Bezugsgruppen 1×1

Wichtig: Der Text ist keine gesamte Demo-Anleitung, sondern behandelt nur das Thema Bezugsgruppen. Wir werden weitere Texte mit praktischen Tipps zu Demos und Aktionen veröffentlichen. Am Ende der Reihe wird es einen zusammenfassenden Text geben.

Bildet Bezugsgruppen. Eine Demo-Bezugsgruppe (“affinity group”) ist eine Gruppe von Menschen die gemeinsam auf eine Aktion gehen. Eine Bezugsgruppe besteht aus Menschen, denen du vertraust und die eine ähnliche Einstellung und Aktionsbereitschaft haben. Menschen aus deiner Schule, Uni, Arbeit, Politgruppe oder WG. Der wichtige Punkt dabei ist Vertrauen. Tauscht euch dafür über eure politischen Standpunkte, Ängste und Ziele aus. Es ist wichtig eure moralischen und juristischen Grenzen vorher zu kennen und zu kommunizieren.

Benutzt einen zufälligen, immer neuen, gut schrei-baren Bezugsgruppennamen auf der Demo und überlegt euch individuelle Fake-Namen. Bullen, Tatbeobachter*innen, V-Personen und evtl. sogar Faschos sind um euch herum und versuchen jede Information zu verwerten. Ihr müsst aber auch eure Namen und Geburtsdaten kennen um diese bei Verhaftungen dem Ermittlungsausschuss (EA), Roten Hilfe und Anwält*innen zu sagen. Macht am besten vorher eine Liste damit und lasst diese bei einer Person der ihr vertraut und die Soli-Arbeit für euch macht, falls ihr überraschenderweise in U-Haft kommt.

 Aktionen, über die ihr vorher reden solltet, um euch aufeinander verlassen zu können: Durchbrechen, Pyro, Gefangenenbefreiung (Schubsen, Ziehen, Schlagen – ihr braucht dafür mehrere Menschen, denen ihr vertraut), Barrikaden, Sachbeschädigung, Werfen.Benutzt Tandems, am besten 2er-Teams, dadurch müsst ihr auf der Demo nicht auf alle aufpassen und müsst nur mit einer Person über manche Aktionen sprechen. Handzeichen können als Signale zum Durchbrechen, Aktion, Rückzug und Umziehen dienen.  

Seid niemals allein auf einer Demo, weder beim Hinweg noch Rückweg. Verhaftungen und Überfälle können immer, auch grundlos, passieren. Macht am besten sofort nach der Demo an einem abhörsicheren Ort Nachbesprechungen. Kritisiert euch dabei gegenseitig konstruktiv, redet über erlebte Ängste und was das nächste Mal besser klappen kann.

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