Stomper 98 - Konzert in Herrenberg - Fuck the Greyzone!
Im Jugendhaus Herrenberg soll am 17. Oktober ein Konzert mit der Band Stomper 98, die der Grauzone zuzuordnen ist, stattfinden. Der Veranstalter behauptet, dass sich die Band in Interviews vollständig von ihrer rechten Vergangenheit entfernt haben soll und die aufgeführten Beweise, dass sie sich nach wie vor in einem rechten Sumpf bewegen seien veraltet. Die ursprünglichen Auslöser für die Debatte um Stomper 98 mögen vielleicht einige Jahre zurück liegen, von einem Abwenden von der rechten Wertewelt ist die Band aber noch weit entfernt.
Stomper-Sänger Sebastian Walkenhorst pflegte noch bis lange nach seinem Ausstieg aus der aktiven Neonaziszene Kontakte zu Rechten. Walkenhorst hat sich zwar von faschistischen Strukturen losgesagt, sich den Rückweg dorthin aber nie verbaut, was in der Regel durch klare Distanzierung und Offenlegen von Informationen geschieht. Das heißt, dass Kontakte, vor allem über die Musikszene, nach wie vor bestehen. Ab 2008 tauchten immer wieder Fotos von Stomper- Mitgliedern mit Anhängern des rechten Musiksumpfes auf (Bspw. Walkenhorst mit Endstufe-Sänger oder Flacke mit Faschistin Heidi S.).
In der darauf folgenden Auseinandersetzung, die überwiegend im Netz stattfand, ob der Fall Stomper 98 nun der Grauzone zuzuordnen ist oder nicht, kam es erst zu beleidigten Zurückweisungen der Band und anschließenden halbgaren Schuldeingeständnissen. Der Veranstalter des Konzerts in Herrenberg verwies nach Anfrage auf Interviews im OX-Fanzine (für das Walkenhorst übrigens selbst arbeitet), die angeblich die Distanzierung der Band zur rechten Szene belegen soll. Zwar bekennen sich Stomper 98 darin als Antirassisten und wollen dies durch konkretes Eingreifen in brenzligen Situationen belegen, allerdings sind sie dabei keineswegs konsequent und versuchen nicht einmal sich ernsthaft mit den verschiedenen rechten Tendenzen in ihrem Umfeld auseinanderzusetzen, geschweige denn sich dagegen zu wehren. Die Gegenargumentation findet durchgehend apolitisch statt. Es wird sich in der gesamten Aufarbeitung nicht von Bandmitgliedern distanziert, die aktiv Kontakte in die rechte Szene pflegen. Phil Rigaud, Schlagzeuger bei Stomper 98, ist federführender Teil einer rechten Musikszene in den USA. Er spielte bei der rechten Band First Strike und ebenso bei den Templars, die mit xenophoben und sozialdarwinistischen Texten glänzen. Ein Beispiel: "Fuck the third world let them strave [...] Fuck trade wars, we`ll close our doors. Fuck immigration we`ve got our own population". Neben seiner Mitwirkung an rechten Bandprojekten ist er auch organisatorischer Teil der Szene, in der er immer wieder Konzerte mit höchst fragwürdigen Bands mit faschistischen und rechten Inhalten wie Ultimo Asalto und Glory Boys ausrichtet. Dies beweist, dass der Schlagzeuger, der durch seine dunkle Hautfarbe von Stomper 98 immer wieder gern als Aushängeschild für Antirassismus vorgeschoben wird, alles andere als eine saubere Weste hat und sicherlich für einiges, aber nicht für "Flagge zeigen gegen Nazis" steht. Ebenso hinterlässt die Mitgliedschaft Lars Frederiksens bei Stomper 98 einen eher bitteren Beigeschmack. Frederiksens Band The Old Firm Casuals spielte auf einer Tour durch England ausschließlich mit Rechtsrock- und Grauzonenbands wie Pressure 28 (28 steht hier für das Blood & Honour- Kürzel BH), Booze & Glory usw. Auf anderen Konzerten teilten sie sich die Bühne mit rechten Bands wie Kill Baby Kill oder Condemned 84. The Old Firm Casulties covert Songs der eindeutig rechten Band Screwdriver und spielte in dem belgischen Naziladen De Kasteleien. Gemeinsame Veröffentlichungen mit Grauzonen- und RAC-Bands (Rock Against Communism) sprechen für sich.
