Update Uranmüllexport - wie weiter?

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Liebe Freundinnen und Freunde, nach der Demo am Samstag in Lingen und dem Uranmülltransport am Montag haben wir die Ereignisse erstmal ein wenig sacken lassen, zumal sich viele Fragen ergaben und noch mehr Medien hellhörig geworden sind, auch z. B. in den Niederlanden. Aber jetzt wird es Zeit nach vorne zu schauen - dazu zunächst der aktuelle Stand:

 

1. Wir wissen nun - von der Bundespolizei im Nachhinein gegenüber der Hammer Presse bestätigt, dass der Uranzug nach der Durchfahrt in Münster im Hammer Güterbahnhof mehr als 6 Stunden bis 20.25 Uhr umrangiert wurde. Danach ging es weiter durch das Ruhrgebiet, wo am Ende auf jeden Fall Oberhausen steht, bevor es nach Amsterdam weiterging.

2. Wir wissen nun auch, dass die Urenco nicht nur diese 600 t abgereichertes UF6 als Atommüll per Bahn zur Verschiffung gebracht hat, sondern recht spontan auch noch rund 300 t zusätzlich mit LKW nach Amsterdam gefahren hat, über den Autobahn-Grenzübergang zwischen Bad Bentheim und Oldenzaal (A30).

3. Das bedeutet, dass wir nun für dieses Jahr noch einen einzigen großen Urantransport erwarten und zwar zunächst "nach Fahrplan" am Montag, 18. November - und dann ebenfalls in dieser Kombi Bahn/LKW.

4. Dafür haben wir nun zweieinhalb Wochen Zeit zur Vorbereitung. Es wäre absolut klasse, wenn sich die Proteste entlang der Bahnstrecke ausweiten würden, denn es geht um viel: Urenco möchte nächstes Jahr weitere 6000 t aus Gronau, Almelo oder Capenhurst nach Russland bringen. In den niederländischen Medien hat Urenco Almelo zunächst mal abgewunken, bleiben Gronau und Capenhurst. In Capenhurst wurde aber gerade eine eigene Dekonversionsanlage für abgereichertes UF6 in Betrieb genommen - der Spitzenkandidat ist und bleibt damit Gronau!

5. Aber Urencos Plan in Gronau wackelt nach dem großen Medienecho der letzten Tage in Deutschland und Russland sowie den ersten sichtbaren Protesten. Deshalb jetzt die Eile - aber das wird ihnen bald nicht viel nützen, wenn wir eine politische Gegenentscheidung herbeiführen können zusammen mit unseren FreundInnen in Russland und den Niederlanden. Wir können jetzt gemeinsam einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen diesen unverantwortlichen Uranmüllexport erringen, das ist unser Ziel.

6. Sehr erfreulich wäre es deshalb, wenn sich im Münsterland nicht nur in Gronau und Münster, sondern auch in Orten entlang der Strecke wie Ochtrup, Steinfurt, Nordwalde, Altenberge oder Drensteinfurt Mahnwachen bilden würden. Ganz wichtig wäre eine Mahnwache am Montagmittag/-nachmittag in Hamm, wo ja offensichtlich lange Standzeiten vorgesehen sind - und im Westen des Ruhrgebiets ist Oberhausen ein Knotenpunkt. Dort findet die Durchfahrt nach dem jetzigen Fahrplan spät abends oder in der Nacht statt (je nachdem, wieviele Zwischenstopps es im Ruhrgebiet gibt).

Wenn sich an diesen Orten auch öffentlicher Protest regt, werden wir beim nächsten Transport einen großen Schritt weiter sein.

Bitte schaut mal in die Kalender über das lange Wochenende. Dann haben auch wir hier in Gronau und Münster noch ein, zwei weitere Termine geklärt.

Blick über den Tellerrand:
Viele haben wahrscheinlich mitbekommen, dass in Eschweiler vor dem Amtsgericht gestern ein Prozess gegen fünf KlimaaktivistInnen begonnen hat, wegen der Blockade des Braunkohlekraftwerks in Weisweiler 2017. Neben diesem Strafverfahren drohen den fünf Angeklagten noch Schadensersatzforderungen von 2 Mio. Euro von RWE! Beim Prozessauftakt waren zahlreiche UnterstützerInnen vor Ort. Wir erklären uns natürlich solidarisch mit den Betroffenen.

Atomfreie Grüße
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

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SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
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