LIEBIG 34 - Warum wir solidarisch sind:

Regionen: 
Event: 

In wenigen Wochen läuft der Vertrag des Hausprojekts Liebigstraße 34 in Friedrichshain aus. jetzt haben wir uns als Nachbar*innen zu Wort gemeldet, weil wir denken, dass die Frage des Erhalt des Hausprojekts nur erreicht werden kann, wenn die Solidarität über die linken Hausprojekte in Friedrichshain hinausgeht. Wie vor einigen Jahren, als das Hausprojekt Rigaer Str. 94 belagert wurde, sollte auch wieder ein Bündnis von Stadtteilbewohner*innen entstehen, dass neben den linken Projekten auch solidarische Mieter*innen umfasst. Sie verteidigen diese Projekte, weil sie sich gegen einen Kiez der Reichen wehren. Eine selbstbestimmte, widerständige Kultur ist dafür unabdingbar. Die Liebigstraße 34 ist davon ebenso ein Teil wie die Rigaer 94, aber wie die Rentnerin, die sich gegen Zwangsräumung wehrt. Wir lassen uns nicht spalten. Am 2.12. findet um 17 Uhr im Jugendwiderstandsmuseum in der Rigaer Straße 9/10 die zweite Kiezversammlung für den Erhalt der Liebigstraße 14 statt. Der Offene Brief ist ein Beitrag dazu

Liebe Nachbar*innen,am 31.12.18 endet der Mietvertrag des Hausprojekts Liebig 34. Der Vermieter Gijora Padoviczhat bis jetzt jegliche Verhandlungen über eine Mietvertragsverlängerung abgelehnt und machtdeutlich, dass er sich eine Räumung des Hauses wünscht, um das Haus luxuszusanieren und dieWohnungen teuer an "angenehmeMieter*innen" vermieten zu können. Durch seine gutenBeziehungen zur Politik wurden Padovicz nach der Wende große Bestände der kommunalenWohnungsunternehmen, vor allem in Friedrichshain, zu Spottpreisen überlassen. DieMieter*innen der Häuser, die im Besitz seines Firmengeflechts sind, haben seitdem seineskandalösen Entmietungspraktiken kennenlernen müssen, mehr dazu hier:padowatch.noblogs.org.Die Lage ist also ernst und weckt bei uns - Nachbar*innen aus dem Kiez, die sich gegenAufwertung und Verdrängung engagieren - Erinnerungen an andere Ereignisse aus den letztenJahren:Die Räumung der Liebig 14 und die Stürmung der Rigaer 94 mit Kadterschmiede haben Spurenbei uns allen hinterlassen. Insbesondere während der Amtszeit von Innensenator Frank Henkelwar unser Kiez belagert durch Hundertschaften aggressiver Bullen, die sogar dieKiezversammlungen umzingelten. Anwohner*innen und Besucher*innen wurden Opfer vonwillkürlichen Kontrollen und Polizeigewalt.Eine solche Situation wollen wir hier im Kiez nie wieder haben. Die Räumung der Liebig 34würde über den Verlust eines anarcha-queer-feministischen Hausprojekts hinaus, aufgrund dererneut zu erwartenden hohen Polizeipräsenz, Repression und Polizeigewalt füralleNachbar*innen in unserem Kiez bedeuten. Für People of Color und linke, alternativ aussehendeMenschen besteht dadurch eine besondere Bedrohung.Dem Gentrifizierungsdruck begegnen wir gemeinsam solidarisch und widerständig. WennInvestor*innen und Politik realisieren, dass wir uns nicht spalten lassen, sondern gemeinsamkämpfen, besteht nicht nur eine Chance für das Hausprojekt Liebig 34, sondern auch für uns alle- die Chance, unsere unterschiedlichen emanzipativen Kämpfe zusammenzuführen. Ob wir vomJobcenter, vom Arbeitgeber, von der Ausländerbehörde oder von der Polizei belästigt undschikaniert werden oder vom Kapital gegängelt: Dieser Kiez ist unser Wohnort, aber auch unserKampfplatz.Deshalb solidarisieren wir uns untereinander und verteidigen ihn gemeinsam - gegen Bullen,gegen Gewalt durch Vermieter*innen und die ihnen zuarbeitenden Hausverwaltungen sowie dasOrdnungsamt undfür den Fortbestandder Liebig 34!gspraktiken kennenlernen müssen, mehr dazu hier:padowatch.noblogs.org.Die Lage ist also ernst und weckt bei uns - Nachbar*innen aus dem Kiez, die sich gegenAufwertung und Verdrängung engagieren - Erinnerungen an andere Ereignisse aus den letztenJahren:Die Räumung der Liebig 14 und die Stürmung der Rigaer 94 mit Kadterschmiede haben Spurenbei uns allen hinterlassen. Insbesondere während der Amtszeit von Innensenator Frank Henkelwar unser Kiez belagert durch Hundertschaften aggressiver Bullen, die sogar dieKiezversammlungen umzingelten. Anwohner*innen und Besucher*innen wurden Opfer vonwillkürlichen Kontrollen und Polizeigewalt.Eine solche Situation wollen wir hier im Kiez nie wieder haben. Die Räumung der Liebig 34würde über den Verlust eines anarcha-queer-feministischen Hausprojekts hinaus, aufgrund dererneut zu erwartenden hohen Polizeipräsenz, Repression und Polizeigewalt füralleNachbar*innen in unserem Kiez bedeuten. Für People of Color und linke, alternativ aussehendeMenschen besteht dadurch eine besondere Bedrohung.Dem Gentrifizierungsdruck begegnen wir gemeinsam solidarisch und widerständig. WennInvestor*innen und Politik realisieren, dass wir uns nicht spalten lassen, sondern gemeinsamkämpfen, besteht nicht nur eine Chance für das Hausprojekt Liebig 34, sondern auch für uns alle- die Chance, unsere unterschiedlichen emanzipativen Kämpfe zusammenzuführen. Ob wir vomJobcenter, vom Arbeitgeber, von der Ausländerbehörde oder von der Polizei belästigt undschikaniert werden oder vom Kapital gegängelt: Dieser Kiez ist unser Wohnort, aber auch unserKampfplatz.Deshalb solidarisieren wir uns untereinander und verteidigen ihn gemeinsam - gegen Bullen,gegen Gewalt durch Vermieter*innen und die ihnen zuarbeitenden Hausverwaltungen sowie dasOrdnungsamt undfür den Fortbestandder Liebig 34!V.i.S.d.P: A.Lerta, Schreinerstr 12,10247 Berlin  

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Und zwar schon bald 20 Jahre, denn ohne Eckneipe ist eine Strasse kein Kiez mehr.
Also, wo es dann bereits "Kiez für Reiche" geben soll, könnte sich mal neue Begrifflichkeit durchsetzen.
Die letzten Kieze sind in dem Moment verschwunden, als die ersten Spätis aufgemacht haben und die meisten vietnamesischen Tante Emma Läden damit kaputt machten, weil deren Bier wohl zu billig war - davor gab's quasi keine Lizenz - und fast zur selben Zeit die letzten Eckkneipen verschwanden; Friedrichshain hat sich insgesamt eh Richtung westlich vom Frankfurter Tor zurück gezogen.