Corona: In Selbstverantwortung gegen das staatliche Diktat

Durch zunehmende Staatsgläubigkeit und Unterwürfigkeit  gegenüber der Autoriät, ist unsere Freiheit gefährdet. Der Staat nutzt das aus.  Besinnen wir uns auf unsere Selbstverantwortung und Solidarität, um den Angriffen auf unsere Freiheit widerständig begegegen zu können. 

Wie bewerten die Politiker*innen das Verhalten der BürgerInnen? Dürfen wir noch raus oder wird uns der Ausgang verwehrt? Die nächsten Stunden, vielleicht Tage werden zeigen, wohin es sich entwickelt, so der Tenor.

Müssten sich alle, die solidarisch handeln und den Geboten der Stunde folgen, sich doch eher fragen, wie die bisherigen Entscheidungen und das Handeln der Politiker*innen zu bewerten sind und was hier die Konsequenzen sind? Als Populist*innen, wie es alle PolitikerInnen sein müssen, ist es ein Einfaches, bei der aktuellen Entwicklung, maximale Einbüßen der Freiheit zu organisieren. Staatliche Kontrolle, Überwachung, hohe Strafen bei Verstößen werden mit weiteren, reaktionären Instrumenten zu auch von der Allgemeinheit geforderten Maßnahmen, die dankbar akzeptiert werden sollen. Es ist zu befürchten, dass sich zu viele diesen Vorgaben, bedingungslos und freiwillig unterordnen werden, was eine gefährliche Entwicklung wäre.

Verziehen wird den Entscheidungsträgern wieder einmal ihr eigenes Versagen, das bis heute anhält.

Zu erinnern sei in diesem Zusammenhang an das forsche, ignorante Auftreten des Gesundheitsministers, Jens Spahn, Ende Januar 2020.  Musste er in der immer sehr "geschwätzigen" Talk-Show „Maybrit Illner“. den fachlich versiert auftretendem Hamburger Arzt, Dr.Wimmer, doch belehren, als dieser realistisch, auf die Gefährdung durch das neuartige Virus SARS-CoV-2 hinwies. Damals konnte Spahn noch auf die Einzelfälle von Erkrankungen und das vergleichsweise (vermeintlich) gut funktionierende Gesundheitssystem Deutschlands verweisen. Der konservative „Merkur“ titelte damals: Arzt verbreitet Coronavirus-Angst bei Maybrit Illner - da schreitet Spahn energisch ein.. Es lohnt sich, das entlarvende Video zur Sendung einmal Online anzuschauen. Im Netz ist es leicht zu finden.

Überhaupt dieses „energische“ Einschreiten, wofür z.B. aktuell der bayrische Ministerpräsident Söder stehen soll, weil er im Alleingang Entscheidungen trifft und damit andere Politiker*innen, fast schon unter Zugzwang setzt, ähnlich „konsequent“ zu handeln.

Nicht vergessen werden sollte, dass vor wenigen Tagen in Bayern, trotz Corona-Krise, noch Kommunalwahlen stattgefunden haben. Auch die vor kurzem getroffene Entscheidung, dass von Mittwoch, den 19.3. an, Speiselokale und Betriebskantinen nur noch von 6 bis 15 Uhr zu öffnen sind, ist ein Beleg dafür, dass auch die für viele  schlüssig, stringent handelnden PolitikerInnen Bayerns, nicht mehr alle „Latten am Biergartenzaun“ haben können, weil Viren über keinen Zeitplan verfügen und nicht einmal das bayrische Bier, sich als Desinfektionsmittel eignet.

Aber der Blick sollte über den Weißwurstäquator hinausgehen, weil momentan noch überall, durch undurchdachtes Handeln von Entscheidungstragenden und durch fehlendes Bewusstsein der Bewohner*innen , Menschenleben gefährdet werden. Wie ist es z.B.  zu erklären, dass z.B. die Friseurbetriebe vielerorts lange Zeit geöffnet blieben, weil die Bevölkerung angeblich durchdrehe, wenn die „Haare nicht schön sind“. Im Gegensatz zu Jugendlichen, die gegen Versammlungsauflagen verstoßen haben, hielten sich die zu vielen Menschen im Friseursalon doch an die vorgegebenen Regeln, weshalb sich über ihre „Dummheit“ auch allgemein kaum empört wurde. Auch Baumärkte blieben geöffnet, worauf sich viele Systemkonforme auch gleich brav, regelrecht in Torschlusspanik, in die dichten Schlange einreihten.Sinnvoll ist das, was erlaubt ist?

