Proteste gegen Naziladen in Rostock
Am 15. Juni 2007 eröffneten Nazis in Rostocks alternativem Viertel Kröpeliner Tor Vorstadt in der Doberaner Straße 48 / Ecke Budapester Straße das Ladengeschäft „East Coast Corner“. Zwei Wochen lang gab es immer wieder militante Proteste gegen den Naziladen, so dass die NPD ihre Anhänger für den 30. Juni zu einer Großdemonstration für den Naziladen aufrief. An diesem Tag demonstrierten etwa 500 Menschen gegen den Aufmarsch von lediglich 180 Nazis. Eine Woche später, am 7. Juli, kamen gar nur 330 Nazis, gegen die zwischen 800 und 1000 Menschen demonstrierten.
Bei der Anreise zu den Protestveranstaltungen gegen den angeblichen „Roten Terror“ wurden anreisende BesucherInnen des Fusion-Festivals am 30. Juni in Pölchow von Nazis angegriffen und verletzt. Etwa 40 Nazis, darunter auch NPD-Mitglieder wie Michael Grewe, griffen die Gruppe aus dem Zug heraus an. Etwa 20 Menschen wurden durch die Nazis teils erheblich verletzt. Die Nazis prügelten mit Holzlatten und filmten die Angriffe. Die an den Angriffen beteiligten Nazis nahmen mit Wissen der Polizei am Aufmarsch in Rostock teil. Der Opferberatungsverein Lobbi hat dazu eine Pressemitteilung veröffentlicht.
Mehr: 15.06.: Spontandemo gegen Szeneladen (2) | 21.06.: Rechte Übergriffe auf AnwohnerInnen | 22.06.: AntifaschistInnen greifen Laden an | 24.06.: Spontandemo und Krawalle (2) | 25.06.: Machtfrage gestellt? | 25.06.: NPD kündigt Ortsbegehung an | 26.06.: Mehr als 100 wütende Bürger empfangen NPD | Presseschau bei Links-Lang | 30.06.: Dokumentation der Ereignisse | Rechter Gewaltexzess vor NPD-Demo in Rostock | Nazi-Angriff überschattet Proteste in Rostock | Fotos: (1) (2) (3) (4) | Video vom NPD - Aufmarsch | 01.07.: Rostock: Nachlese | 03.07.: Antifaschistischer Protest am Samstag | 05.07.: Neuigkeiten aus Rostock | 06.07.: Rostock: Antifaroute verlegt | 07.07.: HRO und FFM: Aktueller Stand | Tausende demonstrieren gegen Naziaufmärsche | Demo gegen NPD-Aufmarsch | Nazi-Demo und Proteste in Rostock | >> mehr
Bei der Anreise zu den Protestveranstaltungen gegen den angeblichen „Roten Terror“ wurden anreisende BesucherInnen des Fusion-Festivals am 30. Juni in Pölchow von Nazis angegriffen und verletzt. Etwa 40 Nazis, darunter auch NPD-Mitglieder wie Michael Grewe, griffen die Gruppe aus dem Zug heraus an. Etwa 20 Menschen wurden durch die Nazis teils erheblich verletzt. Die Nazis prügelten mit Holzlatten und filmten die Angriffe. Die an den Angriffen beteiligten Nazis nahmen mit Wissen der Polizei am Aufmarsch in Rostock teil. Der Opferberatungsverein Lobbi hat dazu eine Pressemitteilung veröffentlicht.
Mehr: 15.06.: Spontandemo gegen Szeneladen (2) | 21.06.: Rechte Übergriffe auf AnwohnerInnen | 22.06.: AntifaschistInnen greifen Laden an | 24.06.: Spontandemo und Krawalle (2) | 25.06.: Machtfrage gestellt? | 25.06.: NPD kündigt Ortsbegehung an | 26.06.: Mehr als 100 wütende Bürger empfangen NPD | Presseschau bei Links-Lang | 30.06.: Dokumentation der Ereignisse | Rechter Gewaltexzess vor NPD-Demo in Rostock | Nazi-Angriff überschattet Proteste in Rostock | Fotos: (1) (2) (3) (4) | Video vom NPD - Aufmarsch | 01.07.: Rostock: Nachlese | 03.07.: Antifaschistischer Protest am Samstag | 05.07.: Neuigkeiten aus Rostock | 06.07.: Rostock: Antifaroute verlegt | 07.07.: HRO und FFM: Aktueller Stand | Tausende demonstrieren gegen Naziaufmärsche | Demo gegen NPD-Aufmarsch | Nazi-Demo und Proteste in Rostock | >> mehr
Schon im Vorfeld des 30. Juni gab es im alternativen Stadtviertel eine höhere Polizeipräsenz, als es sie zum G8-Gipfel je gab. Auslöser dafür waren die nicht enden wollenden Proteste gegen einen neues Geschäft der rechten Szene mitten im Studentenviertel, der KTV. Im Glauben in der Hansestadt würde über Wohl und Wehe der selbsternannten nationalen Opposition der Bundesrepublik entschieden, wurde Rostock von rechter Seite zur Frontstadt erklärt.
