Ein Blick nach Lüzerath: Die Geburt einer neuen Klimageneration

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Die voraussichtlich selbst nach "geltendem Recht" illegale und repressive Räumung des besetzten Ortes "Lüzerath" bestimmt gegenwärtig soowhl den medialen, als auch den aktivistischen Diskurs. 
In diesem kurzen Artikel wird der Versuch unternommen, eine Kontextualisierung vorzunehmen, welche das Eriegnis einordnet. Es handelt sich um eine subjektive Sichtweise, die nicht den Anspruch hat die Perspektive des Projekts vorwegzunehmen. 

Der Blick dieser Tage nach Lüzerath lohnt sich für einen jeden Menschen auf dem Planeten, der sich eine Welt wünscht, auf dem alle Menschen gerecht, friedlich und in Wohlstand und im Einklang mit der Natur leben können. Diese mögliche Zukunft wird bedroht durch multiple Umweltkrisen, von denen der Klimawandel die Spitze und den Schwerpunkt des ausnahmsweise anwachsenden Eisbergs bildet.

 

In Lüzerath wird deutlich, wie einerseits etablierte Strukturen wie Energiekonzerne und staatliche Institutionen der Bedrohungslage, den wissenschaftlichen Fakten, dem Willen der Bevölkerung, sowie nationalen und völkerrechtlichen Klimagesetzen zuwider handeln. Auf der anderen Seite sieht man Menschen jeglichen Alters, Herkunft, Geschlecht und Einkommensstruktur, die sich gegen ein spezifisches Unrecht einsetzen und ihren Kampf zum weltweiten Symbol machen.

 

Die Konsequenzen des Status Quo, zu dem die Tagebauerweiterung genauso gehört, wie das Schweigen politischer Organe, das Wegschauen weiter Bevölkerungsteile und die Hetze konservativer Kräfte, rechtfertigen für viele Menschen zivilen Ungehorsam und aktiven Widerstand. Die Aktivist*innen setzen sich teils großen Gefahren aus, um eine Räumung zu verlangsamen, damit Zeit für etwaige rechtliche Schritte, politische Eingriffe, oder massiven Beistand der Zivilbevölkerung besteht, um das Großprojekt im letzten Moment noch zu stoppen.

 

Ein solcher Erfolg wäre als Symbol und Präzedenzfall gleichbedeutend mit einer gesamtgesellschaftlichen Veränderung, in welcher Grundsätze wieder hinterfragt werden können und im gemeinsamen Gespräch, nach gerechten Lösungen für unsere komplexen Probleme gesucht wird. Auch im Fall des Scheiterns wäre ein deutliches Signal entstanden: Viele Menschen sind nicht mehr dazu bereit still zu sitzen, während vor unser aller Augen, die kostbare Zeit tatenlos verstreicht. Lüzerath ist der Anfang einer neuen Klimabewegung, welche früher oder später, unter Ausnutzung jeglicher Form des Widerstands, die erfolgreiche Implementierung einer nachhaltigen Klimapolitik als Ergebnis haben wird.

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