Zum Brandanschlag auf den Fuhrpark der "Deutschen See"

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- G20 anzugreifen bedeutet auch, die Nutznießer_innen der Vernichtung weltweiter Fischvorkommen anzugreifen
- In Hamburg sagt man Tschüß zur Deutschen See

Zum Brandanschlag auf den Fuhrpark der "Deutschen See",
Große Elbstraße 244, Hamburg 28.4.2017

"Unser Fisch ist bei euch in Europa willkommen, aber wir selbst sollen am besten wegbleiben"
(Statement eines Fischers aus dem Senegal)

Bereits in den Achtzigerjahren verlagerten die Europäer_innen Fischfanggründe nach Süden, Schwimmende Fischfabriken fischten die Bestände weg und ließen für lokale Fischer_innen wenig über. Vor den Küsten Ostafrikas, wie z.B. vor Somalia sattelten viele der von den europäischen Fangflotten ausgebooteten Fischer zum Seeräuber um.

2012 wurde ein Viertel des europäischen Fischfangs in internationalen Gewässern aber auch in den Hoheitsgebieten westafrikanischer Länder wie Guinea, Mauretanien und Senegal erbeutet. Nachdem die senegalesische Regierung kurzzeitig EU-Trawlern die Lizenz entzog, machten diese unter anderer Flagge weiter oder gründeten Joint Ventures. Eine ganze Reihe von Flüchtlingen aus dem Senegal schuften jetzt auf den Plantagen in Almeria und ernten Tomaten - für Supermärkte, in deren Kühltruhen der Fisch aus ihrem Meer angeboten wird.

Mehrere hundert Millionen Menschen sind auf Fische als Nahrungsmittel angewiesen. Die Studie des WWF "überfischt und unterversorgt" prognostiziert, dass in naher Zukunft Millionen Menschen im Senegal oder Indonesien sich Fische als Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten werden können.

Nur noch 13% der Fischbestände in den Weltmeeren sind groß genug, um sich regenerieren zu können, stellte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinigten Nationen fest. Nicht verschärftere Restriktionen, sondern das Leerfischen der Ozeane und die Ausbeutung der Meere führt dazu, dass die Erträge der Meeresfischerei seit den Neunzigerjahren stagnieren.

Die sogenannte konventionelle Aquakultur unterscheidet sich wenig von der Massentierhaltung, wie sie z.B. bei der Geflügelmast praktiziert wird. Durch die Garnelenfarmen u.a. an den Küsten Thailands und Vietnams werden die Biotope der Ufergebiete von Mangrovenwäldern zerstört.

Die deutsche See, Hauptsitz Bremerhafen, ist hierzulande der Marktführer. Nur 20% der in Deutschland konsumierten Fische stammen aus Nord- oder Ostsee. Den Rest bezieht das Unternehmen aus anderen Weltmeeren und betreibt in Bremerhafen Europas "modernste Fischmanufaktur". 60000 Tonnen Fische werden jährlich "verarbeitet", 400 Millionen Euro Umsatz erzielt. Fisch ist teuer. Die Indizes wie der Oslo Seefood Index brechen alle Rekorde. Von 20 Standorten werden die Kühllaster von Bremerhafen bis Bayern duchs Land geschickt, um das ungebremste Verlangen der Deutschen nach Frischfisch zu  befriedigen.

In Hamburg sind es nur wenige Meter von der "Deutschen See" zum Fischereihafenrestaurant, in dem während des OSZE Treffens der amerikanische und russische Außenminister speisten. Beim G20 wird hier für Deligierte aufgetischt werden.

- den G20 in die Fischsuppe spucken
- um Europa keine Mauer, Refugees welcome

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