Noch am Samstag, den 7. März hat, behördlich genehmigt, in Mönchengladbach, nur 10 km von Heinsberg entfernt, ein Fußballspiel vor fast 54.000 Menschen stattgefunden. Hier ist es offensichtlich, wie es gefährlich ist, sich auf den vorgeebenen Rahmen der Herrschenden zu verlassen, wonach es in Ordnung ist, sich bei einem Massenevent zu vergnügen. Und es wird immer noch ernsthaft diskutiert, ob ab den 24. Juli die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden können oder nicht.   Es ist zu befürchten, dass auch sie bei einer Durchführung gut besucht werden würden. Allerdings wird die Pandemie den Ignorant*Innen voraussichtlich einen gehörigen Strich durch ihre „Gewinn“- Rechnung machen. Sie setzen sich nicht für die jungen Hoch-Leistungs-SportlerInnen ein, für Profit gehen sie über Leichen.    

Die Widersprüche sind immens. Bei einer sogenannten Ausgangssperre, wird informiert, soll die Wohnung nur für einen triftigen Grund verlassen werden, z.B. für den Weg zur Arbeit.  Gebot der Stunde wäre es, genauer zu schauen, welche Berufe wirklich noch systemrelevant sind, um dann den Menschen zu gestatten, sich und andere vor Sars-Cov-2 zu schützen, indem sie vorerst zu Hause bleiben. Mit dem bekannt verkürzten Blick der Entscheidungstragenden auf Kapitalinteressen, werden auf jeden Fall Menschenleben weiterhin gefährdet.

Wie ist es zu begründen, dass immer wieder auf Deutschlands gutes Gesundheitssystem verwiesen wird, um uns zu beruhigen?  Spätestens jetzt wäre es an der Zeit alles darauf zu setzen, die Fehler der Vergangenheit anzugehen, um sie zu beheben. Eine Medizin von Menschen für den Menschen wird es jedoch nicht geben, das käme einer Revolution gleich und so ist es möglich, vor der Realität im Gesundheitswesen, die Augen zu verschließen. Es sollte klar sein, dass das Gesundheitssystem eine Ursache für das Sterben bei einer Pandemie ist. Warum fehlt die Empörung, dass trotz der bekannten Probleme, die bereits vor Ausbruch von Covid-19 thematisiert wurden, immer wieder auf andere Länder, mit schlechteren Grundvoraussetzungen für ein funktionierendes Gesundheitssystem, verwiesen wird. Gegenwärtig mangelt es nicht nur an Testungen (die Dunkelziffer an Erkrankungen könnte sehr hoch sein), sondern sogar von Beginn an an geeigneten Atemschutzmasken. Auf diese Banalität lässt sich die komplexere Situation herunterbrechen. Wären sie in ausreichender Zahl vorhanden, hätten ExpertInnen uns evtl. eher empfohlen, dass wir sie alle tragen, wenn wir das Haus verlassen, um Neuinfizierungen zu vermeiden. Sind sie aber ein knappes Gut, wird es keine offizielle Empfehlung geben, sie zu Schutz zu erwerben. Immerhin gibt es inzwischen Bastelanleitungen im Netz. Nun denn!

Beispiele dafür, dass staatliche Stellen nicht die heilsbringenden FürsprecherInnen „konsequentem Handeln“, sinnvollen, radikalen Handelns gegen ein Menschenleben gefährdendes Virus sind, sondern die Verantwortung für immense Probleme tragen, gibt es endlos viele. Wer den starken, reaktionären Staat fordert, der uns die Richtung vorgeben muss, der verkennt Ursache und Wirkung und entmündigt sich letztendlich selbst. 