Neben den Personalien hinter der Band Stomper 98, die sich in einem rechten Dunstkreis bewegen und von denen sich die Band bis heute nicht lossagt, macht sich Sänger Walkenhorst im Interview lustig über eine berechtigte Debatte zum Thema Grauzone in der Oi-Szene. Als Grauzone wird eine sich selbst als unpolitisch darstellende Subkultur bezeichnet, die zwar keine direkte Glorifizierung des Nationalsozialismus in den Vordergrund stellt, aber eine Offenheit für rechte Denkmuster, Verhaltensweisen und kulturelle Elemente aufweist. Die AnhängerInnen dieser Szene sind in den meisten Fällen sicher keine Nazis oder Faschisten, dennoch fehlt eine klare Distanzierung. Häufig bestehen gute Kontakte in die organisierte Naziszene und es kommt nicht selten vor, dass auf Grauzonekonzerten unpolitischer bis rechter Bands Menschen mit NS-Symboliken geduldet werden. In Kombination mit homophoben und sexistischen Verhaltensweisen und der bewussten Zurückweisung politischer Korrektheit entsteht so ein Klima, in dem sich Rechte pudelwohl fühlen. Eine vermeintlich unpolitische, aber klar von rechts dominierte Erlebniswelt, ein "subkultureller Männerstammtisch" (Antifaschistisches Infoblatt). In diesem Sumpf gären und reproduzieren sich rechte Vorurteile gegenüber linken Gegenkulturen und antikommunistische Hetze wird laut. Die als rebellisch gefeierte Ablehnung von fortschrittlichen Standards in der Subkultur ist ein Steigbügel für den rechten Mob, der heute nicht nur hierzulande wieder gefährlichen Aufwind erlebt.
Von diesen Argumenten gegen Stomper 98 will der Veranstalter Flo, der auch im Vorstand des Jugendhauses ist, nichts wissen. Flo zeigte sich zwar gesprächsbereit, jedoch behauptete er bis zuletzt, dass es sich bei Stomper 98 nicht um eine rechtsoffene Band handelt und dass er das Konzert nur absagen würde, wenn wir ihm einen Beleg für das Konzert von Frederiksens Band The Old Firm Casualites mit der Band Pressure 28 liefern. Alle anderen Belege für die Kontakte von Stomper 98 in rechte Kreise sind ihm egal. Lediglich der Flyer zu dem Pressure 28-Konzert würde ihn überzeugen, das Konzert VIELLEICHT doch noch abzusagen. Besagter Flyer wurde ihm zugeschickt, das Konzert wird trotzdem stattfinden.
Das Konzert im Juha Herrenberg verspricht also ein Abend zu werden, an dem sich von vermeintlich "unpolitisch" über rechts-offen bis offen-rechts einiges aus der Region zusammen findet. Nicht genug, dass Stomper 98 eingeladen wurde - auch eine der Vorbands, in der Veranstalter und Jugendhausvorstand Flo selbst spielt, muss sich soziale und geschäftliche Verbindungen in rechte Kreise vorwerfen lassen. Durch die Personalüberschneidung mit der Band Lammkotze, die der dunkelsten Grauzone zugeordnet wird, toleriert Altstadt Standard das Label "unpolitisch" als Deckmantel für rechte Netzwerke. Lammkotze spielte unter anderem im Skinhouse Menfis, einem Nazitreffpunkt im thüringischen Neustadt an der Orla. Im Skinhouse Menfis sind Konzerte möglich, während denen "unter anderem rassistische Lieder wie "When the Boat comes in" mit der wiederkehrenden Textzeile "Nigger, Nigger get out of here" gesungen" (Quelle) und Hitler-Grüße gezeigt werden. Aber nicht nur das enge Netzwerk zu rechtsoffenen Bands lassen einen bei der näheren Betrachtung von Altstadt Standard stutzig werden. Mit der Wahl des Labels Randale Records wurde sich für das zweitgrößte Grauzone- Label nach United Kids in Deutschland entschieden. Durch das Veröffentlichen von Bands wie 4Skins ("...Immigrants overun our land. Beneftis office with an outstretched hand competing for our homes and jobs. begging in their gypsy mobs. our country is full, fear the worst, shouldn`t we put our own people first...") stellt Randale Records die "Schnittmenge zwischen Unpolitischer-, Party-, Oi!- Skinheadszene einerseits und offenem Rassismus, Nationalismus, Xenophobie anderseits". Im Randale Shop finden sich neben tatsächlichen "unpolitischen" Scheiben auch einiges aus der Sparte Rechtsrock wie beispielsweise die Rechtsrock- Band Ultimo Asalto. Über Altstadt Standard wissen auch zu berichten, dass sie schon gemeinsame Konzerte mit Grauzone-Bands wie Toifelszeug in der Kneipe „Zum Zwinger“ in Herrenberg spielten. Die Kneipe „Zum Zwinger“ fiel in der Vergangenheit immer wieder als Sammelbecken und Stammkneipe von ortsbekannten Neonazis und Rechten auf. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, mit welcher Motivation der Veranstalter, der sich selbst nachdrücklich als unpolitisch gibt, weiter an dem Stomper-Konzert festhält.