Läden sind Bestandteil einer Gesamtstrategie
In Mecklenburg - Vorpommern machten innerhalb kürzester Zeit mehrere von Neonazis geführte Geschäfte auf, unter anderem in Neubrandenburg. Der Versuch mitten im Rostocker alternativen Stadtviertel einen derartigen Laden zu eröffnen, ist somit nur die Spitze des Eisberges. Bereits seit Jahren bemühen sich Neonazis mit solchen „Stützpunkten“ ihren Einfluss in Städte und Gemeinden auszudehnen. Das Muster ist dabei stets gleich. Die Geschäfte dienen dabei als Rekrutierungszentren und leisten einen Beitrag zur überregionalen Vernetzung der Rechtsradikalen. Meist dauert es nicht lange bis mittels Gewalt und Einschüchterungskampagnen nichtrechte Jugendliche aus dem Stadtbild vertrieben werden sollen. Bleiben Proteste aus, kann sich so kontinuierlich die rechte Szene vor Ort verankern. Wahlerfolge der NPD in Sachsen und Mecklenburg - Vorpommern belegen dies eindrucksvoll.
Sitzt die NPD erstmal im Landtag sehen sich Rechtsradikale noch stärker legitimiert. Beobachter sprechen von einem immer selbstbewussteren Auftreten der Neonazis. Die Ansiedlung eines solchen Geschäftes im traditionell eher linken Stadtviertel ist auch ein Ausdruck dessen.
Aufrufe zur Gewalt im Internet – Neonazis beschwören angeblichen Bürgerkrieg in Rostock
Der Verbalradikalismus unter den Rechtsradikalen war derweil in voller Blüte. Man wähnte sich in Rostock in einem Bürgerkrieg, Rostock wurde zur Frontstadt erklärt. Einige Anhänger phantasierten davon Linke zu entführen und durch Folter Informationen über die Hintermänner der Proteste zu bekommen. Was auf den ersten Blick vielleicht lächerlich und peinlich klingen mag, unterstreicht aber die prinzipielle Gewaltbereitschaft. Vergleiche mit den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden gezogen und vereinzelt wurden Rufe nach einer Organisation nach dem Vorbild der SA laut. Diese Darstellungen werden natürlich der aktuellen Situation in keiner Weise gerecht, jedoch ist zu Bedenken, dass die rechtsradikale Szene bisher wie der Verlierer aussieht. Eine „Flucht nach vorn“ scheint ihnen nun als geeignetes Mittel, wieder die Initiative zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund war die Anmeldung der NPD-Demonstration am 30. Juni und ist auch die am 7. Juli zu sehen.
Bildnachweis: http://ostseezeitung.de/bilder/400x400/0000br87.jpg
Läden sind Bestandteil einer Gesamtstrategie
In Mecklenburg - Vorpommern machten innerhalb kürzester Zeit mehrere von Neonazis geführte Geschäfte auf, unter anderem in Neubrandenburg. Der Versuch mitten im Rostocker alternativen Stadtviertel einen derartigen Laden zu eröffnen, ist somit nur die Spitze des Eisberges. Bereits seit Jahren bemühen sich Neonazis mit solchen „Stützpunkten“ ihren Einfluss in Städte und Gemeinden auszudehnen. Das Muster ist dabei stets gleich. Die Geschäfte dienen dabei als Rekrutierungszentren und leisten einen Beitrag zur überregionalen Vernetzung der Rechtsradikalen. Meist dauert es nicht lange bis mittels Gewalt und Einschüchterungskampagnen nichtrechte Jugendliche aus dem Stadtbild vertrieben werden sollen. Bleiben Proteste aus, kann sich so kontinuierlich die rechte Szene vor Ort verankern. Wahlerfolge der NPD in Sachsen und Mecklenburg - Vorpommern belegen dies eindrucksvoll.
Sitzt die NPD erstmal im Landtag sehen sich Rechtsradikale noch stärker legitimiert. Beobachter sprechen von einem immer selbstbewussteren Auftreten der Neonazis. Die Ansiedlung eines solchen Geschäftes im traditionell eher linken Stadtviertel ist auch ein Ausdruck dessen.
