Gǎi Dào Nr. 96, Dezember 2018 erschienen

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Hallo Menschen,

der Winter – oder das was der menschengemachte Klimawandel davon übrig gelassen hat – steht vor der Tür und wir werden bei Demos und anderen Outdoor-Aktionen wieder nass und kalt. Wärmt euch gegenseitig und passt aufeinander auf!

In Brasilien ist ein Faschist an die Macht gewählt worden (einer der Vorzüge der parlamentarischen Demokratie): Es scheint kein Ende nehmen zu wollen mit diesen hasserfüllten und von Angst getriebenen Männern, die alle halbwegs fortschrittlichen gesellschaftlichen Errungenschaften rückgängig machen wollen. Als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Brasilien und unseren dortigen anarchistischen Genoss*innen findet am Freitag, den 07.12.2018 ein Aktionstag gegen Bolsonaro und seine Clique vor Brasilianischen Konsulaten statt. Wo es kein Konsulat gibt, darf gerne eine Kundgebung vor der lokalen Filiale der Deutschen Bank gemacht werden. Diese twitterte im Wahlkampf: “#Brasilien: Präsidentschaftswahlen gehen am Sonntag in die erste Runde – der neoliberale Jair Bolsonaro ist Wunschkandidat der Märkte.” Diese internationale Unterstützung eines Faschisten war während des Wahlkampfs im Rohstoffexportland Brasilien ein wichtiges Signal. Das sollte nicht so schnell vergessen werden. In der nächsten Gai Dao werden wir vom Aktionstag berichten und hoffentlich mehr Infos und Einschätzungen zur Lage bringen können.

In letzter Zeit waren viele Augen auf den Hambi gerichtet, aber nicht nur dort gab es widerständige Waldbesetzungen. Wir freuen uns sehr über den schönen Bericht von #TreburBleibt und hoffen, dass der Widerstand gegen den Frankfurter Flughafen wieder groß wird.

Die Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung Wien braucht neue Räumlichkeiten und unsere Unterstützung: Gerade in Zeiten wie diesen unseren ist es wichtig, dass wir eigene, unabhängige Räume und Infrastrukur aufbauen, betreiben und erweitern!

Neueste Infos zum Verbot und der Zensur von linksunten findet ihr in einer neu erschienen Broschüre der Roten Hilfe. Dort berichten das Anwält*innenteam und die Angeklagten vom Stand der Dinge, der Bespitzelung und der Repression: rote-hilfe.de/images/artikel/linksunten-Broschur.pdf

Und zu guter Letzt, weil hier irgendwie die Öffentlichkeit fehlt: Am 16.11. hat die taz eine ziemlich brisante Recherche zu gut organisierten Nazi-Netzwerken innerhalb der Bundeswehr, einem angegliederten Verein, Bullen und anderen Behörden veröffentlicht. Wir brauchen gar nicht nach Südamerika zeigen, unsere eigenen Faschist*innen bereiten sich auf den Umsturz (Tag X) vor, planen die Liquidierung von linken Aktivistis und Politiker*innen und träumen von der “Endlösung”, im Grunde das ganze Programm. Und es gibt keinen bis kaum einen gesellschaftlichen oder medialen Aufschrei. Hier die Recherche der taz: taz.de/!5548926 und hier ein Artikel vom Deutschlandfunk mitsamt Einschätzung, warum es bisher keinen Aufschrei gab: deutschlandfunkkultur.de/medienkritik-wo-bleibt-die-resonanz-auf-die-hannibal.1264.de.html?dram%3Aarticle_id=434071

Tja, Leute, rücken wir zusammen und bewegen uns trotz aller Widrigkeiten in Richtung Anarchie! Das hält warm.

nigra für die Gai Dao-Redaktion

 


 

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