Mit einem Brief traten wir an das Jugendhaus Herrenberg heran und führten einige längere Gespräche mit den Verantwortlichen und uns wurde versichert, dass das Konzert nicht im Juha Herrenberg steigen soll. Wochen nach den Gesprächen kommt nun heraus, dass wir mit Absicht falsch informiert wurden und das Konzert doch stattfinden soll, weshalb wir uns gezwungen sehen mit unserer Kritik an der Veranstaltung an die Öffentlichkeit zu gehen und geplante linke und antifaschistische Festivals und Konzerte dort abzusagen.
Wir als AntifaschistInnen, Skinheads, Punks, Bands und KonzertveranstalterInnen aus der Region, erlebten das Jugendhaus Herrenberg im vergangenem Jahrzehnt immer wieder gerne als Austragungsort subkultureller Veranstaltungen, die sich klar gegen rassistische und faschistische Hetze gerichtet haben. Räume, in denen Menschen sich selbst organisieren, fernab von Kommerz und Konsumkultur zusammenkommen und eigene gesellschaftliche Perspektiven entwickeln können, sind gerade heute nicht nur wichtig, sondern unerlässlich!
Wir und alle UnterzeichnerInnen des Briefes fordern die Veranstalter und das Jugendhaus Herrenberg nochmals und diesmal öffentlich dazu auf das Konzert abzusagen, Stellung gegen rechtsoffene Konzerte im Allgemeinen zu beziehen und sich Gedanken über die Rolle eines Vorstandes zu machen, der Kontakte in die rechtsoffene Szene pflegt.
Wir wollen, dass das Juha Herrenberg eine der viel zu wenigen Locations bleibt, in denen wir ein solidarisches Miteinander leben können - ohne uns dafür gegen stumpfe rechte Gedankenwelten wehren zu müssen!
Es gibt so viele gute Bands - und keinen Grund, dass eine wie Stomper 98 im Juha Herrenberg spielt!
Fuck the Greyzone!
Zur Unterstützung des offenen Briefs schreibt an: nostomper@gmx.de
Unterzeichnet:
All Power to the People Festival
Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS)
Antifascist Rock Action Stuttgart (AFRA)
Antifascist Booking Crew (ABC)
Better Gigs
Esperanza Schwäbisch Gmünd
G.R.U.N.Z.
Lecko Mio Concerts
Noise Massacre Shows Esslingen
Out of Step
Revier 5
Silberburg Nürtingen
Produzenten der Froide
Wasted Youth
Defenders of the Universe
Zystem
Bierdosen Freunde
Murder Disco X
The Dahlits
Collide and Dischord
Cluster Bomb Unit
Iron Gates
Dislike
Überdosis
Gypsi Mafia
Broke aber Dope
Hell & Back
Roidige Hunde
Beach Bumbs
Wolfenstein
Helmut Cool
Boden
Bike Age
Nametaker
Minus Youth
No end in sight
I CAN BARELY DRAW (Tattoo Studio)
Drastic Actions (Label)
Elenders Gym
Subzine Records
Ergänzungen
@Moderation bitte den Text
@Moderation bitte den Text duch folgenden ersetzen. Wir sind bei der Recherche berechtigt worden.
