Karlsruhe: Aktionstag gegen neues Steinkohlekraftwerk Datteln IV (Pressemitteilung)

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Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages am Mittwoch, 20.05.2020
anlässlich der Hauptversammlung des Energiekonzerns Uniper, Betreiber des
Steinkohlekraftwerks Datteln 4, haben Karlsruher Klimaaktivist*innen
ihren Protest gegen die geplante Inbetriebnahme von Datteln 4 auf die
Straße getragen. Mit einer kreativen Kunstaktion, bei der ein
symbolischer Steinkohlehaufen auf dem Hauptbahnhofsvorplatz
aufgeschichtet wurde, verliehen sie ihrer Kritik an Uniper und der
Deutschen Bahn Raum. Die Teilnehmer*innen trugen Mund-Nase-Schutz und
hielten ausreichenden Abstand. Auch an vielen anderen Orten in
Deutschland und direkt am Kraftwerk gab es Proteste von verschiedenen
Klimaschutzorganisationen.

 

 

 

Die Inbetriebnahme eines Kohlekraftwerks im Jahr 2020 lässt sich
klimapolitisch nicht rechtfertigen. Voraussichtlich wird es mit Datteln
4 zu Mehremissionen von 30 Millionen Tonnen CO2 kommen. "Datteln 4 zeigt
einmal mehr, wie ernst es die Bundesregierung mit dem Pariser
Klimaschutzabkommen nimmt. Erst den Kohleausstieg beschließen und dann
ein neues Kraftwerk ans Netz nehmen, das ist klimapolitischer Wahnsinn",
so die Aktivistin Kim. "Datteln 4 darf nicht ans Netz gehen. Die
finnische Regierung muss endlich ernsthaften Klimaschutz betreiben statt
über Fortum und Uniper Anteil an diesem absurden Projekt zu haben. Die
Deutsche Bank muss sofort ihre Investitionen in dieses und andere
fossile Energieprojekte abziehen. Keine Finanzierung von fossilen
Energieträgern! Auch die Deutsche Bahn muss sich entscheiden: Sie kann
nicht ein Viertel ihres Stroms von Datteln 4 beziehen und sich
gleichzeitig als Klimaschützerin darstellen!"

Mit dem Protest machen die Klimaaktivist*innen außerdem auf die
ausbeuterischen Lieferketten der Steinkohle aufmerksam. "In der
russischen Region Kuzbass, aus der große Teile der Blutkohle stammen,
häufen sich Lungen- und Krebserkrankungen. Menschen verlieren ihr
Zuhause und ihre Lebensgrundlage durch Umsiedlungen für den Kohleabbau",
erklärt die Aktivistin Kim weiter. "Die Coronakrise zeigt mehr denn je,
dass unser Wirtschaftssystem einen Neustart braucht. Die Gesundheit
aller Menschen weltweit muss vor den Profiten der Konzerne im globalen
Norden stehen!"

 

 

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