Germany involved in new nuclear arms race
With votes of the three co-governing social democrat and conservative parties, the opposition Liberals and the far-right Alternative for Germany, the German parliament has defeated two bills tabled by the opposition Greens and The Left aimed at shutting down the uranium enrichment plant at Gronau and the fuel assemblies plant at Lingen as well as ending uranium fuel exports.
The Münster-based anti-nuclear activists of SOFA see “the ending of nuclear power continuing to be blocked with ideological arguments like ‘Germany must not lose the last bit of competence in nuclear energy’ and so on.
“With that, CDU, CSU and SPD [the government] continue at full pelt to supply enriched uranium and fuel elements to high-risk power stations like Tihange, Doel (both in Belgium), Cattenom, Fessenheim (both in France), Leibstadt (Switzerland) and Olkiluoto (Finland).
“They’re allowing [major German power generators] RWE and EON (= Urenco) as well as EDF/Framatome (French) to keep raking in the cash on a grand scale.
“The Bundestag vote came practically exactly eight years after the Fukushima disaster. The learning curve in the Bundestag [598 members] is very flat,” SOFA commented.
“Anyone who thought dropping nuclear power in Germany was more or less done and dusted should have a listen to the Bundestag speeches.”
Here are three links to them (in German obviously):
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/urananreicherung-gronau-bundestag-100.html
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw11-de-fukushima-595194
SOFA asserts that new research has revealed that RWE/EON and the German government have approved Urenco joining the contentious civil-military area of higher enrichment in the USA to about 20% U 235.
Also involved in this will be Urenco’s centrifuge technology subsidiary Enrichment Technology Company Limited, based in four European countries, as well as the Forschungszentrum Jülich (Jülich Research Centre), one of the largest interdisciplinary research centres in Europe.
“That means that at a time of international nuclear rearmament a new atomic spiral will be started with German participation with highly uncertain consequences.
“That is the ‘competence’ the federal government is keen to keep.
“Let’s give a powerful and loud answer to the ongoing nuclear course of the federal government, Urenco, RWE and EON – on to Gronau for an immediate nuclear phase-out and complete nuclear disarmament!
“Please mobilise for the Easter March, because only together we can successfully raise the pressure for a phase-out. And don’t let us allow nuclear and coal to be played off against each other in the end.
“Coal is no substitute for Tihange and nuclear is no climate saviour!”
19 April: Call to Easter March to the Gronau plant
It’s up to activists to keep the struggle going, argues SOFA, referring to a recent “succesfull” demo by 1,400 protesters and nearly 80 farmer-driven tractors at Ahaus, a nuclear waste depot 44 km in a straight line from Münster.
They’re calling for support for a march on the waste depot on Good Friday 19 April. Start is around 1 p.m. at Gronau railway station, a shuttle bus will operate for the return.
Joint departure from Münster is at 12.08 p.m. by regional train (meet at Treffpunkt Reisezentrum in the main station at 11.45 a.m.).
Ergänzungen
Uranmunition verseucht die Felder auf Jahrtausende
Wenn das die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg nur wüßte!
"Uranmunition verseucht die Welt.“ So heißt das neue Buch von Frieder Wagner. Eindrücklich berichtet der Autor darin, wie die USA ganze Landstriche mit Uranmunition verseucht haben, und über die Vertuschungsstrategie der Militärs, der Industrie und von Regierungen, aber auch jener der Medien und der Politik.
Herr Wagner, Ihr Buch „Todesstaub – Made in USA“ handelt vom Einsatz von Uranmunition. Was ist das Perfide an dieser Waffe?
Uranmunition entsteht aus einem Abfall der Atomindustrie. Wenn man zum Beispiel eine Tonne Brennstäbe aus Natururan für Atomkraftwerke herstellen will, entstehen etwa acht Tonnen abgereichertes Uran. Das ist ein Alphastrahler, das heißt, der ist radioaktiv und zudem hochgiftig. Das muss endgelagert und gesichert werden, das kostet viel Geld.
Wie kann man das als Waffe nutzen?
Vor etwa 30, 40 Jahren haben Militärtechniker eine Entdeckung gemacht. Uran ist ja fast doppelt so schwer wie Blei. Wenn man aus diesem abgereicherten Uran einen Stab formt und den entsprechend beschleunigt, dann durchstößt er im Sekundenbruchteil Panzerplatten, Beton und Zement. Das ist natürlich eine Entdeckung gewesen. Zudem entsteht beim Durchdringen von Panzerwänden ein Abrieb, und dieser Abrieb explodiert bei der großen Hitze von 3000 bis 5000 Grad, so dass die Besatzung im Panzer verglüht und der Panzer zerstört wird.
Problematisch ist aber auch, was dann mit der Munition passiert, nachdem sie eingesetzt wurde.