Im Jugendhaus Herrenberg soll am 17. Oktober ein Konzert mit der Band Stomper 98, die der Grauzone zuzuordnen ist, stattfinden. Der Veranstalter behauptet, dass sich die Band in Interviews vollständig von ihrer rechten Vergangenheit entfernt haben soll und die aufgeführten Beweise, dass sie sich nach wie vor in einem rechten Sumpf bewegen seien veraltet. Die ursprünglichen Auslöser für die Debatte um Stomper 98 mögen vielleicht einige Jahre zurück liegen, von einem Abwenden von der rechten Wertewelt ist die Band aber noch weit entfernt.
Stomper-Sänger Sebastian Walkenhorst pflegte noch bis lange nach seinem Ausstieg aus der aktiven Neonaziszene Kontakte zu Rechten. Walkenhorst hat sich zwar von faschistischen Strukturen losgesagt, sich den Rückweg dorthin aber nie verbaut, was in der Regel durch klare Distanzierung und Offenlegen von Informationen geschieht. Das heißt, dass Kontakte, vor allem über die Musikszene, nach wie vor bestehen. Ab 2008 tauchten immer wieder Fotos von Stomper- Mitgliedern mit Anhängern des rechten Musiksumpfes auf (Bspw. Walkenhorst mit Endstufe-Sänger oder Flacke mit Faschistin Heidi S.).
In der darauf folgenden Auseinandersetzung, die überwiegend im Netz stattfand, ob der Fall Stomper 98 nun der Grauzone zuzuordnen ist oder nicht, kam es erst zu beleidigten Zurückweisungen der Band und anschließenden halbgaren Schuldeingeständnissen. Der Veranstalter des Konzerts in Herrenberg verwies nach Anfrage auf Interviews im OX-Fanzine (für das Walkenhorst übrigens selbst arbeitet), die angeblich die Distanzierung der Band zur rechten Szene belegen soll. Zwar bekennen sich Stomper 98 darin als Antirassisten und wollen dies durch konkretes Eingreifen in brenzligen Situationen belegen, allerdings sind sie dabei keineswegs konsequent und versuchen nicht einmal sich ernsthaft mit den verschiedenen rechten Tendenzen in ihrem Umfeld auseinanderzusetzen, geschweige denn sich dagegen zu wehren. Die Gegenargumentation findet durchgehend apolitisch statt. Es wird sich in der gesamten Aufarbeitung nicht von Bandmitgliedern distanziert, die aktiv Kontakte in die rechte Szene pflegen. Phil Rigaud, Schlagzeuger bei Stomper 98, ist federführender Teil einer rechten Musikszene in den USA. Er spielte bei der rechten Band First Strike und ebenso bei den Templars, die mit xenophoben und sozialdarwinistischen Texten glänzen. Ein Beispiel: "Fuck the third world let them strave [...] Fuck trade wars, we`ll close our doors. Fuck immigration we`ve got our own population". Neben seiner Mitwirkung an rechten Bandprojekten ist er auch organisatorischer Teil der Szene, in der er immer wieder Konzerte mit höchst fragwürdigen Bands mit faschistischen und rechten Inhalten wie Ultimo Asalto und Glory Boys ausrichtet. Dies beweist, dass der Schlagzeuger, der durch seine dunkle Hautfarbe von Stomper 98 immer wieder gern als Aushängeschild für Antirassismus vorgeschoben wird, alles andere als eine saubere Weste hat und sicherlich für einiges, aber nicht für "Flagge zeigen gegen Nazis" steht. Ebenso hinterlässt die Mitgliedschaft Lars Frederiksens bei Stomper 98 einen eher bitteren Beigeschmack. Frederiksens Band The Old Firm Casuals spielt unter anderem mit Rechtsrock- und Grauzonenbands wie Pressure 28 (28 steht hier für das Blood & Honour- Kürzel BH), Booze & Glory, Kill Baby Kill oder Condemned 84. The Old Firm Casuals covert Songs der eindeutig rechten Band Skrewdriver. Gemeinsame Veröffentlichungen mit Grauzonen- und RAC-Bands (Rock Against Communism) sprechen für sich.
