Athen: Knickt der Staat vor dem dezentralen Konzept der Bewegung ein?

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Seit dem 2. Mai befindet sich Dimitris Koufontinas im Hungerstreik gegen das Veto der Staatsanwaltschaft, ihm (erneut) Hafturlaub zu gewähren. Im Gegensatz zu seinem letzten Hungerstreik ist eine extrem massive Welle der Solidarität entstanden. Gründe sind neben seinem schlechten Gesundheitszustand – er ist auf einer Intensivstation – auch der Umstand, dass die Staatsanwaltschaft mit Rechtsmitteln die Lockerungen jeder/s beliebigen Gefangenen blockieren kann.

 

 

 

Dieser Umstand führt Gruppen und Individuen in landesweiten Solidaritätsversammlungen zusammen, die sonst eher nicht an einem Strang ziehen. Nun wird Griechenland von Athen bis in die kleineren Städte seid zwei Wochen von einer militanten Welle überzogen, die vor nichts halt macht. Parteibüros, Banken, Autos gehen in Rauch auf, Einkaufstrassen und Büros werden demoliert, Bullen angegriffen und in Straßenschlachten verwickelt. Jeden Tag und jede Nacht. Zu manchem werden Bekennungen veröffentlicht, zu vielem nicht. Übersetzt ist bislang gar nichts. In Ermanglung dessen:

 

 

 

http://www.ekathimerini.com/240443/article/ekathimerini/news/police-station-attacked-in-athens-journalists-car-blown-up

 

https://www.nytimes.com/2019/05/15/world/europe/greece-anarchists-us-ambassador.html

 

http://www.ekathimerini.com/240482/article/ekathimerini/news/anarchists-firebomb-pasok-offices-in-central-athens

 

https://www.keeptalkinggreece.com/2019/05/12/anarchists-policeman-exarchia/

 

 

 

Aus der Führung der Staatsanwaltschaft kam jetzt ein Antrag, den Fall nochmal vor dem Obersten Gericht zu prüfen, quasi ein Rechtsmittel gegen das eigene Rechtsmittel. Dieses Gericht entscheidet am Dienstag über das weitere Schicksal von Koufontinas. Für den selben Abend ist eine Demonstration angekündigt, die bei einer negativen Entscheidung einen bestimmten Verlauf nehmen könnte.

 

Die Verantwortung für die Unfähigkeit der Bullen, die täglichen Angriffe zu unterbinden wird hin und her geschoben:

 

https://www.thenationalherald.com/244104/greek-police-units-will-circle-athens-anarchist-hotbed/

 

http://www.ekathimerini.com/240615/article/ekathimerini/news/governments-police-guard-strategy-backfiring

 

 

 

Diese kurze Info ist auch als Anregung gedacht, sowohl den aktuellen Hungerstreik zu unterstützen, als auch die Möglichkeiten zu erwägen, die eine zu kurze Decke der polizeilichen Abschirmung, den dezentralen Konzepten in einer Großstadt bieten.

 

 

 

 

 

 

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