Ja! Nachdem es eingesetzt worden ist, verbrennt das abgereicherte Uran, das ja wie gesagt ein Alphastrahler ist – also radioaktiv und hochgiftig –, zu Nanopartikelchen, hundertmal kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Es entsteht also praktisch ein, ich würde sagen, Metallgas, das eingeatmet werden kann, das in die Umwelt gerät und das mit atmosphärischen Winden überall hingetragen werden kann. Wer das einatmet, läuft Gefahr, an Krebs zu erkranken. Diese Nanopartikel können auch die Mutter-Kind-Schranke überwinden, können direkt ins Gehirn gehen und sich über die Blutbahn in allen menschlichen und tierischen Organen ablagern. Alles, was so um die Erde vagabundiert, kommt eines Tages wieder runter und verseucht natürlich auch das Trinkwasser und alles Mögliche.
In welchen Kriegen wurde Uranmunition bisher eingesetzt?
Extrem stark eingesetzt wurde sie 1991 im ersten Golfkrieg, gegen den Irak. Die Militärs haben zugegeben, dass da etwa 320 Tonnen eingesetzt wurden. Dann – im zweiten Irakkrieg 2003 – waren es schon über 2000 Tonnen. Zwischendurch wurde es im Kosovo, im Jugoslawienkrieg, 1995 im Bosnienkrieg, im Kosovokrieg 1995 und ab 2001 in Afghanistan bis heute ständig eingesetzt.
Ihr Buch heißt ja „Made in USA“. Waren das nur die USA, die das hauptsächlich eingesetzt haben?
Die Entwicklung ist in mehreren Ländern gleichzeitig passiert. Auch in Deutschland hat man daran gearbeitet, selbstverständlich auch in Russland. Aber eingesetzt in diesem riesigen Umfang haben es zuerst die USA. Rücksichtslos, wie eben die USA auch erstmals die Atombomben eingesetzt haben. Deshalb habe ich das Buch genannt: „Todesstaub – Made in USA“.
Wie haben Sie den Einsatz der Munition bei Ihren Recherchen nachgewiesen?
Zum Beispiel haben die Serben uns Landkarten zur Verfügung gestellt, wo sie eingezeichnet haben, wo abgereicherte Munition eingesetzt wurde. Als wir im Irak waren, haben wir mit Bewohnern gesprochen. Wir sind in Gebiete gefahren, wo große Panzerschlachten stattgefunden haben, und haben dort Bodenproben, aber auch Staubproben von den Panzern genommen. Man kann an den Panzern erkennen, ob das ein herkömmliches Geschoss war oder ein Geschoss aus Uranmunition. Uranmunition zerstäubt, und diese Stäube brennen sich rund um das Einschussloch ein. So kann man erkennen, ob das Uranmunition war. In allen Bodenproben haben wir abgereichertes Uran gefunden. Leider auch in den meisten Boden- und Staubproben Uran 236. Das ist noch intensiver und noch giftiger. Es strahlt noch stärker und kommt in der Natur nicht vor. Das entsteht erst bei der Wiederaufbereitung von Brennstäben. Das heißt, wir haben dadurch bewiesen, dass die Militärs, die USA und ihre Koalition der Willigen, auch Uranmunition eingesetzt haben, die aus aussortierten Brennstäben hergestellt wurde.
Ihr Buch basiert auf den Filmen, „Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra“ (2004) und „Deadly Dust – Todesstaub“ (2007). Was für Szenen haben Sie in Basra bei der Recherche für „Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra“ erlebt?
Das war erschreckend und verfolgt mich manchmal heute noch in meinen Träumen. Da sind missgebildete Kinder, die man dort auf den Kinderstationen, ob in Basra oder in Bagdad, gesehen hat. Die sind derartig missgebildet, dass sie oft fast nichts Menschliches mehr haben. Da werden Kinder geboren, die keinen Kopf haben, die keine Nase haben, die kein oder nur ein Auge in der Mitte haben, oder die ihre Organe in einem Sack außerhalb ihres Körpers sozusagen tragen. Diese Kreaturen können eigentlich nur Stunden unter großen Schmerzen vegetieren und dann sterben.
Der Film "Deadly Dust - Todesstaub" ist dem Buch beigelegt, allerdings gibt es dafür bis heute keinen Filmverleih. Der WDR hat Ihnen im Anschluss keine ordentlichen Aufträge mehr gegeben. Woran liegt das?
Meine Exposees, die ich an den WDR oder auch an das ZDF geschickt hatte, wurden abgelehnt. Ich bin dann zu einem Redakteur beim WDR gegangen, dem ich immer gute Filme geliefert habe und der mich auch ganz gut leiden konnte, weil wir oft mit diesen Projekten die Einschaltquoten verdoppelt oder verdreifacht hatten. Den habe ich gefragt: ‚Was ist hier los?‘ Er hat dann nach einigem Zögern gesagt: ‚Ja, Frieder Wagner, einer muss es Dir ja mal sagen, Du giltst heut im WDR als schwierig. Was besonders gravierend ist: die Themen, die Du vorschlägst, sind äußerst schwierig. Mehr wage ich an dieser Stelle nicht zu sagen.‘ Dann wusste ich Bescheid. Das war 2005.