Neben den Personalien hinter der Band Stomper 98, die sich in einem rechten Dunstkreis bewegen und von denen sich die Band bis heute nicht lossagt, macht sich Sänger Walkenhorst im Interview lustig über eine berechtigte Debatte zum Thema Grauzone in der Oi-Szene. Als Grauzone wird eine sich selbst als unpolitisch darstellende Subkultur bezeichnet, die zwar keine direkte Glorifizierung des Nationalsozialismus in den Vordergrund stellt, aber eine Offenheit für rechte Denkmuster, Verhaltensweisen und kulturelle Elemente aufweist. Die AnhängerInnen dieser Szene sind in den meisten Fällen sicher keine Nazis oder Faschisten, dennoch fehlt eine klare Distanzierung. Häufig bestehen gute Kontakte in die organisierte Naziszene und es kommt nicht selten vor, dass auf Grauzonekonzerten unpolitischer bis rechter Bands Menschen mit NS-Symboliken geduldet werden. In Kombination mit homophoben und sexistischen Verhaltensweisen und der bewussten Zurückweisung politischer Korrektheit entsteht so ein Klima, in dem sich Rechte pudelwohl fühlen. Eine vermeintlich unpolitische, aber klar von rechts dominierte Erlebniswelt, ein "subkultureller Männerstammtisch" (Antifaschistisches Infoblatt). In diesem Sumpf gären und reproduzieren sich rechte Vorurteile gegenüber linken Gegenkulturen und antikommunistische Hetze wird laut. Die als rebellisch gefeierte Ablehnung von fortschrittlichen Standards in der Subkultur ist ein Steigbügel für den rechten Mob, der heute nicht nur hierzulande wieder gefährlichen Aufwind erlebt.
Von diesen Argumenten gegen Stomper 98 will der Veranstalter Flo, der auch im Vorstand des Jugendhauses ist, nichts wissen. Flo zeigte sich zwar gesprächsbereit, jedoch behauptete er bis zuletzt, dass es sich bei Stomper 98 nicht um eine rechtsoffene Band handelt und dass er das Konzert nur absagen würde, wenn wir ihm einen Beleg für das Konzert von Frederiksens Band The Old Firm Casualites mit der Band Pressure 28 liefern. Alle anderen Belege für die Kontakte von Stomper 98 in rechte Kreise sind ihm egal. Lediglich der Flyer zu dem Pressure 28-Konzert würde ihn überzeugen, das Konzert VIELLEICHT doch noch abzusagen. Besagter Flyer wurde ihm zugeschickt, das Konzert wird trotzdem stattfinden.
Das Konzert im Juha Herrenberg verspricht also ein Abend zu werden, an dem sich von vermeintlich "unpolitisch" über rechts-offen bis offen-rechts einiges aus der Region zusammen findet. Nicht genug, dass Stomper 98 eingeladen wurde - auch eine der Vorbands, in der Veranstalter und Jugendhausvorstand Flo selbst spielt, muss sich soziale und geschäftliche Verbindungen in rechte Kreise vorwerfen lassen. Durch die Personalüberschneidung mit der Band Lammkotze, die der dunkelsten Grauzone zugeordnet wird, toleriert Altstadt Standard das Label "unpolitisch" als Deckmantel für rechte Netzwerke. Lammkotze spielte unter anderem im Skinhouse Menfis, einem Nazitreffpunkt im thüringischen Neustadt an der Orla. Im Skinhouse Menfis sind Konzerte möglich, während denen "unter anderem rassistische Lieder wie "When the Boat comes in" mit der wiederkehrenden Textzeile "Nigger, Nigger get out of here" gesungen" (Quelle) und Hitler-Grüße gezeigt werden. Aber nicht nur das enge Netzwerk zu rechtsoffenen Bands lassen einen bei der näheren Betrachtung von Altstadt Standard stutzig werden. Mit der Wahl des Labels Randale Records wurde sich für das zweitgrößte Grauzone- Label nach United Kids in Deutschland entschieden. Durch das Veröffentlichen von Bands wie 4Skins ("...Immigrants overun our land. Beneftis office with an outstretched hand competing for our homes and jobs. begging in their gypsy mobs. our country is full, fear the worst, shouldn`t we put our own people first...") stellt Randale Records die "Schnittmenge zwischen Unpolitischer-, Party-, Oi!- Skinheadszene einerseits und offenem Rassismus, Nationalismus, Xenophobie anderseits". Im Randale Shop finden sich neben tatsächlichen "unpolitischen" Scheiben auch einiges aus der Sparte Rechtsrock wie beispielsweise die Rechtsrock- Band Ultimo Asalto. Über Altstadt Standard wissen auch zu berichten, dass sie schon gemeinsame Konzerte mit Grauzone-Bands wie Toifelszeug in der Kneipe „Zum Zwinger“ in Herrenberg spielten. Die Kneipe „Zum Zwinger“ fiel in der Vergangenheit immer wieder als Sammelbecken und Stammkneipe von ortsbekannten Neonazis und Rechten auf. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, mit welcher Motivation der Veranstalter, der sich selbst nachdrücklich als unpolitisch gibt, weiter an dem Stomper-Konzert festhält.
