(Vor-)Silvesterdemo zum Freiburger Knast

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Zum Jahresende 2020 versammelten sich über hundert Linksradikale für eine Gesellschaft ohne Knäste vor der Freiburger JVA. Die selbstverständlich unangemeldete Silvesterdemo wurde mit Blick auf das Versammlungsverbot auf den 30. Dezember vorverlegt und konnte in Begleitung sich zurückhaltender Cops lautstarke Solidarität mit den Gefangenen ausdrücken.

Als sich um 18 Uhr am Knastspielplatz/Tennenbacherstraße eingefunden wurde, knallten die ersten Raketen auf der anderen Seite des Gefägnisses, was schon vor Beginn der Versammlung zu lautstarken Reaktionen an den Gitterfenstern der JVA führte. Die FemBPM-DJ*-Crew legte erste Tracks auf und füllte die Pausen zwischen zwei Redebeiträgen der Anti-Knast-Gruppe zum Knastsystem, Rechtsruck und Corona-Krise, einem Text für die vor kurzem verurteilten Freund*innen der Parkbank-Crew und einer Rede des Langzeitgefangenen Thomas-Meyer-Falk.

Nach zaghaftem Geböller zu Beginn wurde sich zu einer Demonstration formiert, die dann gegen 18:30 Uhr mit einigem Rauch und lautstarken Sprechchören dies und jenseits der Mauer über die Sautierstraße zum Haupteingang der JVA führte. Weiter ging es rings um den Knast, über die Hermann-Herderstraße, die Stefan-Meierstraße und über die Tennenbacherstraße zurück zum Auftaktkundgebungsort. Entlang der Route wurde trotz Verbot immer wieder mit Farbe und Raketen eine deutliche Ablehnung des Knastsystems untermalt und die Insassen des Café-Fünfeck und der Sicherungsverwahrung gegrüßt. Das Ganze wurde von einem Jailhouse-Dub-Mix und weiteren Sprechchören begleitet. Sechs Wannen und zwei Streifenwagen folgten der Demo, filmten gelegentlich und erteilten unseres Wissens nach einen Platzverweis.

Die Reaktionen aus dem Knast waren immer wieder deutlich zu hören, teilweise konnten Wunderkerzen und Feuerzeuge in den Zellen gesehen werden – gemeinsam mit den Insass*innen wurde unter anderem „No Justice, No Peace, Fight the Police!“, sowie „Freiheit für alle Gefangenen!“ lautstark skandiert. Die Aktion war ein Erfolg. Es wurde deutlich weniger Feuerwerk verschossen wie in den letzten Jahren – dafür war die Trefferquote-Innenhof um einiges höher. Wir kommen wieder, vielleicht schon morgen und mit Sicherheit im kommenden Jahr – bis zum Ende des Knastsystems.

Feuer und Flamme den Knästen hier und anderswo – auf ein Kämpferisches 2021!

 

 

 

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