Die WG besetzt mit Dreikönigshaus bereits zweites Leerstandshaus in Freiburg

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Seit heute Nachmittag um 15:40h halten wir das seit Jahren leer stehende Haus in der Schwarzwaldstraße 31 besetzt. Diese Besetzung ist Teil der Kampagne „Wohnraum gestalten“, die gegen die Freiburger Verhältnisse von unsagbar hohen Mieten, Verdrängung und einer unsozialen Wohnungspolitik vorgeht.
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20.12.18 Dreikönigshaus besetzt

Seit heute Nachmittag um 15:40h halten wir das seit Jahren leer stehende Haus in der Schwarzwaldstraße 31 besetzt. Diese Besetzung ist Teil der Kampagne „Wohnraum gestalten“, die gegen die Freiburger Verhältnisse von unsagbar hohen Mieten, Verdrängung und einer unsozialen Wohnungspolitik vorgeht.

Das der Stadt gehörende Haus steht seit etlichen Jahren leer, seit 2013 steht ein möglicher Abriss für den Bau des "Stadttunnels"ab 2025 zur Diskussion.

2015 brannte der Mittelteil der ehemals drei in Reihe gebauten Häuser unter mysteriösen Umständen ab. Das Mittelhaus, das wie das gesamte Dreikönigshaus unter Denkmalschutz stand, wurde trotzdem ohne Pläne eines Wiederaufbaus abgerissen. Wohl auch zugunsten des 300-Millionen Projekts „Stadttunnel“ gibt es keine Pläne für die immer noch bestehende Brache.

Die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Gaststätte wurde 1921 der Stadt zugeführt und als Volxküche verwendet, später wurde das Dreikönigshaus von verschiedenen Wohlfahrtsorganisationen genutzt. 

Der nun freistehende Westteil wird noch heute als Essenstreff gerne besucht. Es ist zynisch: direkt neben dem Essenstreff, der warme Mahlzeiten an Bedürftige und Wohnungslose verteilt, steht seit Jahren ein Haus leer. Das Dreikönigshaus ist ein Symbol für die Freiburger Wohnungspolitik: Während die Mieten steigen und bedürftige Menschen auf der Strecke bleiben, stehen sogar städtische Gebäude leer. Hier bringen weder die leeren Worte des Stadtrats, noch der unzureichende Mieterhöhungsstopp der Stadtbau etwas. Statt sich Gedanken über eine nötige Renovierung und die Instandhaltung des Gebäudes zu machen, lässt die Stadt Zeit verstreichen. Sie diskutiert 12 Jahre vor dem geplanten Start der Baustelle des Monsterprojekts über einen Abriss und macht sich offensichtlich keine Gedanken über eine zwischenzeitliche Nutzung des Gebäudes. 

 

Wir möchten das Haus wieder nutzen, es als Wohnraum und sozialen Treff gebrauchen. Deshalb ist die Ladenfläche im Erdgeschoss ab sofort als Kneipe und Café eröffnet, für die darüber liegenden Wohnungen möchten wir Pläne zum gemeinschaftlichen Wohnen schmieden. 

Als ersten Schritt zur erneuten Nutzung haben wir das verwahrloste Haus von den im Dachgeschoss befindlichen Taubenleichen befreit und werden damit anfangen die Schäden im Dach zu reparieren. Unser Ziel ist die erneute Instandsetzung des Gebäudes; wir wollen der gezielten Verwahrlosung bewohnbarer Häuser, durch Instandbesetzungen und Reparaturen etwas entgegensetzen. Unser Kampf richtet sich gegen die sozial untragbare Wohnpolitik der Freiburger Stadt, es ist notwendig durch direkte Aktionen sozial verträglichen, kostenlosen und selbst gestalteten Wohnraum zu schaffen.

 

Also kommt vorbei, bringt euch ein, und quatscht mit uns bei Kaffee und Snacks.

 

Wir bleiben Alle!

 

Eine Pressekonferenz wird am 21. 12. um 10 Uhr in der Schwarzwaldstraße 31 stattfinden.

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