Ich kann Ihnen auch die Geschichte erzählen, wie zum Beispiel eine Redakteurin des ZDF eventuell einen Beitrag für das Fernsehen bringen wollte, der sich damit beschäftigt, ob im Jugoslawienkrieg diese Waffen auch in Kroatien eingesetzt wurden. Sie wollte sich zur Recherche in einem Vorgespräch bei mir über meine Erfahrungen erkundigen. Als ihr Chef erfuhr, dass sie zu Frieder Wagner wollte, hat sie die Reise nicht bewilligt bekommen, ohne weitere Erklärung.
Der sogenannte „Deadly Dust“, also Todesstaub, wird ja, wie Sie bereits beschrieben haben, durch den Wind weiterverbreitet. Also ist der Einsatz von Uranmunition nicht eigentlich ein Kriegsverbrechen und sollte geächtet werden?
Das ist ein absolutes Kriegsverbrechen. Der eingesetzte Staub, der im Südirak liegt, wird durch die ständigen im Irak vorkommenden Stürme, die sogenannten „Desert Storms“, die von Süden nach Norden gehen, auch in den Norden getragen, zum Beispiel nach Erbil, um dann an dem Gebirge zur Türkei nicht weiterzukommen. Dann rieselt dieser ganze Staub in der Umgebung von Erbil herunter. Wir haben zum Beispiel Proben von Kälbern genommen, die in der Umgebung von Erbil geboren und aufgewachsen sind und dort gegrast haben. Diese Gewebeproben haben wir auf abgereichertes Uran untersucht, und siehe da: Das abgereicherte Uran, dass in diesen Waffen verwendet wurde, hat einen charakteristischen atomaren Fingerabdruck. Im Nordirak fanden wir denselben „Uranfingerprint“ wie im Süden. Das heißt, dass, was im Südirak runtergekommen ist, man jetzt im Norden findet; und dort erkranken jetzt Kinder oder werden missgebildet geboren. Das vagabundiert jetzt um die ganze Welt.
Gab es denn Versuche von Betroffenen im Kosovo oder dem Irak, dagegen zu klagen?
Im Kosovo oder im Irak hat das keiner versucht. Jetzt wird im Kosovo durch ein Gremium von Rechtsanwälten versucht, die Nato zu verklagen, wegen dieser geschädigten Menschen, die krank geworden und gestorben sind. Das sind Anstiege von 20 bis 30 Prozent, und es werden jährlich mehr. Da wird eine Klage versucht.
Von eingesetzten italienischen Soldaten, die im Irak und im Kosovo stationiert waren – etwa 2000 Mann – sind nachweißlich 109 an Krebs erkrankt und gestorben. Von diesen 109 haben 16 Familien geklagt und alle haben diese Prozesse gewonnen. Die Gerichte haben den italienischen Staat beziehungsweise das Verteidigungsministerium angewiesen, Wiedergutmachung zu zahlen. Da jeder Krebs irgendwie anders war, sind die Zahlen verschieden. Es gibt also Abfindungen für die Angehörigen zwischen 200.000 und 1,4 Millionen Euro.
Wie sieht das in Deutschland aus? Gab es da Klagen von Bundeswehrangehörigen?
Das deutsche Verteidigungsministerium leugnet ständig bei Anfragen, dass es da Zusammenhänge gibt. Unsere Soldanten sind ja in Afghanistan und im Kosovo stationiert. In Afghanistan waren ja alleine inzwischen hunderttausend Soldaten, und wir haben festgestellt, dass von den Heimkehrern, die das natürlich zunächst gar nicht merken, fast ein Drittel kontaminiert waren. Wenn die dann heiraten und Kinder zeugen, ist die Gefahr hoch, dass sie missgebildete Kinder zur Welt bringen. Diese Kinder haben dann in ihrer DNA genau dieselben giftigen Stoffe wie der Elternteil. Das wird auf Generationen weitergegeben. Von Kind zu Kindeskindern.
Aber geklagt hat von denen noch keiner?
Es gab keine Klagen in Deutschland. In den USA klagen etwa 600 GIs, die für sich selber nicht klagen können, aber für ihre missgebildeten Kinder. Da geht es nicht mehr wie damals bei der Klage gegen die Zigarettenindustrie um läppische 90 und 900 Millionen, da geht es jetzt um Milliarden. Die USA werden natürlich versuchen, ein Ergebnis so lange wie es geht hinauszuzögern, und hoffen auf eine biologische Lösung, also dass die Kläger versterben.