Aufrufe zur Gewalt im Internet – Neonazis beschwören angeblichen Bürgerkrieg in Rostock
Der Verbalradikalismus unter den Rechtsradikalen war derweil in voller Blüte. Man wähnte sich in Rostock in einem Bürgerkrieg, Rostock wurde zur Frontstadt erklärt. Einige Anhänger phantasierten davon Linke zu entführen und durch Folter Informationen über die Hintermänner der Proteste zu bekommen. Was auf den ersten Blick vielleicht lächerlich und peinlich klingen mag, unterstreicht aber die prinzipielle Gewaltbereitschaft. Vergleiche mit den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden gezogen und vereinzelt wurden Rufe nach einer Organisation nach dem Vorbild der SA laut. Diese Darstellungen werden natürlich der aktuellen Situation in keiner Weise gerecht, jedoch ist zu Bedenken, dass die rechtsradikale Szene bisher wie der Verlierer aussieht. Eine „Flucht nach vorn“ scheint ihnen nun als geeignetes Mittel, wieder die Initiative zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund war die Anmeldung der NPD-Demonstration am 30. Juni und ist auch die am 7. Juli zu sehen.
Bildnachweis: http://ostseezeitung.de/bilder/400x400/0000br87.jpg
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Ergänzungen
bahn fan
auf nach Rostock
hier die daten
hin fraht Berlin Hbf (tief) Sa, 30.06.07 ab 06:41 gleis 6 RE 33118 Regional-Express
Rostock Hbf Sa, 30.06.07 an 09:24 3
rückfahrt
Rostock Hbf Sa, 30.06.07 ab 20:33 7 RE 33117 Regional-Express
Berlin Hbf (tief)Sa, 30.06.07 an 23:16 2
fusion
da trifft mensch sich mit den berliner_innen. abfahrt 7:55uhr.
npd-aufmarsch mit allen mitteln sabotieren - verhindern - plattmachen!
Radiointerview
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=17807
WAP Ticker
http://de.indymedia.org/2007/06/186409.shtml
Aktueller Stand
Am Tag wird ein Ermittlungsausschuss aktiv und unter der Nummer 0176 - 657 647 01 erreichbar sein. Die Polizei hat bereits den Einsatz mehrerer Hundert Beamter auch aus anderen Bundesländern angekündigt. Ein Infotelefon für Antifaschist/innen ist unter der Nummer 0151 - 501 558 77 mit News am Start. Auch ein WAP-Ticker liefert unter der Adresse http://ticker.hopto.org/ aktuelle Infos.
Nazi-Autos am Gürstrower Bahnhof
am Bahnhof in Güstrow stehen viele Naziautos, allerdings mit bewachung. Rund um den Bahnhof ca. 70!
Das ganze nur als Hinweis.
Kundgebung am Dobi übertönt
Fotos davon sind anbei. Die Kundgebung war friedlich, aber lautstark. Beachtlich war vor allem, das viele Familien mit ihren auch kleinen Kindern dagegen demonstriert haben und es so für sie sehr leicht war durch die Straßensperren zu kommen.
Erkannt
Noch mal was zum Verhalten der "Polizei",es wurde von Anfang an darauf hingewiesen das von den Nazis mitgefilmt worden ist bei dem Angriff.Es gab keine Anstalten diesem Hinweis nachzugehen.Diese Polizei hat Straftäter geschützt!!!!!!!!!!!!Euren "Rechtsstaat" könnt Ihr Euch eintätowieren lassen-----WACHT AUF!!!!Die "Demokratie" ist TOT!!!!
Nazi-Überfall in Mecklenburg-Vorpommern
Der Angriff ereignete sich in dem Dorf Pölchow, wenige Kilometer vor Rostock. Etwa 70 Menschen wollten an den Gegenveranstaltungen zu einem NPD Aufmarsch teilnehmen und stiegen in Schwaan in den Zug in die Hansestadt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 100 Neonazis in der Bahn. Zeugen machten unter ihnen auch die NPD-Landtagsabgeordneten Udo Pastörs, Stefan Köster und Tino Müller aus.
