Gemeinsam gegen die Gentrifizierung und die “enshitification” der Welt
In den nächsten Tagen wird das Betonmonster namens "Amazon Tower" seine Pforten öffnen, sein Schatten ist schon seit einiger Zeit eine kalte Präsenz.Diese Nachricht ist also keine Überraschung, wir wussten, dass dieser Moment kommen würde, der unsere Stadt noch mehr in einen Ort für die Reichen, Geschäftsleute, Spekulanten und anderen Abschaum verwandelt.
Die Existenz dieses Gebäudes hat Folgen für unsere Stadt, viele davon, die wir schon seit Jahren erleiden, aber mit jedem Tag verschärfen sie sich. Der Anstieg der Mietpreise macht es praktisch unmöglich, eine Wohnung zu finden, die uns nicht dazu zwingt schuften müssen, um die Miete zu bezahlen, der kontinuierliche Prozess der Gentrifizierung, bei der unsere Stadtviertel für die meisten Menschen unbewohnbar werden und Ungleichheit, Elend und Unterdrückung mit sich bringen.
Aber amazon ist nicht nur dieses hässliche Gebäude, das unser Stadtbild verschandelt, sondernes ist auch ein Konzern, der für das Schlimmste des technologischen Fortschritts, der Ausbeutung und der Digitalisierung des Lebens, steht, welche wir alle mit Nachdruck ablehnen.
Jene, die in dem neu gebauten Turm mit Blick über Berlin sitzen werden, sind diejenigen, die ihre Ausbeutung an die tausenden von Arbeiter*innen, welche Tag für Tag in dunklen Versandzentren außerhalb der Städte arbeiten, weiterreichen und von ihnen profitieren. Ganz abgesehen von den Arbeitsbedingungen derer, die, in diesen Zentren verpackten Massenwaren, produzieren. Amazon ist eines der Gesichter des Kapitalismus des 21. Jahrhunderts und der fortschreitenden Neokolonisierung der Welt.
Wir weigern uns, zu Dienern von Bildschirmen und Algorithmen zu werden, von fabrizierten Begehren anderer Manipulation und dem Glauben, dass man alles kaufen kann. Wir wollen keine Welt, in der künstliche Intelligenz unser Leben kontrolliert. Wir glauben nicht, dass die Technologie uns freier und unser Leben einfacher machen wird. Wir wollen direkten menschlichen Kontakt und nicht von Technik vermittlet werden und weder mit noch durch “Hilfe” von Maschinen sprechen. Was die Gentrifizierung mit unserem Leben in der Stadt macht, tut die Digitalisierung mit der Gesellschaft. Es sind zwei Karten in der Hand der Kräfte der Ausbeutung, Herrschaft und Unterdrückung welche uns die“enshitification” der Welt bringen. Aber der Kampf gegen ihre Kontrolle über unser Leben und die Stadt, gegen die Folgen der digitalen Herrschaft braucht mehr als Petitionen und Proteste. Direkte Intervention und offene Konflikte müssen in einem kontinuierlichen Prozess angefacht werden und Gelegenheiten, den stillen Konsens zu brechen, ergriffen und ausgelotet werden. Von unserer Seite war es in letzter Zeit ruhig, als Struktur haben wir uns eine Weile nicht mehr in diesen Teil des Antigentrifizierungskampfes eingebracht, aber das bedeutet nicht, dass wir Notwendigkeiten und Gelegenheiten nicht sehen.
Für all das und mehr werden wir weiterhin gegen amazon und jeden kämpfen, der versucht, unser Leben und das Leben anderer verelenden und zu kommodifizieren. Für all das rufen wir dazu auf, an der Demonstration gegen den “Amazon Tower” am kommenden Samstag, den 26. Oktober um 16 Uhr am Schleidenplatz (S-Bahnhof Frankfurter Allee)