Wir sollten selber nachdenken und die in der ernsten Situation richtigen Problemlösungen finden. Wer auf die staatliche inkonsequente Fremdbestimmung verzichten will, für den kann die Umsetzung der eigenen Agenda, „Neuinfektionen gemeinsam zu vermeiden“, sogar konsequenter ausfallen, indem er sich z.B. dafür entscheidet, sich als Präventivmaßnahme beim Hausarzt krank zu melden, weil sein Beruf eben nicht „systemrelevant“ ist. Diese Freiräume für selbstbestimmtes Handeln können genutzt werden.

Wir alle sollten uns bei den seriöseren (allerdings zumeist auch nicht unabhängigen) Quellen über die neuen Entwicklungen informieren und den Verstand gebrauchen, das eigene Verhalten anpassen.

Es wäre sinnvoll, wenn staatliche Entscheidungen des Staates nicht als bedingungslos hingenommen und dort, wo es sinnvoll ist, auch Widerstand geübt würde. Den entfesselnden Staat, der sich von seiner eigenen Verantwortung losreißt, sollten wir niemals akzeptieren. Wer ihn vorher abgelehnt habt, sollte erst recht gegen den Herrschaftsanspruch auf die Barrikaden gehen. 

Erfreulich sind die (Eigeninitiativen), solidarische Strukturen aufzubauen und den gefährdeten Personenkreis zu unterstützen. In der Nachbarschaft gibt es bereits einige Menschen, die sich individuell entschieden haben, alten Menschen z.B. ihre Hilfe bei Einkäufen anzubieten. Solidarisch Handeln heißt selbstverständlich auch rücksichtsvoll und reflektiert zu agieren. Das bedeutet gegenwärtig leider auch, sich (selbstbestimmt) in seiner Freiheit zu beschränken, ohne sich in das eigene Schneckenhaus zurückzuziehen.

Ein paar Aktivist*innen aus dem Raum Tübingen-Reutlingen ahben eine deutschlandweit nutztbare Internetseite erstellt, die die Organisierung von Unterstützung in der Nachbarschaft währende Corona (und darüber hinaus) erleichtern könnte. Sie ist unter nachbarschaft.car zu finden und müsste nur noch genutzt werden.

Das Buch- und Kulturzentrum Black Pidgeon in Dortmund  unterbreitet beispielsweise einen  konkreten Vorschlag,  gegenseitige Hilfe, nachbarschaftlich zu organisieren.

  https://black-pigeon.org/wordpress/2020/03/17/nachbarschaftshilfe-organisieren/

Erfreulicherweise entstehen inzwischen weltweit lokale Nachbarschafts-Iniativen "Gegenseitiger Hilfe", die Anregunge bieten und vor Ort für viele Betroffene inzwischen sogar lebensherhaltende Bedeutung haben, weil ihnen jegliche staatliche Unterstützung verwehrt bleibt.

Internetstrukturen bieten sich an, um sie für einen Austausch von Ideen zu nutzen. Sie sind unbedingt auszubauen.

Lasst uns kreativ werden, beim verantwortungsvollen, eigenverantwortlichen Handeln!  

 

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Ergänzungen

Der Artikel benötigte dringende Überarbeitung. Liebe Mods, könntet ihr ihn netterweise durch den folgenden Text ersetzend? Vielen Dank! (Überschrift und Zusammenfassung können bleiben.)

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Müssten sich alle, die solidarisch handeln und den Geboten der Stunde folgen, sich doch eher fragen, wie die bisherigen Entscheidungen und das Handeln der Politiker*innen zu bewerten sind und was hier die Konsequenzen sind? Als Populist*innen, wie es alle PolitikerInnen sein müssen, ist es ein Einfaches, bei der aktuellen Entwicklung, maximale Einbüßen der Freiheit zu organisieren. Staatliche Kontrolle, Überwachung, hohe Strafen bei Verstößen werden mit weiteren, reaktionären Instrumenten zu auch von der Allgemeinheit geforderten Maßnahmen, die dankbar akzeptiert werden sollen. Es ist zu befürchten, dass sich zu viele diesen Vorgaben, bedingungslos und freiwillig unterordnen werden, was eine gefährliche Entwicklung wäre.

