Blockupy protestiert im Arbeitsministerium in der Wilhelmstraße Berlin

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Blockupy hat sich beim Tag der offenen Tür im Arbeitsministerium schonmal für den 2. September 2016 angekündigt.

Am heutigen Samstag besuchte Blockupy die Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) in ihrem Ministerium in Berlin-Mitte. Es wurden Parolen gegen Rassismus, gegen Grenzen, gegen Leiharbeit und Zwangsumzüge gerufen. Das sorgte für große Aufmerksamkeit.

"Wir kommen wieder und zwar schon nächsten Freitag", erklärt Blockupy. Warum? "um die Stimme von EU-Migrant_inne n, prekären Arbeiter_innen,  Geflüchteten und Erwerbslosen zu Gehör zu bringen. Die Stimme von denen, die mit der Parole „Integration“ von der Politik dieses Ministeriums systematisch an den Rand gedrängt und gehalten werden. Ein Ministerium, welches im Herzen Europas die Ausbeutung von Geflüchteten für 80 Cent die Stunde „Integrationsge setz“ nennt. Ein Ministerium, das durch die Ausschließung von EU-Bürger_innen  von Sozialleistunge n stärkere europäische Inklusion fördert. Ein Ministerium welches Erwerbslose als sozialwidrig bestraft, wenn sie nicht jede Form von Arbeitserpressu ng annehmen. Das was in diesem Haus „Integration“ genannt wird, das nennen wir soziale Spaltung und Diskriminierung.
Wir sehen uns nächste Woche Freitag den 2. September!"

Es wurden riesige Mengen an Konfetti geworfen und zahlreiche kleine Flugblätter, die von Besucher*innen interessiert aufgehoben und gelesen wurden. Als die Polizei ohne vorherige Ansprache brutal zugriff, solidarisierten sich einige Besucher*innen: Natürlich dürfe man gegen Hartz IV demonstrieren, sagte ein Mann, man müsse es sogar und das Ministerium sei der richtige Platz. Auch ein älterer Bürger hatte Verständnis für den spontanen Protest, er lebe selbst von Hartz IV. Die Demonstrant*innen haben nach ihrem Auftritt im Ministerium das Gebäude verlassen. Eine Person wurde brutal von der Polizei behandelt und hinausbegleitet. Alle anderen gingen freiwillig Es gab ein paar Personalienfeststellungen, danach konnten alle Betroffenen wieder gehen. "An die Arbeit! Exit Capitalism! Wir sehen uns am 2. September", lautet die abschließende Parole von Blockupy.
 Die Tageszeitung "neues deutschland" berichtet schon darüber:https://www.neues-deutschland.de/artikel/1023616.mit-konfetti-und-parole...

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Ergänzungen

Nett, gleich direkt in die Höhle des Löwen zu gehen. Das ist mutig - vor allem bei den Sicherheitskontrollen in Terrorwarnzeiten. Blockupy macht es möglich, sogar mit Transparent und anderem Propagandamaterial darin aufzutreten und die Gäste zu überraschen. Das verspricht einiges für den 2. September.

Ein ganzer Tag bzw. ein Wochenende voller Aktionen - man konnte gar nicht überall sein. Und so vielfältig, was Aktionsformen und Aktionsinhalte angeht. Für jede*n was dabei.

Viele nette Leute in der Stadt. Einige bekannte Gesichter wieder gesehen und gute Gespräche geführt. Das war bereichend und hat Spaß gemacht. Aufbauend in diesen Zeiten. Insofern Dank an Blockupy. Kommt bald wieder!

Das habe ich in Berlin schon länger nicht mehr erlebt.