Grenzen zog. Damit leiteten sie eine gewaltvolle Eroberung und Ausbeutung des Kontinents ein, welche zu jahrelangen systematischen Ausbeutung und Versklavung führte. Bis heute gibt es in Deutschland unzählige Bismarck Denkmäler und Statuen. Dabei machen Bismarckstatuen den größten Anteil der Statuen in Deutschland aus. Auch heute wird noch positiv an ihn erinnert, ausgelassen werden dabei seine Gräueltaten.

Die deutsche Kolonialgeschichte wird in unserer Gesellschaft kleingeredet, dabei bildeten die deutschen Kolonien 1914 flächenmäßig das drittgrößte Kolonialreich. Der Genozid durch König Leopold II. im Kongo und der Genozid in Namibia fanden beide nach der Kongo Konferenz statt. Vor 120 Jahren begann der Völkermord an den Ovaherero und Nama. Trotz ihres Widerstands wurden bis zu 60.000 Ovaherero und 10.000 Nama vom deutschen Kolonialreich ermordet. Bis heute wirken die Folgen der Kolonialisierung nach, denn der Kolonialismus war nie vorbei und der Kampf dagegen ist es auch nicht. Erinnerungspolitik soll Gerechtigkeit schaffen und an diejenigen erinnern, die der Eroberung zum Opfer fielen und nicht den Tätern. Wir brauchen keine Statuen von Tätern und Kolonialisten. Wir kämpfen an der Seite aller unterdrückter Völker dieser Erde und sagen dem herrschenden Kolonialismus den Kampf an.

Antikolonialer Kampf muss praktisch werden!

 

 

 

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