Die Erste Konferenz der Wissenschaft der Frauen und des Zusammenlebens in Freiheit “Jineoloji” in Nord-Syrien/ Rojava

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Unter dem Slogan “Jineoloji erleuchtet mit der Natur der Frau die gesellschaftliche Realität” ging am heutigen Tage die zum ersten Mal stattfindende, zweitägige Jineoloji-Konferenz in Cizire (Rojava) mit großer Aufregung in die erste Runde.

 

 

Tag 1

 

 

 

Freitag, der 12.01.2018, Dêrik/ Cizire – Unter dem Slogan “Jineoloji erleuchtet mit der Natur der Frau die gesellschaftliche Realität” ging am heutigen Tage die zum ersten Mal stattfindende, zweitägige Jineoloji-Konferenz mit großer Aufregung in die erste Runde. Vertreten waren insgesamt 200 Frauen aus allen Regionen der Konföderation Nord-Syriens. Eine besondere Freude war die Teilnahme von Frauen aus den 2017 durch die Syrischen Demokratischen Kräfte von ISIS befreiten Gebieten Raqqa und Tabqa. Nach dem konföderalen Prinzip der demokratischen Nationen waren Kurdinnen, Araberinnen, Armenierinnen, Assyrerinnen, Syriakerinnen, Türkmeninnen und auch Frauen verschiedener Glaubensrichtungen wie Musliminnen, Jezidinnen, Alevitinnen und Christinnen vertreten und diskutierten über die sie verbindende neue Wissenschaft der Frau und des Zusammenlebens in Freiheit “Jineoloji”. Auch Internationalistinnen aus verschiedenen Ländern Europas wie Groß-Britannien, Spanien, Italien, und Deutschland nahmen an der Konferenz Teil.

 

 

 

Die Co-Vorsitzende der Konföderation Nord-Syriens Foza Yusif betonte in ihrer Eröffnungsrede die Wichtigkeit von Jineoloji in Verbindung mit dem Kampf der Frauen für Freiheit – in der Gesellschaft wie auch in den Kriegsgebieten wie Dêra Zorê. Anschließend wurden auf Kurdisch und Arabisch die Bewertungen und Analysen Abdullah Öcalans vorgetragen, welche im Jahre 2008 den Ausschlag zur Gründung Jineoloji’s gegeben hatten. Als Schwerpunkt des Tages wurden die Arbeiten von Jineoloji der letzten 2 Jahre bewertet; darunter die Eröffnung mehrerer Forschungszentren und der Jineoloji-Fakultät, Aufbau des Frauendorfes “Jinwar”, soziologische Forschungen sowie Bildungs- und Pressearbeiten.

 

 

 

Aus allen Diskussionsbeiträgen war vor allem der Wissensdurst der versammelten Frauen deutlich spärbar und der Wunsch danach, sich weiterzubilden. “Mit der Revolution hier wurde noch immer nicht gänzlich mit allen Dogmen und alten Formen des Lebens und des Bildungssystems gebrochen. Dies ist eine Revolution der Frauen. Aber in wie weit sind wir denn wirklich frei? Auf allen Ebenen wird Krieg gegen uns geführt, auch ideologisch. Nur wenn wir zu unserer wahren Identität finden, können wir uns tatsächlich befreien”, bewertete eine Teilnehmerin aus Heseke und gab damit die Überleitung zu den Ergebnissen der Soziologischen Forschungen, die am zweiten Tag der Konferenz vorgestellt und diskutiert werden,“Denn nur wenn wir unsere Geschichte kennen, können wir auch die Gegenwart verstehen und uns selbst kennenlernen.”

 

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