Verziehen wird den Entscheidungsträgern wieder einmal ihr eigenes Versagen, das bis heute anhält.

Zu erinnern sei in diesem Zusammenhang an das forsche, ignorante Auftreten des Gesundheitsministers, Jens Spahn, Ende Januar 2020.  Musste er in der immer sehr "geschwätzigen" Talk-Show „Maybrit Illner“. den fachlich versiert auftretendem Hamburger Arzt, Dr.Wimmer, doch belehren, als dieser realistisch, auf die Gefährdung durch das neuartige Virus SARS-CoV-2 hinwies. Damals konnte Spahn noch auf die Einzelfälle von Erkrankungen und das vergleichsweise (vermeintlich) gut funktionierende Gesundheitssystem Deutschlands verweisen. Der konservative „Merkur“ titelte damals: Arzt verbreitet Coronavirus-Angst bei Maybrit Illner - da schreitet Spahn energisch ein. Es lohnt sich, das entlarvende Video zur Sendung einmal Online anzuschauen. Im Netz ist es leicht zu finden.

Überhaupt dieses „energische“ Einschreiten, wofür z.B. aktuell der bayrische Ministerpräsident Söder stehen soll, weil er im Alleingang Entscheidungen trifft und damit andere Politiker*innen, fast schon unter Zugzwang setzt, ähnlich „konsequent“ zu handeln.

Nicht vergessen werden sollte, dass vor wenigen Tagen in Bayern, trotz Corona-Krise, noch Kommunalwahlen stattgefunden haben. Auch die vor kurzem getroffene Entscheidung, dass von Mittwoch, den 19.3. an, Speiselokale und Betriebskantinen nur noch von 6 bis 15 Uhr zu öffnen sind, ist ein Beleg dafür, dass auch die für viele  schlüssig, stringent handelnden PolitikerInnen Bayerns, nicht mehr alle „Latten am Biergartenzaun“ haben können, weil Viren über keinen Zeitplan verfügen und nicht einmal das bayrische Bier, sich als Desinfektionsmittel eignet.

Aber der Blick sollte über den Weißwurstäquator hinausgehen, weil momentan noch überall, durch undurchdachtes Handeln von Entscheidungstragenden und durch fehlendes Bewusstsein der Bewohner*innen , Menschenleben gefährdet werden. Wie ist es z.B.  zu erklären, dass z.B. die Friseurbetriebe vielerorts lange Zeit geöffnet blieben, weil die Bevölkerung angeblich durchdrehe, wenn die „Haare nicht schön sind“. Im Gegensatz zu Jugendlichen, die gegen Versammlungsauflagen verstoßen haben, hielten sich die zu vielen Menschen im Friseursalon doch an die vorgegebenen Regeln, weshalb sich über ihre „Dummheit“ auch allgemein kaum empört wurde. Auch Baumärkte blieben geöffnet, worauf sich viele Systemkonforme auch gleich brav, regelrecht in Torschlusspanik, in die dichten Schlange einreihten. Sinnvoll ist das, was erlaubt ist?

Noch am Samstag, den 7. März hat, behördlich genehmigt, in Mönchengladbach, nur 10 km von Heinsberg entfernt, ein Fußballspiel vor fast 54.000 Menschen stattgefunden. Hier ist es offensichtlich, wie es gefährlich ist, sich auf den vorgegebenen Rahmen der Herrschenden zu verlassen, wonach es in Ordnung ist, sich bei einem Massenevent zu vergnügen. Und es wird immer noch ernsthaft diskutiert, ob ab den 24. Juli die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden können oder nicht.   Es ist zu befürchten, dass auch sie bei einer Durchführung gut besucht werden würden. Allerdings wird die Pandemie den Ignorant*Innen voraussichtlich einen gehörigen Strich durch ihre „Gewinn“- Rechnung machen. Sie setzen sich nicht für die jungen Hoch-Leistungs-SportlerInnen ein, für Profit gehen sie über Leichen.    

