Grüße an die Antischocke – Gerichte sind zum Essen da

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Menschen halten vor einem Haus ein Transparent mit der Aufschrift "Antischocke lebt!" und zwei brennende Bengalos hoch

Gestern, am 25.1. fand der Prozess gegen die drei Menschen statt, die vor 2 Jahren die Antischocke in der Mierendorffstr. 53 in Anger-Crottendorf besetzt hatten. Als Zeichen der Solidarität haben wir der Antischocke gestern Abend einen Besuch abgestattet, um einen kleinen Gruß an die Betroffenen der Repression zu schicken.

 

 

 

 

Gestern, am 25.1. fand der Prozess gegen die drei Menschen statt, die vor 2 Jahren die Antischocke in der Mierendorffstr. 53 in Anger-Crottendorf besetzt hatten. Das Verfahren wurde gegen geringe Geldauflagen eingestellt.

Als Zeichen der Solidarität haben wir der Antischocke gestern Abend einen Besuch abgestattet, um einen kleinen Gruß an die Betroffenen der Repression zu schicken.

 

Die Antischocke sollte vor allem eins sein: ein Rückzugsraum für Flinta* (Frauen, Lesben, inter*, nichtbinäre, trans, agender)-Personen. Gerade in Zeiten des allgegenwärtigen Rechtsrucks der Gesellschaft, aber auch im “Normalzustand” der patriarchalen Gesellschaft, in der queere Perspektiven täglich verdrängt und unsere Identitäten negiert werden, sind Räume wie die Antischocke lebenswichtig für viele Menschen.

Auch das Thema Leerstand und Wohnungsmarkt bleibt weiterhin aktuell. Gerade im Leipziger Osten liegt der Leerstand sichtlich über dem städtischen Durchschnitt. Wer durch Anger- Crottendorf läuft, kann in beinahe jeder Straße ein leeres und verfallendes Haus sehen, während immer mehr Menschen sich das Wohnen in der Stadt nicht mehr leisten können. Auch alternative Kultur- und Rückzugsräume verschwinden zunehmend und müssen Platz für kommerzialisierte Orte machen.

Das kapitalistische System und alle seine Akteur*innen spekulieren mit unseren Wohnräumen und Lebensrealitäten.

Beispiele dafür gibt es zuletzt in Leipzig massenhaft, z.B. in der Eisenbahnstraße mit der Entmietung der E127 und der E97 (die aktuell noch um ihren Erhalt kämpft (e97.org)).

 

Daher gilt unser Gruß nicht nur den Betroffenen dieser Repression, sondern allen die am Wohnungsmarkt, dem Patriarchat und der Gesamtscheiße leiden. Wir schicken einen großen Mittelfinger an den kapitalistischen und patriarchalen Staat!

 

Wir freuen uns für die Betroffenen über die Einstellung des Verfahrens, doch wir lassen uns durch milde Urteile nicht beschwichtigen oder von unseren Zielen abbringen! Der Kampf geht weiter bis jede Person ein warmes und lebenswürdiges Zuhause hat!

 

Paläste für Alle – Sonst gibts Krawalle!

Ein paar solidarische Menschen

 

P.S. Um zu verhindern, dass erneut irgendwelche dubiosen Gestalten in ihrem Haus auftauchen, hat die Hauseigentümerin inzwischen anscheinend ein zeitgesteuertes Licht installiert, um unerwünschten Besuch zu verschrecken – eine gängige Praxis von Hausbesitzer*innen, die ihren Leerstand unbedingt leer lassen wollen.

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Ergänzungen

Runter mit den Mieten, sonst wer'n wir euch was bieten!

Weg mit der GEZ, sonst sind wir nicht mehr nett!

Spekulierst du mit deiner Wohnung, erwarte keine Schonung.