Aufruf: Internationalistisch kämpfen gegen die türkische Invasion in Rojava
Genossinnen und Genossen,
Das, was sich schon lange abzeichnete, ist nun geschehen: Der Krieg des faschistischen türkischen Staates, unter Führung des AKP-MHP-Regimes mit Unterstützung seiner islamistischen Banden tritt nach der Besetzung und Annexion Afrins in die nächste Phase. All das mit tatkräftiger Unterstützung Deutschlands, Russlands und der NATO. Dieser Krieg ist ein Krieg gegen die kurdische Freiheitsbewegung, gegen die Idee einer befreiten Gesellschaft ohne Patriarchat und Kapitalismus. Gegen die Idee eines friedlichen Zusammenlebens aller Religionen, Kulturen und Menschen auf Basis einer demokratisch-kommunalen Gesellschaftsform.
Aber so einfach wird es für den türkischen Staat und seine islamistischen Banden nicht werden. Er wird hier in Rojava auf einen unbarmherzigen Widerstand der Bevölkerung treffen, die es nicht akzeptiert, sich dem Faschismus und Islamismus zu beugen. Die Besatzer werden auf die Frauen treffen, die mit der Waffe in der Hand ihre erkämpfte Freiheit verteidigen und es nicht akzeptieren, wieder versklavt zu werden.
Sie werden auf die Kräfte der Volksverteidigungseinheiten YPG/YPJ/SDF treffen. Diese führen keinen Kampf für das Paradies, für Geld oder einen faschistischen Staat. Die Verteidigung Rojavas kämpft mit dem Geist von Tausenden von Sehids für eine Revolution. Mit dem Widerstandsgeist von Kobane, Raqqa und Afrin. Sie werden ihr Versprechen einlösen, die Wünsche und Träume der Gefallenen weiterleben zu lassen und dafür zu kämpfen.
Und zuletzt werden die Invasoren auch auf den Widerstand der Internationalist_innen in Rojava treffen, die es nicht akzeptieren werden, dass diese Revolution, unsere Hoffnung und unser Vorbild für eine Welt ohne Frauenunterdrückung, Ausbeutung, Staat und Kapitalismus erstickt wird. Nein, den die Revolution in Rojava hat und wird ihr Feuer in der ganzen Welt entfachen.
Die Situation heute ähnelt der von vor knapp 100 Jahren in Spanien zur Zeit der revolutionären spanischen Republik. Sicherlich, der Krieg und die Art und Weise wie er geführt wird, ist ein anderer. Auch die oberflächlichen Konfliktlinien der verschiedenen Staaten untereinander und die Region sind eine andere.
Die Welt in der er geführt wird, ist eine andere, denn die Geschichte hat sich weiterentwickelt. Aber die Geschichte gleicht sich in der Situation, in der eine junge, antifaschistische Revolution von einer Front imperialistischer Mächte, unter der Führung faschistischer und autokratischer Herrscher angegriffen wird. Auch das Ziel von ihnen ist heute wie damals das gleiche: Die Revolution zerstören, da ihre bloße Existenz eine Bedrohung für das System und die Ideologie des Kapitalismus und die ihn stützenden Faschisten ist.
In einer Welt, in der der Faschismus überall auf dem Vormarsch ist, sei es in Indien, Brasilien, den USA, der Türkei oder in Europa, dürfen wir diese Revolution nicht im Stich lassen. Denn sie zeigt, Tag für Tag, dass eine andere Welt möglich ist. Sie weckt die Hoffnung in uns, in den ausgebeuteten und unterdrückten Massen dieses Systems, auf ein Leben in Würde. Sie zeigt, dass wir das Vor-uns-hin-Vegetieren und Abstumpfen unserer Umwelt gegenüber nicht hinnehmen müssen. Das freie Leben ist keine Utopie, denn es kann Wirklichkeit werden. Für uns. Für Alle Menschen. Überall.
Mit diesem Bewusstsein, dem Wissen für ein Leben in Freiheit und Würde und gegen die faschistischen Besatzer und ihre Angriffe zu kämpfen, so müssen wir diesen Angriff begegnen. Die autonome Kampagne „Fight4Afrin“ Anfang des Jahres 2018 war ein guter erster Schritt. Aber der nächste Schritt muss weiter gehen. Er muss der Kriegsindustrie und ihren Profiteuren ernsthaft wehtun, er muss die Bevölkerung aufrütteln und aus ihren Trott reißen.
Diejenigen, die am Leid, am Tod und an der Zerstörung verdienen, die durch aktive Unterstützung oder durch Schweigen zustimmen, im Bewusstsein über die faschistischen Taten des türkischen Regimes, müssen wir benennen und ihnen zeigen, dass wir es nicht hinnehmen werden, was in Rojava passiert. Unser Widerstand muss diejenigen rächen, die durch deutsche Waffen und deutsches Geld als Sehids fallen werden! Er muss, unsere Hoffnungen, unsere Liebe zum Leben und unserem Hass auf dieses System der Ausbeutung, der Unterdrückung und der Menschenverachtung angemessen sein.
Unsere Liebe zur Revolution in Rojava ist eine leidenschaftliche. Eine Liebe, die nicht vergeht, nicht einfach austauschbar ist. Unseren Hass auf das kapitalistische System werden wir zu Widerstand werden lassen. Unser Widerstand für die Revolution in Rojava muss zu einem wirklichen Widerstand werden. Ein Widerstand, der verhindert, dass das, was wir nicht akzeptieren, wieder geschieht. Ein Widerstand, der es schafft, den reinen Protest zu überwinden.
Kämpfen wir gemeinsam Schulter an Schulter und verteidigen wir diese Revolution. Ob in Berlin, Deutschland, Europa oder Rojava.
Wir werden Siegen!
Internationalist_innen der radikalen linken | berlin
Rojava, Dez. 2018
Demonstration: „Stell dir vor es ist Krieg und alle sehen weg!“
Donnerstag, 20.12.2018
18 Uhr, Berlin Hermannplatz
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