Die Widersprüche sind immens. Bei Ausgangsbeschränkungen, (mit denen Bayern bereits vorgeprescht ist) wird informiert, soll die Wohnung nur für einen triftigen Grund verlassen werden, z.B. für den Weg zur Arbeit.  Gebot der Stunde wäre es, genauer zu schauen, welche Berufe wirklich noch unabdingbar sind. (z.B. im Gesundheitsbereich, in der Betreuung). Politiker*innen, die mit ihren Entscheidungen verhindern, dass Mensch, sich und andere vor Sars-Cov-2 schützen können, indem sie zu Hause bleiben, sind verantwortungslos. Mit dem bekannt verkürzten Blick der Entscheidungstragenden auf Kapitalinteressen, werden auf jeden Fall Menschenleben weiterhin gefährdet.

Wie ist es zu begründen, dass immer wieder auf Deutschlands gutes Gesundheitssystem verwiesen wird, um uns zu beruhigen?  Spätestens jetzt wäre es an der Zeit alles darauf zu setzen, die Fehler der Vergangenheit anzugehen, um sie zu beheben. Eine Medizin von Menschen für den Menschen wird es jedoch nicht geben, das käme einer Revolution gleich und so ist es möglich, vor der Realität im Gesundheitswesen, die Augen zu verschließen. Es sollte klar sein, dass das Gesundheitssystem eine Ursache für das Sterben bei einer Pandemie ist. Warum fehlt die Empörung, dass trotz der bekannten Probleme, die bereits vor Ausbruch von Covid-19 thematisiert wurden, immer wieder auf andere Länder, mit schlechteren Grundvoraussetzungen für ein funktionierendes Gesundheitssystem, verwiesen wird. Gegenwärtig mangelt es nicht nur an Testungen (die Dunkelziffer an Erkrankungen könnte sehr hoch sein. Durch diese Unbekannte ist die Gefährdung immens), sondern sogar von Beginn an, an geeigneten Atemschutzmasken. Auf diese Banalität lässt sich die komplexere Situation herunterbrechen. Wären sie in ausreichender Zahl vorhanden, hätten ExpertInnen uns evtl. eher empfohlen, dass wir sie alle tragen, wenn wir das Haus verlassen, um Neuinfizierungen zu vermeiden. Sind sie aber ein knappes Gut, wird es keine offizielle Empfehlung geben, sie zum Schutz zu erwerben. Immerhin gibt es inzwischen Bastelanleitungen im Netz. Nun denn!

Beispiele dafür, dass staatliche Stellen nicht die heilsbringenden FürsprecherInnen „konsequentem, sinnvollen, radikalen Handelns gegen ein Menschenleben gefährdendes Virus sind, sondern die Verantwortung für immense Probleme tragen, gibt es endlos viele. Wer den starken, reaktionären Staat fordert, der uns die Richtung vorgeben muss, der verkennt Ursache und Wirkung und entmündigt sich letztendlich selbst. 

Wir sollten selber nachdenken und die in der ernsten Situation richtigen Problemlösungen finden. Wer auf die staatliche inkonsequente Fremdbestimmung verzichten will, für den kann die Umsetzung der eigenen Agenda, „Neuinfektionen gemeinsam zu vermeiden“, sogar konsequenter ausfallen, indem er sich z.B. dafür entscheidet, sich als Präventivmaßnahme eim Hausarzt krank zu melden, weil sein Beruf eben nicht „unabdingbar“ ist. Diese Freiräume für selbstbestimmtes Handeln können genutzt werden.

Wir alle sollten uns bei den seriöseren (allerdings zumeist auch nicht unabhängigen) Quellen über die neuen Entwicklungen informieren und den Verstand gebrauchen, das eigene Verhalten anpassen.

Es wäre sinnvoll, wenn staatliche Entscheidungen des Staates nicht als bedingungslos hingenommen und dort, wo es sinnvoll ist, auch Widerstand geübt würde. Den entfesselnden Staat, der sich von seiner eigenen Verantwortung losreißt, sollten wir niemals akzeptieren. Wer ihn vorher abgelehnt habt, sollte erst recht gegen den Herrschaftsanspruch eines totalitären Staates auf die Barrikaden gehen. 

