JUZ vor dem aus

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Wir fordern, dass allen jungen Menschen in Leipzig bedarfsgerechte Angebote zur Förderung ihrer Entwicklung zur Verfügung gestellt werden.
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Regelmäßig führt das Förderverfahren in Leipzig dazu, dass wichtige Angebote für Kinder und Jugendliche vor dem Aus stehen. Fachlich nachvollziehbare Gründe gibt es dafür nicht. Denn in Leipzig orientiert sich das Förderverfahren seit Längerem nicht an Bedarfen, wie es das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) vorschreibt, sondern es wird von der Kostenseite aus gedacht und lediglich mit Budget auf Höhe der Fördersumme aus dem Vorjahr geplant. Zur petition: https://www.openpetition.de/petition/online/neuausrichtung-des-foerderverfahrens-in-leipzig#petition-main

 

(Unter anderem sind folgende Einrichtungen bedroht: Bauspielplatz Ost, MachtLos e. V., P. R., Club Geyserhaus, Helmholtzclub, Haus Steinstraße)

Es ist allein dem besonderen Engagement von Fachkräften, Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses und Politiker*innen im Stadtrat zu verdanken, dass der Schaden immer wieder eingegrenzt werden kann. Auch wenn nach wie vor keine konkrete Bedarfseinschätzung vorliegt, hat sich der erweiterte Finanzausschuss der Stadt Leipzig für eine Erhöhung der Fördermittel von 3,0 Mio. Euro für 2019 und 3,5 Mio. Euro für 2020 ausgesprochen. Diese Entwicklung ist erfreulich und ein Ausdruck des politischen Rückhaltes der Angebote, die jungen Menschen zur Förderung ihrer Entwicklung zur Verfügung gestellt werden. Doch um Geld allein geht es nicht. Die fehlenden Mittel sind lediglich ein Symptom eines unsachgemäßen Förderverfahrens, das jedes Jahr die gleichen Probleme erzeugt. Und selbst wenn eine Sicherung der Angebotsstruktur in der Kinder- und Jugendförderung immer wieder gelingen sollte, bleibt die dadurch ausgelöste Verunsicherung nicht ohne Folgen. Leidtragende dieser unverantwortlichen Planungs- und Förderpraxis sind junge Menschen in Leipzig als Adressat*innen der Angebote, die in den Einrichtungen und Projekten berufstätigen Fachkräfte sowie freie Träger.

Das ist nicht länger hinnehmbar! Es ist dringend geboten, das Förderverfahren in Leipzig neu auszurichten, um die schleichende Erosion einer tragfähigen Jugendhilfelandschaft aufzuhalten. 

 

Wir fordern, dass allen jungen Menschen in Leipzig bedarfsgerechte Angebote zur Förderung ihrer Entwicklung zur Verfügung gestellt werden.

 

Wir fordern die Umsetzung eines Förderverfahrens in Leipzig, das den gesetzlichen Anforderungen gerecht wird.

 

 

Diese Forderungen haben der DBSH Sachsen und der Fachkreis SALE als Stellungnahme veröffentlicht. Sie wird von vielen Organisationen und Interessenvertretungen in Leipzig unterstützt.

 

 

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Sozialarbeiter*innen
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