Am Haltepunkt Pölchow starteten die Neonazis ihren offensichtlich gut vorbereiten Angriff. Sie sperrten Fluchtwege ab und drangen von mehreren Seiten in den Zug ein. Ein Rechter mit Militärmütze und Lederhandschuhen, der bereits mehrmals vor dem Neonazi-Laden in Rostock gesehen wurde, brüllte: "Jetzt seid ihr dran". Daraufhin zerschlugen die Neonazis mehrere Scheiben, zogen mit äußerster Brutalität ihre Opfer einzeln aus dem Zug, traten und prügelten mit Zaunlatten auf sie ein. Ein Opfer wurde über einen Zaun eine mehrere Meter tiefe Böschung hinuntergeworfen. Mehrere Personen wurden bewusstlos geschlagen und hatten nach dem Angriff Gedächtnislücken. Ein Kleinkind erlitt Schnittwunden durch die eingeschlagenen Scheiben. Auf dem Bahnsteig lagen ganze Büschel ausgerissener Haare der Opfer. Zeugen berichten, dass die Neonazis ihren Angriff mit Digitalkameras und Handys fotografierten und filmten. Augenscheinlich befanden sich keine Polizeibeamten in dem Zug, die die Anreise der Neonazis zu überwachten oder gegen den Angriff einschritten. Erst nach 30 Minuten trafen Polizeieinheiten in Pölchow ein. Statt gegen die rechten Angreifer aktiv zu werden, nahmen sie die Personalien einiger Betroffenen auf und begannen damit, sie zu filmen. Festnahmen der Neonazis erfolgten nach Zeugenaussagen nicht. Anschließend wurden die Betroffenen zurück in den Zug gebracht und mussten mit den Tätern in einem Zug Rostock fahren. Dort wurden die Personalien der restlichen Angegriffenen aufgenommen. Zeugen beklagen, dass einige der traumatisierten, zitternden und weinenden Betroffenen von den anwesenden Polizeibeamten verhöhnt worden sind.
Die Angreifer unter anderem aus Berlin, Güstrow, Wismar, den Landkreisen Ostvorpommern und Bad Doberan konnten in Rostock unbehelligt an der Demonstration der NPD teilnehmen. Obwohl sie auf ihren Handys und Digitalkameras Beweismaterial mit sich trugen, griff die Polizei nicht ein. Judith sprach mit Tim.
Er arbeitet beim Verein Lobby- einem Netzwerk für die Beratung von Opfern rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollten wissen in wie weit denn die NPD, aus ihrer Sicht, in Nazi-Überfälle verwickelt ist.
Zivibullen am Werftdreieck (Nazitreffpunkt)
Schlafende taz
02.07.2007
Rechte Gewalt
Neonazis greifen Zug nach Rostock an
Rechte lauerten linken Demonstranten im Zug auf. Sie waren auf dem Weg zum Protest gegen einen rechten Szene-Shop verprügelt. NPD-Prominenz reiste im selben Zug VON ANDREAS SPEIT
Zitat:
Viele Gegendemonstranten fuhren mit dem Zug nach Rostock, in dem auch Rechtsextreme und Teile der NPD-Fraktion des Schweriner Landtags saßen. "Als die Bahn im Dorf Pölchow hielt, starteten rund 100 Neonazis ihren offensichtlich gut vorbereiteten Angriff", sagte Tim Bleis vom Opferverein Lobbi. Die rechtsextremen Schläger hätten die Fluchtwege versperrt, seien in die Waggons eingedrungen und hätten dann zugeschlagen. Gegendemonstranten wurden in Gruppen verprügelt, sagte eine 18-jährige, die mit im Zug saß. Die Übergriffe filmten die Schläger mit Handys. Nach 30 Minuten traf die Polizei ein.
"Ich dachte, das wars", sagte ein 20-Jähriger. Eine 19-Jährige berichtete: "An den Haaren haben sie die Leute rausgezogen und weiter auf sie eingeschlagen." Beide waren sichtlich erschüttert. Am Bahnhof Schwaan waren die zwei mit etwa 60 Jugendlichen in die Bahn gestiegen, um in Rostock gegen die NPD zu protestieren. Im Zug trafen sie auch auf rechtsextreme Prominenz. Der taz-Korrespondent sah führende Funktionäre der NPD-Landtagsfraktion: neben Fraktionschef Udo Pastörs auch den parlamentarischen Geschäftsführer Stefan Köster und den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Timo Müller. Groß auffallen wollten sie bei der Ankunft im Rostocker Bahnhof nicht, gerade der auf biederes Auftreten bedachte Pastörs gab sich betont zurückhaltend.
vollständiger Text:
http://www.taz.de/index.php?id=442&art=1456&no_cache=1
hyper
Rechtsradikalismus
"Heute seid ihr alle dran!"
