Soliaktion für Potse/Drugstore und Liebig34: Gegen Verdrängung und Gentrifizierung

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In der Nacht vom 17.12. zum 18.12. wurden in Berlin die Büros von der Hausverwaltungsfirma "Dr.House" in der Herzbergstraße 82 in Lichtenberg und von rent24 in der Potsdamer Straße in Schöneberg mit Farbe markiert. Im Gebäude in der Potsdamer Straße sitzt auch die Unternehmensgruppe DIM, die an der Verdrängung der Kiez Kneipe Syndikat in Neukölln beteiligt sind.

Die Unternehmen sind massiv an der Verdrängung von Freiräumen beteiligt und stehen beispielhaft für eine Stadt der Reichen.

rent24 ist eine Firma, die im selben Gebäude wie Potse/Drugstore Räume mietet und nun auch aus dem selbstverwalteten Jugendzentrum ein "co-living space" machen möchte. Um das zu erreichen, hat rent24 in der Vergangenheit immer wieder Securities und Bullen auf Potse/Drugstore gehetzt.

Die Hausverwaltungsfirma "Dr.House" ist ein Teil der Unternehmensgruppe Padovicz, welcher der Eigentümer des ebenfalls bedrohten Hausprojekts Liebig34 ist. Padovicz ist schon seit den 90ern bekannt für sein rücksichtsloses Profitstreben. So berichten Mieter*innen von angesägten Gasleitungen, dem Abstellen von Warmwasser und vielen anderen Schikanen, um sie zum "freiwilligen" Auszug zu drängen. "Dr.House" ist das Unternehmen, welches die menschenfeindliche Politik der Unternehmensgruppe Padovicz für die Mieter*innen real werden lässt.

In Zeiten, in denen rechte und antifeministische Positionen an Zulauf gewinnen und Wohnraum für immer weniger Menschen zugänglich gemacht wird, sind selbstverwaltete, unkommerzielle Orte unglaublich wichtig. In ihnen können sich Menschen auf Augenhöhe begegnen, sich organisieren und gemeinsam Perspektiven entwickeln.

Die Berliner Politik schaut bei der Verdrängung dieser Projekte nicht nur tatenlos zu, sondern unterstützt Padovicz & co. mit Investitionsprogrammen und Fördergeldern. In einem kapitalistischen Staat mit verfassungsmäßig geschützter Eigentumsordnung ist das der Normalzustand.

Ein Normalzustand, der uns als alternativlos verkauft wird, der die Ungerechtigkeiten von Gentrifizierung individualisiert und unsichtbar machen soll. Durch das Markieren von Profiteur*innen werden sie aus dieser Anonymität herausgerissen. Ihnen wird gezeigt, dass ihr Handeln nicht unbeantwortet bleibt.

Eine bunte, radikale Praxis ist notwendig, um eine solidarische Stadt von unten zu erkämpfen.

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