Keine Massentierhaltung mehr im Linngrund! (2/4)
Der Linngrund zwischen Wilschdorf und der Wesenitz bei Dürrröhrsdorf-Dittersbach darf in diesem Jahr nicht beweidet werden. Das schwer zugängliche Feuchtgebiet hinter der ehemaligen Papiermühle ist trotz Winterpause noch durch die Auswirkungen vorjähriger Überlastungen beeinträchtigt und bedarf deshalb dringend einer Ruhezeit von mindestens einer, wenn nicht mehrerer Vegetationsperioden. Die letzten Jahre über wurden viel zu viele Kühe viel zu lange darauf gehalten. Deshalb muss in 2018 die landwirtschaftliche Nutzung ganz ausgesetzt werden, damit nicht dauerhafte Schäden an Landschaft und Flora zurückbleiben. Die überfüllten Kuhställe in der Nachbarschaft beeinträchtigen zudem die Luft- und Trinkwasserqualität in dem zwischen großräumigen Agrarflächen eingezwängten Naturreservat.
Teil 2/4
Der Schaum verfängt und konzentriert sich im beim Sinken des Wasserspiegels zurückgebliebenen Treibgut.
Hier noch einmal die am stärksten belastete, weil von den Tieren zum Tränken regelmäßig aufgesuchte Stelle im Gesamtüberblick. Die ungleichmäßige Verteilung der Belastung ist überdeutlich zu erkennen.
Selbst dort wo keine unmittelbare Ufervernässung mehr wirksam ist hat einmalige Maschinendurchfahrt zum Abtransport der Stammstücke aus den Windwürfen die Grasnarbe so aufgerissen dass eine zusätzliche Weidebelastung in dieser Vegetationsperiode jedes Nachwachsen ganz und gar verunmöglichen würde.
Hier im Bild eine teilweise regenerierte Belastungsfläche. Hufspuren sind noch zu erkennen, Bodenfeuchte und Bewuchs haben bereits einen teilweisen Ausgleich der Verformungen erzielt; doch um sich vollständig regenerieren zu können muss diese Wiese wenigstens dieses Jahr von der Weidebewirtschaftung ausgenommen bleiben.
Ein schöner Strand, wäre da nicht der überall angeschwemmte Plastikmüll.
Ihn zu entfernen bedeutet mühevolle Arbeit, die trotz der derzeit prekären Hygienebedingungen den Einstieg ins Bachbett erfordert.
Plastikmüll wie dieses Stück benötigt mehrere Jahrhunderte bis zur vollständigen Verwitterung, sofern er nicht vorher manuell entfernt wird.
Im oberen Teil des Linngrunds ist das Bachbett voller Plastikmüll, der wie hier in Schwemmholzablagerungen hängengeblieben ist, und offensichtlich aus der oberhalb gelegenen Ortschaft Wilschdorf stammt.
Es ist sehr unwahrscheinlich dass dieser Müll unbeabsichtigt ins Bachbett gelangt ist. Platzierung und Zusammensetzung lassen vermuten dass hier anscheinend ein Starkregenhochwasser als Müllabfuhr missbraucht wurde. Bereits am 21.4.2018 wurde die örtliche Stadtverwaltung auf ihr Müllproblem aufmerksam gemacht, an dem besonders beachtenswert ist dass es auf einem Flurstück aufgetreten ist, welches erst im Jahr zuvor von Zwangsverpflichteten im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme aufwändig manuell gereinigt worden war. Waren hier womöglich ländliche Anwohner so zynisch, den Ein-Euro-Jobbern aus der nahen Großstadt auf diese Weise ihre prekären Arbeitsplätze erhalten zu wollen?
Vorsicht explosiv! Diese Müllbombe, ein durchgerosteter Badeofenwasserspeicher, wurde ins Blickfeld des Kuhstalls gerückt und farblich unverkennbar markiert um auf den akuten Handlungsbedarf nach dem Verursacherprinzip aufmerksam zu machen, da er nur durch Umweltfrevel an diese Stelle gelangt sein kann. Das Teil kann nicht schwimmen, es muss maschinell bzw. von mehreren Personen hierher transportiert und hier abgeladen worden sein.
Fortsetzung: https://de.indymedia.org/node/20380
Leonhard Bauer - freischaffender Umweltaktivist -
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