[B] Knastprofiteur angegriffen - Solidarität mit den Angeklagten im Elbchaussee-Verfahren.

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Rauchsäulen über den Dächern des Reichenviertels der Elbchaussee, kreisende Helikopter am Himmel. Von weitem ließ sich für einige Bewohner*innen, die früh auf den Beinen waren erahnen, dass gerade etwas vor sich ging, das möglicherweise außerhalb der Einschätzungen von Bereitschaftspolizei und Geheimdiensten lag. Ein Mob vermummter Menschen verfolgte das Ziel, dem Gipfel ihre Sicht der Zustände, in Form von zielgerichteter und wahlloser Zerstörung eines winzigen Stückes heiler Welt, entgegen zu schleudern.

 

 

 

Ein wunderschönes Zeichen. Ein Straßenzug lodernder Autos, völlig fassungslose Seelen, die überhaupt nicht verstehen wollten, warum gerade sie jetzt Opfer dieser unnötigen Gewalt werden mussten. Wir haben großen Respekt vor dem Risiko, dass Menschen in Kauf nahmen. Schließlich schien es vor dem Gipfel, als würde man bereits mit dem Übertreten der Stadtgrenze auf dem Radar sämtlicher Nachrichtendienste aufploppen. Ein Moment der Offensive, dessen Charakter auf Demos in diesem Land nur noch rar gesät ist.

Seit dem 18. Dezember stehen 5 Gefährt*innen aus Frankfurt, Offenbach und Frankreich vor dem Oberlandesgericht Hamburg. Sie werden beschuldigt, Teil dieses Umzugs gewesen zu sein. Begründungen sind Film und Videomaterial, das die Bullen ausgewertet haben. Sie meinen Menschen in dem schwarz vermummten Pulk identifizieren zu können.

Die Soko Schwarzer Block hat mit ihrer Propaganda seit dem Sommer 2016 versucht ein Szenario zu zeichnen, bei dem es keinen Autonomen jemals mehr möglich sein wird, unentdeckt auf Spontis, wie jener in der Elbchaussee, mitlaufen zu können. Die Soko bahauptete, von nun an durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller europäischer Staatsschutzschweine, die Zusammenarbeit internationalistischer krimineller Strukturen zu zerschlagen.

 

Auch wenn die Gerichtsprozesse und Razzien der letzten 1 ½ Jahre Spuren in den antiautoritären Strukturen hinterlassen haben, bleibt diese Propaganda wertlos für unsere hasserfüllte Haltung diesem Staat gegenüber.

Wir haben von der Stimmung vor und im Gerichtssaal und auf der Vorabenddemo in Hamburg lesen können und waren erfreut über die Solidarität und Aufmerksamkeit, die den Betroffenen zukommt. Schließlich gab es schon zu viele Angeklagte, deren Prozesse kaum Beachtung fanden in der sogenannten Szene und deren Urteile somit einige von ihnen zum Füße still halten zwingen werden.

 

Wir werden den Prozess weiterhin mit Angriffslust verfolgen und wünschen den Angeklagten viel Kraft und Durchhaltevermögen, im Gerichtssaal und vor allem für die Zeit danach.

 

Als ein Akt der offensiven Solidarität mit den Angeklagten brannten am 27.11. und 20.12. zwei Fahrzeuge der Firma KONE in Berlin Lichtenberg und Friedrichshain ab. Schließanlagen von KONE sorgen unter anderem in Berliner Knästen dafür, den Gefangenen ihre Freiheit vorzuenthalten.

 

Weder schuldig noch unschuldig!

Die Hamburger Krawalle verteidigen!

 

AG Elbchaussee

 

 

 

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