Demo gegen das Verbot von Indymedia Linksunten in Berlin

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Etwa 1000 Demonstrierende zogen unter dem Motto „Wir sind alle Linksunten – Gegen die Illegalisierung linker Strukturen“ am Sonntag, den 27. August 2017, vom Heinrichplatz zum Rathaus Neukölln. Die Demonstration richtete sich gegen das durchs Bundesinnenministerium am Freitag erlassene Verbot des linken, spektrenübergreifenden Internetportals Indymedia Linksunten und solidarisierte sich mit den diesbezüglich von Hausdurchsuchungen Betroffenen in Freiburg und mit dem linken Zentrum KTS, welches ebenfalls am Freitagmorgen durchsucht wurde.

Nachdem sich die Demonstration gegen 18:30 Uhr in Bewegung setzen wollte, wurde sie von der Polizei mit der Begründung, dass sich auf dem Fronttransparent ein eventuell verbotenes Symbol befände, gestoppt. Nachdem lautstark Parolen wie „Wir sind alle Linksunten Indymedia“ und „Ob online, ob offline – ganz links unten“ skandiert wurden, konnte die Demo nach zehn Minuten weiterlaufen. Begleitet wurde die Demonstration von einem großen Aufgebot der Berliner Polizei, die an einigen Stellen ein Spalier aufzog.
Erklärungen der Roten Hilfe, der Soligruppe Unabhängige Medien Freiburg, des IMC Germany, der Organisierten Autonomie Nürnberg und der Gefangenen-Gewerkschaft GG/BO wurden verlesen. Auf Transparenten wurde die Freiheit der G20-Gefangenen gefordert. Seit über sieben Wochen sitzen noch immer 28 Betroffene im Knast.
Das Verbot von Indymedia Linksunten ist ein Angriff auf die gesamte Linke, dem wir uns entschieden entgegenstellen werden. Unsere Solidarität gegen ihre Repression.

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Ergänzungen

Auf Twitter wurde bereits von einigen Vorkontrollen berichtet, aber eine fehlte: Während die Demo schon etwa ein drittel gelaufen war und die Kottbusser Brücke passierte wurde in einer anliegenden Straße mehrere Personen durch Bullen der 34 EhU kontrolliert. Auf die Nachfrage ob die Personen zur Veranstaltung unterwegs seien (etwa 200 meter entfernt) war dies verneint worden. Kontrolliert wurde trotzdem. Berufen haben sich die Schweinchen auf das ASOG (Allgemeines Sicherheits und Ordnungsgesetzt) und irgendwas von Gefahrenabwehr gebrabbelt. Gefunden wurde nichts, Personalinen wurden nicht aufgenommen.Von einer Person die die Maßnahme gefilmt hatte wurden die Personalien verlangt, sich dann aber mit dem Presseausweis zufriedengeben.

Bitte bleibt bei den Angaben zur Anzahl der Demoteilnehmer*innen realistisch. Mehr als 400-500 Leute waren es nicht.

Es gibt ein Video von rt, auf dem sich gut erkennen lässt, dass es deutlich mehr als die von den Bullen angegebenen 450 waren. 1000 Leute war auch die Schätzung von einigen die genauer geschaut hatten.