Erfreulich sind die (Eigeninitiativen), solidarische Strukturen aufzubauen und den gefährdeten Personenkreis zu unterstützen. In der Nachbarschaft gibt es bereits einige Menschen, die sich individuell entschieden haben, alten Menschen z.B. ihre Hilfe bei Einkäufen anzubieten. Solidarisch Handeln heißt selbstverständlich auch rücksichtsvoll und reflektiert zu agieren. Das bedeutet gegenwärtig leider auch, sich (selbstbestimmt) in seiner Freiheit zu beschränken, ohne sich in das eigene Schneckenhaus zurückzuziehen.

Ein paar Aktivist*innen aus dem Raum Tübingen-Reutlingen haben eine deutschlandweit nutzbare Internetseite erstellt, die die Organisierung von Unterstützung in der Nachbarschaft währende Corona (und darüber hinaus) erleichtern könnte. Sie ist unter nachbarschaft.care zu finden und müsste nur noch mit Inhalten gefüllt werden.

Das Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon in Dortmund  verbreitet beispielsweise einen  konkreten Vorschlag,  gegenseitige Hilfe, nachbarschaftlich zu organisieren.

  https://black-pigeon.org/wordpress/2020/03/17/nachbarschaftshilfe-organisieren/

Erfreulicherweise entstehen inzwischen weltweit, lokale Nachbarschafts-Initiativen "Gegenseitiger Hilfe", die Anregungen bieten und vor Ort für viele Betroffene inzwischen sogar lebensherhaltende Bedeutung haben, weil ihnen jegliche staatliche Unterstützung verwehrt bleibt. Dazu schreibt das anarchistische, digitale Kommunikationszentrum It´s Going Down auf ihrer Internetseite: „Weil öffentliche Räume und Veranstaltungen aufgrund des Corona-Virus geschlossen sind, ist es jetzt bedeutender, als jemals vorher, besonders angesichts der dramatischen Fehler des Staates, auf diese Krise zu antworten.“

Internetstrukturen bieten sich an, sich über Initiativen zu informieren und um sie für einen Austausch von Ideen zu nutzen. Sie sind unbedingt auszubauen.

Lasst uns kreativ werden, beim verantwortungsvollen, eigenverantwortlichen Handeln!   

Bilder: 

postest den artikel neu !

Hm, einerseits impliziert der Text, das die staatlich verordneten Vorsichtsmaßnahmen nicht ausreichen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen (stattgefundene Kommunalwahlen, Fußballspiele, bis vor dem WE geöffnete Friseursalons...), andererseits kritisiert er die getroffenen Maßnahmen als autoritär.

Wir sind uns wohl alle einig, das wir wachsam und kritisch sein müssen- sowohl gegenüber staatlichen Beschränkungen der (ohnehin nicht vorhandenen) Freiheit als auch in Bezug auf faschistische TagX-SpinnerInnen, die selbigen wohl bald kommen sehen. Auch ist klar, das die Linke nun aufzeigen muss, wohin ein dem Markt unterworfenes Gesundheitssystem führt, wieso die Auswirkungen des Virus klassenspezifisch ganz andere fatale Auswirkungen haben wird und wieso Arme deshalb deutlich härter betroffen sein werden als die Reichen. Es besteht auch eine reale Gefahr, das nach der Eindämmung des Virus, wir nicht wieder zu offenen Grenzen im Schengen-Raum zurückkehren werden, das die Abschottung zunimmt und die humanitäre Katatrophe in Griechenland und der Türkei sich weiter verschlimmert.

 

Nichtsdesto trotz sind die Ausgangsbeschränkungen und räumlichen Kontaktverbote sinnvoll. Auch ohne den Staat würden sich vernunftbegabte Menschen dazu entschließen, denn jede/r, der/die einer Risikogruppe angehört oder auch nur Verwandte, Freunde oder geliebte Menschen hat, die einer solchen angehören, ist durch das Virus gefährdet.

 

Daraus ergibt sich keineswegs, jede Maßnahme der für uns Entscheidenden abzufeiern, es sollte aus der Situation aber auch nicht abgeleitet werden, das man sich aus Reflex gegen jede Entscheidung sperrt. Ich persönlich begrüße das Kontaktverbot in Hinblick, auf die Ignoranz und fehlende Vernunft, die ich weiter bei vielen Mitmenschen beobachten muss.

