[B] Freiheit für Pablo Hasél - Bericht, Fotos & Redebeiträge von der Kundgebung in Berlin

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Am 18. März 2021, zum Tag der politischen Gefangenen, versammelten sich ca. 120 Menschen vor dem vor dem spanischen Kulturinstitut "Instituto Cervantes" um ihre Solidarität mit dem in Spanien inhaftieren Rapper Pablo Hasél zum Ausdruck zu bringen. Aufgerufen hatten die North-East Antifascists [NEA], CDR Berlín und dem Internationalistische Abend. In verschiedenen Redebeiträgen wurde auf die verschärfte Situation in Katalonien, aber auch im gesamten spanischen Staat eingegangen. Begleitet wurde die Kundgebung durch musikalische Beiträge von PTK und Tintenwolf. Im folgenenden dokumentieren wir einen kurzen Bericht, Fotos, Videos und Redebeiträge von der Veranstaltung.
[Spanish & Catalan below]

Freiheit für Pablo Hasél Kundgebung in Berlin

Am 18. März 2021, zum Tag der politischen Gefangenen, versammelten sich ca. 120 Menschen vor dem vor dem spanischen Kulturinstitut "Instituto Cervantes" um ihre Solidarität mit dem in Spanien inhaftieren Rapper Pablo Hasél zum Ausdruck zu bringen. Aufgerufen hatten die North-East Antifascists [NEA], CDR Berlín und dem Internationalistische Abend. In verschiedenen Redebeiträgen wurde auf die verschärfte Situation in Katalonien, aber auch im gesamten spanischen Staat eingegangen. Begleitet wurde die Kundgebung durch musikalische Beiträge von PTK und Tintenwolf. Im folgenenden dokumentieren wir einen kurzen Bericht, Fotos, Videos und Redebeiträge von der Veranstaltung.
[Spanish & Catalan below]

Ankündigung: 18. März - Kundgebung: Freiheit für Pablo Hasél
[Soli-Demo in Berlin]
[Soli-Aktion in Berlin]

Presse:
- Politische Gefangene gibt es auch im Westen (neues deutschland / 18.03.2021)
- Für 100 Prozent Menschenwürde (taz / 17.03.2021)

Bericht:

Am 18. März - dem Tag der politischen Gefangenen - versammelten sich ca. 120 Antifaschist:innen und Internationalist:innen vor dem Spanischen Institut (Instituto Cervantes) in Berlin-Mitte um für die Freilassung des kommunistischen Rappers Pablo Hasél zu demonstrieren, welcher schon seit über einem Monat vom spanischen Staat unter den Vorwürfen der "Majästäsbeleidigung" und der "Unterstützung des Terrorismus" gefangen gehalten wird. In kämpferischen Redebeiträgen wurden sowohl die aktuelle Situation des Genossen Pablo als auch die allgemeine Situation im spanischen Staat thematisiert, welcher in "guter" franquistischer Tradition bis heute enorm repressiv gegen Revolutionär:innen, soziale Bewegungen und die verschiedenen Befreiungsbewegungen, vor allem im Baskenland und Katalonien, vorgeht.
Höhepunkt des Abends waren zwei musikalische Beiträge von Tintenwolf und PTK, welche die Stimmung auf der Kundgebung noch weiter anheizen konnten. Auch die Tracks von Pablo Hasél, für welche er u.a. jetzt im Knast sitzt, wurden in Solidarität mit dem Genossen gespielt.
Wir danken allen Freund:innen und Genoss:innen, die vor Ort waren und dazu beigetragen haben diese Kundgebung zu einem Erfolg und zu einem deutlichen Zeichen internationaler Solidarität zu machen!

Am 18. März und darüber hinaus:
Freiheit für Pablo Hasel!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

 


 

(ESP)

El 18 de marzo, día de lxs presxs políticxs, un centenar de antifascistas e internacionalistas se reunieron frente al Instituto Cervantes de Berlín para reclamar la puesta en libertad del rapero comunista Pablo Hasél, encarcelado en el Estado español desde hace más de un mes, acusado de "injurias a la corona" y "enaltecimiento del terrorismo". En las intervenciones de lxs activistas se explicó la situación actual de Pablo, así como la situación general en el Estado español que, en su tradición franquista y autoritaria, sigue actuando hoy en día de forma enormemente represiva contra lxs revolucionarixs y los movimientos sociales e independentistas, especialmente en Euskal Herria y Catalunya.
Lo más destacado de la velada fueron las intervenciones musicales de Tintenwolf y PTK. Como muestra de solidaridad y apoyo, también sonaron algunos de los temas de Pablo Hasél, por los que se encuentra encarcelado.
Agradecemos a todos lxs amigxs y compañerxs que estuvieron allí y que contribuyeron a hacer de esta manifestación un éxito y una clara muestra de solidaridad internacional.

El 18 de marzo y cada día:
¡Libertad para Pablo Hasél!
¡Libertad para todxs lxs presxs políticxs!

