Eure Toleranz kotzt uns an. Nazis angreifen!
Und wieder ist es so weit: André Poggenburg will am Mittwoch, den 14. August, unter dem Motto “Gegen LINKE Intoleranz und Aggression” in Connewitz auflaufen – sein fünfter Versuch. Bisher unterband die Versammlungsbehörde die Kundgebungen der rechten Splittervereinigung “Aufbruch deutscher Patrioten Mitteldeutschland” (AdPM) unter Verweis auf ein mögliches Gefahrenpotential, dass durch die Bewohner*innen und ihren Freund*innen in Connewitz ausgehe.
Dieses “Potential” ist enorm, der letzte Versuch der Rechten im Juli zeigte es. Mehrere hundert Menschen kamen trotz der kurzfristigen Verschiebung des rechten Aufmarsch vors Bundesverwaltungsgericht und störten die neonazistische Veranstaltung. Damit das, wo auch immer die Kundgebung letztlich stattfinden mag, wieder so gut funktioniert, bedarf es gegenseitiger Solidarität. Wir dürfen uns nicht gegeneinander ausspielen und dadurch spalten lassen. Jede Art des Protets gegen Neonazis und jedweder Form von Ausgrenzung und Menschenverachtung ist legitim, ob nun durch Parolen rufen oder Blockaden; ob nun durch die bloße Anwesenheit auf einer Gegenkundgebung oder die Schaffung von Rückzugsorten; ob ein Klaps auf den Hinterkopf von Faschisten; ob das beschädigen oder zerstören rechter Infrastruktur; ob durch das Anlegen von Kacke- oder anderen Depots sowie deren Nutzung oder (Sperr)Müll auf der Straße.
Alles ist legitim, nur Neonazis ignorieren nicht, wie es der LVZ-Redakteur Mark Daniel einforderte. Ignoriert wurden rechte Ideologien und Taten zuhaufe in diesem Land, deren Aufschwung tat dies jedoch kein Abbruch. Aktives Vorgehen hingegen zeigt den Faschisten ihre Grenzen auf und versucht immerhin, den Raum für rechtes Denken und Handeln einzugrenzen und bestenfalls zu nehmen.
Dabei kann es nicht um einen bloßen Antinazi-Konsens gehen, sondern um einen antifaschistischen. Personen, die sich sexistisch, homosexuellenfeindlich, antisemitisch oder anderweitig menschenverachtend Äußern, gilt die angesprochene Solidarität entzogen.(1) Reaktionäre Einstellungen in den eigenen Reihen wie sie auch bei Poggenburg und seine Anhänger/innen zu finden sind, gilt es gleichermaßen zu bekämpfen.
Ob gewaltfrei, lautstark oder militant, wichtig ist der solidarische Widerstand!
Achtet daher in den kommenden Tage auf weitere Ankündigungen!
(1) Diese Ansage gilt im Besonderen jenen Typen, die bei der Protestkundgebung am 17.07. meinten, es sei voll radikal und antifaschistisch “Schwuchteln haut ab!” zu dem Neonazi-Auflauf rufen zu müssen. Bleibt der nächsten Gegenkundgebung fern, verpisst euch aus linken Räumen, überdenkt eure Einstellungen – oder es knallt!)