Die Polizei wertet die Schlägerei in einem Zug nach Rostock als ungeklärten Fall. Eine Schülerin berichtet, was sie erlebt hat. VON ASTRID GEISLER
BERLIN taz Was passierte am vergangenen Wochenende in einem Regionalzug bei Rostock? Darüber gehen die Ansichten weit auseinander. Reisende berichten, sie seien von einem rechtsextremen Prügelkommando überfallen worden. Die für die Bahn zuständige Bundespolizei will diese Version bis heute nicht bestätigen, sie spricht von einer Auseinandersetzung zwischen Linken und Rechten im Vorfeld der NPD-Demo in Rostock. Beide Seiten bezichtigen sich der Gewalt. Eine 18-jährige Schülerin aus Mecklenburg-Vorpommern berichtet der taz, was sie erlebte. Aus Angst will sie anonym bleiben.
"Ich war mit Freunden von einem Musikfestival unterwegs. Einige wollten in Rostock gegen die NPD demonstrieren, andere einfach nur nach Hause. In Schwaan sind wir in den Zug gestiegen. Ich hörte, dass im oberen Stock laut geredet wurde. Dann kamen Leute die Treppe herunter. Ihre Klamotten und Frisuren sahen sehr rechts aus. Am Bahnhof Pölchow stiegen sie aus. Ich bin ins Fahrradabteil gegangen. Was dann passierte, war unglaublich.
Vollständiger Text:
http://www.taz.de/index.php?id=deutschland&art=1483&id=442&cHash=a8e646836d
Video: Nazi-Demo gut abgefilmt
www.youtube.com/watch?v=QT07I4gPkWg
BILDER VOM NPD AUFMARSCH 07.07.
http://clara-deckel.magix.net
HOFFENTLICH KÖNNT IHR EINIGE VON DEM BRAUNEN MOB IDENTIFIZIEREN.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Presse
24. Jun 16:26
«East Coast Corner» ist ein rechter Szeneladen in Rostock. Das Geschäft befindet sich inmitten eines Viertels mit hohem Studentenanteil. Am Wochenende kam es zu Krawallen. Michael Fengler berichtet.
«Nazis raus!» und «Wir sind bunt – ihr seid braun – uns gehört die KTV!» brüllen am Sanstagfrüh mehr als 150 meist jugendliche Demonstranten vor einer provisorischen Polizeikette mitten im Rostocker Szene-Viertel Kröpeliner-Tor-Vorstadt, kurz KTV. Die Polizisten haben es eben erst geschafft Linke und Rechte zu trennen, nachdem der Laden «East-Coast-Corner» von zum Teil vermummten Personen attackiert worden war.
Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper flogen. Wilde Jagdszenen seien zu sehen gewesen, berichten Augenzeugen. Ruhe herrscht nach der Ankunft der Polizei aber noch lange nicht. Nicht einmal 200 Meter hinter der Polizeikette stehen etwa 20 Neonazis vor ihrem Laden und sprinten plötzlich los. Sie haben es auf einen Fotografen abgesehen. Einer der Rechten hält eine Holzlatte in der Hand, ein anderer eine Bierflasche als sie den Mann über die Straße jagen und auf der gegenüberliegenden Straßenseite an einer Hauswand stellen.
Polizisten eilen herbei. Ein Mann in kurzer Hose und T-Shirt bückt sich und drückt schnell einen Teleskop-Schlagstock – auch Totschläger genannt – zusammen. «Er soll das Foto löschen!» fordert einer aus der Gruppe der Rechten. Nach einer kurzen Diskussion zieht sich der bewaffnete Trupp zurück vor das Ladengeschäft.
Ein Rostocker Ehepaar steht schräg gegenüber auf dem Gehweg und ist erschüttert. «Wir machen uns große Sorgen um unsere Tochter, die wohnt hier um die Ecke und muss noch nach Hause. Wir wissen gar nicht wo sie ist», sagt der Ehemann mit Basecap auf sein Fahrrad gestützt. Seine Frau wird böse: «Ich habe kein Verständnis für so einen Laden. Der gehört dichtgemacht!» Das fordert den Widerspruch von Andreas B. heraus, der 44jährige mit den raspelkurzen blonden Haaren steht in Jeansjacke und T-Shirt an einer Laterne und meint: «Was soll das denn. Sowas muss eine Demokratie aushalten. Diktatur hatten wir lange genug!» Seiner Meinung nach müsse man den Laden einfach ignorieren. «Wenn da keiner einkauft, gehen die auch pleite», ist er sich sicher. Alles was radikal ist findet er daneben.
