Aktivist:innen sabotieren friedlich 50 SUVs in Dortmund

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Klimaaktivist:innen haben in der Nacht zum Donnerstag etwa 50 SUVs in der Dortmunder Innenstadt entwaffnet, indem sie die Luft aus den Reifen ließen. Die Gruppe, die sich eigenen Angaben zufolge autolose Gartenzwerge nennt, macht durch die Aktion auf die zerstörerischen Folgen dieser Fahrzeuge für Mensch und Umwelt aufmerksam.

Pressemitteilung  Klimaaktivist:innen haben in der Nacht zum Donnerstag etwa 50 SUVs in der Dortmunder Innenstadt entwaffnet, indem sie die Luft aus den Reifen ließen. Die Gruppe, die sich eigenen Angaben zufolge autolose Gartenzwerge nennt, macht durch die Aktion auf die zerstörerischen Folgen dieser Fahrzeuge für Mensch und Umwelt aufmerksam. „SUVs machen nicht nur einen der größten Beiträge zur Klimakrise aus, sondern auch den Unnötigsten“, meint eine der Gartenzwerg:innen und verweist darauf, dass SUVs im vergangenen Jahrzehnt den zweitgrößten Beitrag zum Emissionsanstieg ausmachten. “Wenn SUVs eine Nation wären, wären sie der siebtgrößte Emittent weltweit. Somit steuern uns diese Luxuskarossen mit Vollgas direkt in den Klimazusammenbruch, der weltweit und in Deutschland bereits Menschenleben kostet“. Des Weiteren sei es eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, die exzessive und unnötige Nutzung von SUVs zu unterbinden. Denn sie sind ein Luxusgut, das sich nur Superreiche leisten können, das aber zulasten der Lebensqualität aller gehe. „Die Produktion von SUVs basiert auf neokolonialer Ausbeutung von Menschen im globalen Süden, ihr Gebrauch führt regelmäßig zu Unfällen mit Toten und wenn sie nicht genutzt werden, verbrauchen sie wertvollen Platz in unseren Städten“, so ein zweiter Gartenzwerg. Es gibt kein Recht auf zerstörerische Konsumentscheidungen auf Kosten der Allgemeinheit. Wenn Regierungen darin versagen, nötige Regelungen umzusetzen und angemessen auf Krisen zu reagieren, dann muss die Zivilgesellschaft dies selbst in die Hand nehmen. „In der Weihnachtszeit tun wir hier in Europa wieder einmal so, als würden uns Nächstenliebe und Verantwortung etwas bedeuten. Aber unser Lebensstil hier in den westlichen Industrieländern tötet den Planeten und Menschen“, so die Gruppe. Deshalb sei dies ein geeigneter Moment für eine Aktion, die Menschen dazu bringt, innezuhalten und ihre Verantwortung für diese Welt zu überdenken. Die Aktion ist inspiriert von ähnlichen Aktionen, die zuletzt in Glasgow, München und Leipzig stattfanden sowie von dem Buch „How to blow up a pipeline“ von Andreas Malm. Folgenden Flyer hinterließen die Gartenzwerg:innen auf allen betroffenen Autos.  Vorsicht platter Reifen Weihnachten - das Fest der Liebe. Was für eine wunderbare Zeit, um in Ruhe zu reflektieren, was dein SUV für Konsequenzen auf deine Mitmenschen hat. Ist es wirklich nötig, die Klimakatastrophe anzufeuern, neokoloniale Ausbeutung in der Produktion zu unterstützen und Passant*innen zu gefährden, nur um deinen Reichtum zur Schau zu stellen? Wir sagen NEIN! Wenn SUVs ein Land wären, hätten sie den siebt größten CO2-Ausstoß der Welt. Unnötige Luxusprodukte der Reichen sind der Haupttreiber der Klimakatastrophe. Deshalb haben wir deinen SUV temporär entwaffnet, indem wir die Luft aus einem oder mehreren Reifen gelassen haben. Als kleines Weihnachtsgeschenk für die Menschen, die heute oder in Zukunft an der Klimakrise sterben werden. Und für dich, damit du die Möglichkeit hast, innezuhalten und im nächsten Jahr bessere Entscheidungen zu treffen.

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