 


 

(CAT)

El 18 de març, dia dels presos i les preses polítiques, un centenar d'antifeixistes i internacionalistes es van reunir davant l'Instituto Cervantes de Berlín per reclamar l'alliberament del raper comunista Pablo Hasél, empresonat a l'Estat espanyol des de fa més d'un mes, acusat "d'injúries a la corona" i "enaltiment del terrorisme". Als parlaments, les activistes van explicar la situació actual d'en Pablo, així com la situació general a l'Estat espanyol que, en la seva tradició franquista i autoritària, segueix actuant fins a dia d'avui de forma enormement repressiva contra les revolucionàries i els moviments socials i independentistes, especialment a Euskal Herria i Catalunya.
El més destacat de la concentració va ser les actuacions musicals de Tintenwolf i PTK. Com a mostra de solidaritat i recolzament, també van sonar algunes de les cançons d'en Pablo Hasél per les quals es troba empresonat avui.
Donem les gràcies a totes les amigues i companyes que hi van ser i que van contribuir a fer d'aquesta manifestació un èxit i una clara mostra de solidaritat internacional.

El 18 de març i cada dia:
Llibertat Pablo Hasél!
Llibertat preses polítiques!

 


 

Videos:

- Free Pablo Hasél! - 18. März-Kundgebung in Berlin (re:volt magazine)
- #b1803 #freepablohasel (Naijaberlinboy (auf insta auch so))
- #b1803 #WestBerlinerJunX bei #freepablohasel @RobBerlincityg1 (Fuad Musa #WBJ)

 


 

Redebeiträge

Redebeitrag der North-East Antifascists [NEA]:

Seit der Verabschiedung des sogenanntes "Knebelgesetzes" im Jahr 2015 richtet sich die Repression in Spanien nicht nur gegen organisierte Aktivist:innen, sondern dieses Gesetz ermöglichte eine wahllose Repression gegen jegliches dissidentes Verhalten. Die Anti-Terror-Gesetze treffen dabei alle, von Gewerkschafter:innen bis hin zu "einfachen" Büger:innen, die regiemekritische Idee äußern - insbesondere wenn sie die korrupte Monarchie oder die Folter und Morde durch die Polizei und die Guardia Civil benennen und kritisieren. In diesem Zusammenhang sind auch Künster:innen betroffen.

Zwischen 2017 und 2019 wurden nach Informationen von "Freemuse" 14 Rapper:innen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, in ihren Liedern Terrorgruppen zu verherrlichen und die Monarchie zu beleidigen.
Nur zur Erinnerung: Die ETA (Euskadi Ta Askatasuna) hat sich 2018 nach dem "endgültigen Waffenstillstand" von 2011 selbst aufgelöst. Der ehemalige König vom Spanien, Juan Carlos I., hat 2020 das Land verlassen, weil gegen ihn ein Verfahren wegen mutmaßlicher Geldwäsche anhängig war. Die Lieder waren oder Beleidigung, sondern einfach nur eine realistische Darstellung der spanischen Monarchie: Ein Erbe der faschistischen Diktatur Francos.
Nicht nur Künstler:innen, sondern auch Anwält:innen sind von der Repression betroffen. Dafür sprechen die Schikanen gegenüber den Anwält:innen katalanischer Poliktiker:innen und Aktivist:innen, die sich im Gefängnis oder Exil befinden. Oder die vor kurzem erhobene Strafanzeige gegen Pablo Haséls Anwältin, Alejandra Matamoros, der Verherrlichung des Terrorismus, Beleidigung und Verleumdung der Polizei vorgeworfen wird. Ihr droht auf Grund ihrer Tätigkeit als Verteidigerin ein zweijähriges Berufsverbot. Ihr einziges "Verbrechen" ist also Pablos Grundrecht auf Redefreiheit zu verteidigen.

Die Repression richtet sich in diesem Zusammenhang natürlich auch gegen die Politiker:innen, die das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien 2017 unterstützt haben. Sie wurden mit bis 13 Jahren Knast bestraft.
Anfang März stimmte das Europaparlament für den Entzug der Immunität von drei katalanischen Abgeordneten, die sich im Exil befinden. Ihr "Verbrechen" war es, ein Referendum zu organisieren.

Spanien wird von der EU trotz der Unterdrückung von Dissident:innen nicht kritisiert oder gar mit Sanktionen belegt - und das, obwohl die "wahrgenommene Unabhängigkeit der Justiz" der spanischen Gerichte und ihrer Richter:innen laut EU-Justizbarometer die sechstniedrigste der 28 Mitgliedstaaten ist.

Aber wir wollen nicht schweigen! Wir zeigen uns solidarisch mit Pablo Hazel und allen anderen, die im Spanischen Staat und weltweit von der Reaktion eingeknastet werden und Repressionen erleiden müssen. In diesem Sinne: ¡Libertad para todxs los presxs políticxs! Freiheit für alle politischen Gefangenen!

 


 

Foto-Quelle: P.P.

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