Ahaus 09.03.19 Bundesweite Demo gegen Castor-Tranporte und Atomkraft

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Ahaus darf kein Endlager werden - Demo am 9. März in Ahaus /12 Uhr am Bahnhof mit Demonstrationszug durch die Innenstadt

"Um es vorweg zu nehmen: Die Endlagerung in Schacht Konrad ist auch keine Lösung - auch nicht für die BI Ahaus", sagte Felix Ruwe von der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" e.V. ("BI") heute in einem Pressegespräch. Aber genau diese Situation ist auch ein Grund mit für die zwei Tage vor Weihnachten beantragte Laufzeitverlängerung des Betreibers des Ahauser Zwischenlagers.

Muss der radioaktive Müll aber länger als 30 Jahre zwischengelagert werden, können weitere Kosten für eine Umkonditionierung entstehen, weil die Verpackungen dafür nicht geeignet sind. Die Fässer, sogenannte "Konrad-Fässer" - rosten auch in Ahaus. Deshalb kann nicht gewährleistet werden, dass keine Radioaktivität austritt, wenn sie hier länger lagern. Wenn die Genehmigung für Ahaus bis 2057 verlängert wird, müssen die Lagerbehälter in Ahaus neu konditioniert werden.

Es ist außerdem äußerst fraglich, ob Schacht Konrad 2027 oder überhaupt jemals in Betrieb geht. Das lässt sich auch mit Ahaus vergleichen, da hier das Ziel war, ab 2031 einen Endlagerstandort in Deutschland zu finden, was inzwischen als unrealistisch gilt.

Bayern hat sich schon in den Koalitionsverhandlungen als möglicher Endlagerstandort komplett verabschiedet. Die Endlagersuche wird also immer schwieriger, wenn andere Bundesländer nachziehen.

Hartmut Liebermann von der BI beschreibt zwei Probleme: "Das Zwischenlager wird zu einem Langzeit-Zwischenlager für den Müll, der schon hier ist. Dazu haben die Bürgerinitiativen Anfang November ein Positionspapier entworfen, das auf der BI-Homepage veröffentlicht ist, damit das möglichst nicht eintritt.

Das zweite Szenario sind die konkreten Transporte, die aus den Forschungsreaktoren Berlin, Jülich und Garching in 2019 nach Ahaus drohen."

Dazu kommt, dass die Halle in Ahaus nur bis 2037 genehmigt ist und der neue Antrag auf die Lagergenehmigung bis 2057 gehen soll. Aber die Castoren halten nach wissenschaftlichen Überzeugungen technisch nicht länger als 40 Jahre.

Die BI plant in 2019 zunächst Einwendungen gegen das Verfahren zu erheben. Die Liste der Einwendungen wird auch bei der nächsten Sonntagsdemo verteilt und es werden Unterschriften gesammelt. Ab 14 Uhr treffen sich die Demonstranten am Mahner.

Eine größere Demo wird für Samstag, 9. März vorbereitet, die auch von größeren Organisationen unterstützt wird. Die Demo beginnt am Bahnhof, um den Wochenmarkt nicht zu stören.

Im Februar wird an den Samstagen außerdem ein Infostand in der Stadt aufgestellt, um die Bevölkerung zu informieren und Unterschriften zu sammeln - auch für die "Ahauser Erklärung", die inzwischen über 7.000 Mal unterschrieben wurde.

Auch die Nachbarstadt Gescher hat eine eindeutige Resolution im Stadtrat beschlossen gegen die Castortransporte nach Ahaus. Die Heeker Gemeinde sprach sich ebenfalls gegen weitere Transporte aus. Da die Ahauser Politik und Verwaltung sich mit der BI gegen weitere Transporte und keine Verlängerung der Lagergenehmigung einig ist und die Stadt Ahaus Rechtsmittel eingelegt hat, verzichtet die BI auf eigene Rechtsmittel.

Von der bundesdeutschen Politik, der Umweltministerin und der Forschungsministerin zeigten sich Ruwe und Liebermann enttäuscht, da sich die Zusicherungen immer wieder verändern. "Wem können wir denn überhaupt noch vertrauen?", fragt Felix Ruwe am Schluss des Gesprächs.

Kommt alle am 09.03.19 nach Ahaus, Treffpunkt 12 Uhr am Bahnhof. Von dort aus wird es einen Demonstrationszug durch die Innenstadt geben.

Weitere Infos folgen!!!

https://bi-ahaus.de

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Ergänzungen

Widerstand im Wendland, Widerstand in Ahaus, wir machen mit! https://www.bi-luechow-dannenberg.de/termine/

Nur irgendwo gegen sein reicht nicht aus. Atomstaat bekämpfen!

 

Ahaus 1998: https://www.youtube.com/watch?v=Yr9OV5YSJo4    ACAB