Ich werde den Artikel nicht erneut posten, weil mir inzwischen bewusst geworden ist, dass Indymedia Deutschland kein Medium ist, das ich noch weiter unterstützen werde. Die Moderation zensiert nicht genehme Kommentare, geht aber Bitten um moderative Eingriffen (Textersetzung) scheinbar nicht nach. Verlangen kann ich gar nichts, dennoch habe ich eine gewisse Erwartungshaltung, was Zensur betrifft und aktive Unterstützung der eigenen Arbeit durch die Moderation. Ich habe leider keine Möglichkeit die erbetene Modifikation nachträglich selbst vorzunehmen und bin auf Hilfe angewiesen.

Dass die Moderation aktiv werden kann, hat sie mit der Löschung meines Kommentars auf das Crossposting des Textes  "Im Zeichen der Corona-Angst"  der "Freien" Journalistin (u.a. tätig für die Junge Welt) Susan Bonath, bewiesen. Solch eine Zensur nehme ich nicht hin. Link: https://de.indymedia.org/node/73366 (jetzt wieder ohne Widerspruch) 

Dieser Text ist nach wie vor eine gefährliche Verharmlosung und beruft sich auf Mediziner*innen und Virolog*innen , wie Hunfeld, Wodarg und Latasch, die uns als Expert*innen vorgestellt werden. Während das Robert-Koch-Institut mit seinem angeblichen Vertreter Drosten (Ist er denn überhaupt dort tätig?)  für Dramatisierung stehen würde. Dieser Text behauptet und kritisiert die allgegenwärtige  Darstellung von Horroszenarien. Er ist meiner Meinung nach unverantwortlich, weil er sich auf Unwahrheiten beruft.  

Kritik  an diesem Text ist berechtigt. Gerade im Hinblick auf die Menschen, die besonders zu Leidtragenden werden, weil sie in schlechteren Bedingungen leben, als sie in Europa vorherrschen. Da würde es reichen, sich einmal auf bestehende Fakten zu berufen, um sich die Auswirkungen auszumalen, die ein Ausbruch des Virus z.B. in Flüchtlingscamps hätte. Es ist zu hoffen, dass Texte dieser Machart nicht dazu führen, dass die Menschen das Virus nicht ernst nehmen und sich selbst, solidarisch, vorbeugende Maßnahmen auferlegen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auf Linksunten anders gelaufen wäre, obwohl es sich um kein explitit anarchistisches Medium gehandelt hat und auch Texte von Gruppen publiziert wurden, mit deren Dogmatismus ich Probleme habe. Für mich war das aber bis zum Schluss auszuhalten, so dass ich mich regelmäßig beteiligt habe. Ich gehe davon aus, dass die Moderation nicht glücklich über ein Crossposting eines von einer professionellen Journalistin verfassten Textes, gewesen wären. Weil die Idee von Indymedia ist, ein unabhängiges Medium zu schaffen und diese wird hier konterkarriert.

Aber ich verlang noch nicht einmal die Löschung des Textes, appelliere nur daran, ihn nicht ernst zu nehmen und würde mir wünschen, dass er viel Gegenwind in Form von kritischen Kommentaren erfährt. Hier darf es keine Zensur geben. Haut der Journalistin ihre steilen Thesen gehörig um die Ohren!

Ich vermute, dass sich das Kollektiv nicht so schnell für die Löschung eines Kommentars entschieden hätte.

So hoffe ich auf den Tag, dass wir Linskunten wieder zurück haben, weil ich dort hinsichtlich Zensur und moderativer Unterstützung besser gehandelt wurde. Indymedia Deutschland ist für mich, aufgrund der neuen Erfahrungen,  wieder uninteressant und kein adäquater Ersatz.  

So, dann kann das Moderationsteam mal wieder aktiv werden und auch diesen Kommentar löschen und sich über meine Unverschämtheit ärgern.

Es gilt weiterhin: Für ein Indymedia!