Die drei an der Straßenlampe streiten weiter. Für seinen Laden kämpft Torsten D., der mitten in der Nacht mit knapp 20 Gleichgesinnten seinen Laden schützen will. Er kommt zu einer Gruppe Journalisten und sagt: «Die kriegen uns aus dem Viertel hier nicht mehr raus. Hier wird die Machtfrage gestellt und wir sind bereit zu antworten», gibt sich der glatzköpfige Mann in der blauen Jacke mit dem Everlast-Aufdruck entschlossen. Die Linken seien am Ende ihrer Kräfte ist er sich sicher. «Wir werden jetzt unsere Kontakte spielen lassen. Und dann werden hier jede Woche Leute anrollen. Rostock wird zur Frontstadt!» Kontakte in die NPD und vor allem die Freien Kameradschaften seien das.
«Wir wollen eigentlich nur Klamotten verkaufen. Wir sind radikal, aber nicht militant. Wir haben sogar mit den Punkern von gegenüber gesprochen, bevor wir den Laden aufgemacht haben», erklärt D. mit fester Stimme. Das Verhältnis zu allen Nachbarn sei friedlich und gut. Für mindestens fünf Jahre will D. bleiben, so lange läuft der Vertrag für das Geschäft, plus drei Jahre Option. Das wollen die Demonstranten ein paar Meter weiter verhindern.
Noch immer stehen mehr als 100 Personen der mittlerweile verstärkten Polizei gegenüber. Ein Hubschrauber kreist knatternd über der Szenerie und wirft einen blendend hellen Lichtkegel auf den Platz. Um elf Minuten nach eins hatte schon einmal eine Lautsprecherstimme verkündet: «Diese Ansammlung ist rechtswidrig. Entfernen sie sich in Richtung Doberaner Platz!» Flaschen rollten klirrend über die Straße und die Hunde der Einsatzstaffel kläfften.
Die Aufforderung wurde dreimal wiederholt und ergänzt: «Platzverweise werden durch Ingewahrsamnahme und Ausübung unmittelbaren Zwangs durchgesetzt.» Was das heißt ist wenig später klar: Polizisten stürmen vor und greifen gezielt einzelne Demonstranten heraus. Jetzt fliegen wieder viele Flaschen, es wird laut und unübersichtlich. Die Beamten greifen hart durch
Die Bilanz: 14 Polizisten und mehrere Randalierer werden verletzt. 40 Personen sowohl aus der linken als auch aus der rechten Szene werden festgenommen, apäter aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen sie werde wegen schweren Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung, Körperverletzung und Widerstandes gegen Beamte ermittelt, teilte die Polizei mit.
Die Bundespolizei schickt zur Unterstützung ihren Gefangentransporter, der polizeieigene kann das Aufkommen nicht bewältigen. Einige beklagen sich über unmäßige Härte der Polizisten. Manchen der Beamten merkt man den Unmut über die Situation an. Ein bärtiger Polizist ärgert sich unter seinem schweren Helm über das «rechte Politikum» und hat «auch keine Lust hier mit dem Rücken zu denen zu stehen».“
Um kurz vor drei will die Polizei die Straße endlich freibekommen. Aus dem Lautsprecher wird der Einsatz von Reizmitteln, sprich Tränengas und Pfefferspray, angedroht und dann setzt sich die Polizeikette unvermittelt in Bewegung. Die verbliebenen Demonstranten stieben auseinander, die Polizisten hinterher. Auch die Seitenstraßen werden jetzt im Morgengrauen geräumt und dann gesichert.
http://www.netzeitung.de/deutschland/680430.html
jo
Hinterland
Weltweite Aktionstage gegen Naziläden und zwar jedem Nazidemo-Termin !!!!
fusion und rostock
Naziläden
Fusion
Es handelt sich ja dabei auch nicht um so ein Kommerzscheiß alla rock am ring oder hurricane.
Nasen von der Strasse fegen.
fusion-flyer
Passt mal auf,
spontandemo läuft!!!
für samstag ist eine grossdemo der npd angemeldet! kommt alle nach hro und helft das zu verhindern, denn jetzt ist der laden in der ktv, morgen vielleicht in deinem viertel!!! solidarität ist eine waffe!!!
unsere stadt, unser kiez!!!
@FUSION
Freue mich schon auf beides. ;)
Und darum soll man feiern, auch vor der
Widerstand ist lt. Verfassung erlaubt
"Den in Rostock eröffneten Laden "East Coast Corner" sehen wir als Angriff auf die freiheitlich demokratische Grundordnung"
Damit greift Artikel 20, Absatz 4 der deutschen Verfassung:
"Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."
Die Polizei kann also nicht behaupten dei Rechten wären im Recht (schönes Wortspiel) und sie gegen den linken Widerstand schützen.
Interview
Der Vorsitzende des Innenausschusses des Landtages, Norbert Nieszery, im Gespräch mit unserer Redaktion zu den Rostocker Ereignissen
Herr Nieszery, seit der Eröffnung eines Ladens der rechten Szene in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt in Rostock, kommt es immer wieder zu Krawallen. Gibt es in Rostock einen Rechtsruck?