Mit einem Brief traten wir an das Jugendhaus Herrenberg heran und führten einige längere Gespräche mit den Verantwortlichen und uns wurde versichert, dass das Konzert nicht im Juha Herrenberg steigen soll. Wochen nach den Gesprächen kommt nun heraus, dass wir mit Absicht falsch informiert wurden und das Konzert doch stattfinden soll, weshalb wir uns gezwungen sehen mit unserer Kritik an der Veranstaltung an die Öffentlichkeit zu gehen und geplante linke und antifaschistische Festivals und Konzerte dort abzusagen.
Wir als AntifaschistInnen, Skinheads, Punks, Bands und KonzertveranstalterInnen aus der Region, erlebten das Jugendhaus Herrenberg im vergangenem Jahrzehnt immer wieder gerne als Austragungsort subkultureller Veranstaltungen, die sich klar gegen rassistische und faschistische Hetze gerichtet haben. Räume, in denen Menschen sich selbst organisieren, fernab von Kommerz und Konsumkultur zusammenkommen und eigene gesellschaftliche Perspektiven entwickeln können, sind gerade heute nicht nur wichtig, sondern unerlässlich!
Wir und alle UnterzeichnerInnen des Briefes fordern die Veranstalter und das Jugendhaus Herrenberg nochmals und diesmal öffentlich dazu auf das Konzert abzusagen, Stellung gegen rechtsoffene Konzerte im Allgemeinen zu beziehen und sich Gedanken über die Rolle eines Vorstandes zu machen, der Kontakte in die rechtsoffene Szene pflegt.
Wir wollen, dass das Juha Herrenberg eine der viel zu wenigen Locations bleibt, in denen wir ein solidarisches Miteinander leben können - ohne uns dafür gegen stumpfe rechte Gedankenwelten wehren zu müssen!
Es gibt so viele gute Bands - und keinen Grund, dass eine wie Stomper 98 im Juha Herrenberg spielt!
Fuck the Greyzone!
Zur Unterstützung des offenen Briefs schreibt an: nostomper@gmx.de
Unterzeichnet:
All Power to the People Festival
Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS)
Antifascist Rock Action Stuttgart (AFRA)
Antifascist Booking Crew (ABC)
Better Gigs
Esperanza Schwäbisch Gmünd
G.R.U.N.Z.
Lecko Mio Concerts
Noise Massacre Shows Esslingen
Out of Step
Rash Karlsruhe
Revier 5
Silberburg Nürtingen
Produzenten der Froide
Wasted Youth
Defenders of the Universe
Zystem
Bierdosen Freunde
Murder Disco X
The Dahlits
Collide and Dischord
Cluster Bomb Unit
Iron Gates
Dislike
Überdosis
Gypsi Mafia
Broke aber Dope
Hell & Back
Roidige Hunde
Beach Bumbs
Wolfenstein
Helmut Cool
Boden
Bike Age
Nametaker
Minus Youth
No end in sight
Wärters Schlechte
I CAN BARELY DRAW (Tattoo Studio)
Drastic Actions (Label)
Elenders Gym
Subzine Records
text
postet den text nochmal mit den änderungen, dann wird der "alte" rausmoderiert.
Faktencheck
Ich finde es wichtig auf überschneidungen zwischen punkrock od. Oi bands mit der rechtsextremen szene hin zuweisen. In eurem text sind aber zw. So krasse fehler drin, dass ihr euch z.t. unglaubwürdig macht.
Bald auch in Berlin
http://so36.de/events/stomper-98/
Pressure 28
Ich weiß nicht, woher ihr eure Informationen habt aber bei der "28" in Pressure 28 hat es sich noch nie um Blood & Honour gehandelt.
Die Mitglieder der Band kamen aus der Rollerszene und der Name spielt auf einen Rollerclub an. Pressure 28 bezeichnet den Fülldruck im. Hinterreifen eines Rollers (28 psi). Ja hört sich komisch an aber das ist der Ursprung des Bandnamens.
stuttgarter Zeitung
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.konzertabsage-in-herrenberg...