Nieszery: Nein, so weit ist es noch nicht. Aber ich halte die Anmietung des Ladens in dem ja eher links ausgerichteten Rostocker Stadtteil für eine ausgesprochen harte und offenbar gezielte Provokation. Das ist gewollt. Die Rechtsextremisten wollen offensichtlich die linke Szene so provozieren, dass in der Öffentlichkeit das Bild entsteht, dass es die linke Szene ist, die aggressiv und brutal vorgeht – und die Demokratie gefährdet. Es soll der Eindruck vermittelt werden, dass die Gefahr für die Demokratie und für den Staat von links ausgeht.
Für den Bürger entsteht das Bild, dass seit der G8-Demonstration am 2. Juni Linksautonome die Stadt nicht zur Ruhe kommen lassen, was setzen Sie dem entgegen?
Nieszery: Mit den Auseinandersetzungen zwischen Links-Autonomen und der Polizei zum G8-Gipfel haben alle gerechnet. Und alles in allem im Nachhinein betrachtet ist trotz der tätlichen und schädlichen Übergriffe Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern noch glimpflich dabei weggekommen. Die Bilder der Auseinandersetzungen haben den G8-Gipfel nicht dominiert. Andere, friedliche Bilder blieben. Dem gelten ja offenbar jetzt auch die Aktionen der rechten Szene vor Ort. Die schlechten Bilder sollen sich festhaken. Nach meinen Informationen provozieren die Nazis vor dem Laden sehr unmittelbar. Sie beleidigen Passanten und wollen offenbar den Konflikt heraufbeschwören. Und die Linken wehren sich natürlich.
Wie kommt die Gesellschaft, die Stadt aus dieser auch kriminellen Situation heraus?
Nieszery: Man muss den Laden ignorieren. Mit einem solchen Massenauflauf wie am Wochenende wertet man die Rechtsextremen eher auf. Und: Wem wollen die Ladenbesitzer denn etwas verkaufen? Das ist doch von vorneherein auf Provokation angelegt.
Nach Recherchen unserer Zeitung hat der Ladenbetreiber angekündigt, hart zu bleiben und Rostock zur „Frontstadt“ zu machen, das klingt dann aber schon ziemlich beängstigend. Reicht da Ignorieren?
Nieszery: Schon der Sprachgebrauch zeigt eben ganz deutlich, dass das gesamte Unternehmen auf eine politische Provokation ausgerichtet ist. Das heißt für den Einsatz der polizeilichen Mittel genau darauf zu achten, wer der Verursacher ist, und wer sich gegen diese Herausforderung wehrt. Das ist nicht ganz einfach. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel muss gewahrt bleiben, um den Rechten nicht auf den Leim zu gehen.
Gibt es einen Zusammenhang solcher rechtsextremen Aktivitäten mit dem Einzug der NPD in den Landtag?
Nieszery: Ja, natürlich. Ich glaube aber das gesamte rechte Lager ist momentan hochgradig nervös. Die NPD konnte beim G8-Gipfel nicht punkten. Die NPD hatte angekündigt, Bilder der nationalen Bewegung in Deutschland rund um die Welt gehen zu lassen. Tatsächlich wahrgenommen wurde sie definitiv nicht. Zudem hat die NPD eine schwere Schlappe vor dem Verfassungsgericht erlitten und steht in der Kritik wegen des Verdachts der unrechtmäßigen Parteienfinanzierung. Die momentane Aggressivität der Nazis ist meines Erachtens eher ein hilfloser Kompensationsversuch für die geballte Inkompetenz und die absolute politische Erfolglosigkeit in unserem Parlament. Die Nazis stellen sich jetzt wieder so dar, wie sie wirklich sind: intolerant, brutal, menschenverachtend und nicht besonders intelligent. Jetzt hat die NPD daran zu knapsen, dass sie ihre Existenzberechtigung ihrer eigenen Klientel nachweisen muss.
Gibt es eine personell nachweisbare Verquickung zwischen Politik und Szene? Nieszery: Wer hat denn in der vergangenen Woche vor diesem Laden gestanden? Das ist der Rostocker Landtagsabgeordnete der NPD Birger Lüssow und sein Wahlkreismitarbeiter David Petereit (mit Schlagstock). Sowie der NPD-Landtagsfraktionsmitarbeiter Frank Linke. Auch der Ladenbetreiber beruft sich selbst in Interviews auf die NPD.
Interviwe mit Norbert Nieszery, SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
http://www.svz.de/newsmv/MVVermischtes/26.06.07/23-17704604/23-17704604.html
zur stellungnahme
also.. weiter machen
Lets get ready to rumble.
Nach "Wagenrennen" und "Wagensport" jetzt eine neue Disziplin: "Naziladenplattmachensport".
Ligen gibt es bereits in Rostock, Bochum, Dortmund, Magdeburg, Erfurt.... (and so on).
Lets get ready to rumble.
Solidarität
Ach wir kommen euch am Wochenende besuchen.
Ach P.s. An die Nasen aus Bremen:
IHR HABT VERLOREN!!!
Antifaschistische Grüße
wer das Geld hat hat die Macht bis es unterm Auto kracht.
flyer
http://aonb.blogsport.de/2007/06/27/33/
details fehlen leider weil die infos noch nich bekannt waren
Neue Karte Rostock
KARTE IM GROSSFORMAT: http://img261.imageshack.us/img261/8814/stadtplanrostockra7.jpg
Warum werden Angriffe als "Übergriffe"
Warum werden auch hier auf indymedia wie allgemein im bürgerlich, staatstragendem Journalismus Ereignisse verharmlost, neutralisiert...?
Wenn Menschen aktiv etwas tun sollte das auch klar beim Namen genannt werden.
Tradition der Verharmloser ist seit jahrzehnten das Bomben nicht abgeworfen werden von bestimmten Personen in einer Befehlshierachie mit xy an der Spitze, sondern das Bomben einfach fallen. Menschen sterben auch meist einfach so, das sie umgebracht, ermordet werden wird auch ungerne geschrieben...
Abschiebungen heißen Rückführung in die Heimat etc etc
Wenn Polizeibeamte mit Nazis cooperieren, sympathisieren wird deren eigenes Zutun mit der Methaper einer Krankheit, eines Hadycaps verschleiert "auf dem Auge blind"
als ob die Akteure nur Opfer wären.
Diese Täter verharmlosung zieht sich durch die gesammte herrschaftskonforme Berichterstattung der meisten Medien und wird von vielen sogenannten "Linken" unkritisch reproduziert.
Rassismus wird mit Begriffen wie Ausländerfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit kaschiert, verharmlost ...
Wer die dichotomische Unterteilung von Menschen in In + Aus länder, Fremde und Einge reproduziert reproduziert auch damit rassistisches Denken, konstruiert auf sprachlicher Ebene homogene Gruppen und transportiert sogar Verständiss im Subtext.
Denn vor Fremden muss mensch sich ja fürchten - ist doch logisch oder ?
ANGRIFFE sind ANGRIFFE (ATTACKEN) bei denen Menschen verletzt werden
und nicht Übergriffe oder auch sehr beliebt Vorfälle !
Wer nicht bereit ist radikal mit den Herrschenden Verhältnissen zu brechen, also auch mit der systemkonformen, täterschützenden, Verantwortung kaschierenden Sprache sondern diese aus Bequemlichkeit, Nachläßigkeit, Faulheit, Dummheit... reproduziert.
Der wird auch nicht lange aktiv, konsequent, radikal für eine gerechtere Welt kämpfen...
So und nun gleich wieder löschen, denn weiterreichende Kritik als Nazis sind böse wird hier ja meist nicht gern gesehen und häufig zensiert, noch dazu Sprachkritk (Inhalte !)
Wobei ich ja hier u.a. auf eine von euch Mods oben mit "Übergriffe" betitelten Link reagiert habe.
Also ein Grund mehr für eure ständige willkürliche, schwer nachvollziehbare Zensur Praxis.
Rostock Karte, New and Improved
KARTE GROSS (ca. 660 KB): http://img444.imageshack.us/img444/5620/stadtplanrostockcs5.jpg
Unidad Popular
Es tanzt vereint, wie es vereint marschiert.
Faschistenpack! Es kommt, es kommt der Tag,
der Siegestag. Dann wird die Rechnung präsentiert.
Voran! Nach vorn! Für uns geht nichts verlorn.
Nur Ketten sind es, die das Volk verliert.
Und jetzt wird das Volk sich erheben
im Kampfe und singen,
und singen mit mächtiger Stimme:
El pueblo unido jamás será vencido!
El pueblo unido jamás será vencido!
Der ganze Text im Original
"prinzipielle Gewaltbereitschaft"
Kriegt ihrs gebacken???
Also Liebe Rostocker wenn euch was daran liegt denn Naziaufmarsch zu verhindern, dann fangt endlich an zu mobilisieren. Sonst kommt niemand, die Leute ham langsam auch kein Bock mehr auf die unorganisiertheit.
@anwohner
An die Rostocker
ich