Tesla- Wald in Grünheide besetzt

Up with tress - down with capitalism.

Vor einigen Wochen wurde offiziell verkündet, dass Tesla eine sogenannte Gigafabrik in Brandenburg bauen will, an einen Ort, an dem derzeit ein Kiefernwald steht.

Jetzt folgte die unfassbare Information, dass zwar noch nicht mal eine Baugenehmignung erteilt wurde, Tesla jedoch schon anfangen darf, den Wald zu zerstören, mit der absurden Verpflichtung, wenn die Genehemung nicht kommt, soll Tesla wieder rückgängig machen was es gemacht hat. Hä? Das ist WALD. Ein Ökosystem. Keine Betonplatte, die kaputt gemacht wird und eben wieder neu gegossen wird. Der Wald wird, so wie er ist, unwiederbringbar zerstört. Tiere sollen umgesiedelt werden, das was so einfach klingt, entpuppt sich oft als einfache Tötung der Wesen, da Lebensräume nicht einfach austauschbar sind.

Ihr habt es immer noch nicht verstanden!!!! Ein Wald ist ein schützenswerter Lebensraum! Geld kannst du nicht atmen!
Statt dessen wird kapitalistische Verwertungslogig laut. Der Wald sei "minderwertig" und sei "nur da um geernet zu werden" Dieser Wald ist Lebensraum für viele verschiedene nichtmenschliche Lebebewesen. Diese speziezistische Kackscheisze macht uns unglaublich wütend! Ein Lebensraum ist nicht dazu da, um ihn zu verwerten und zu zerstören("ernten")!

Darüber hinaus wird der ganze Boden versiegelt. Dort wo Wasser abfließen kann, wird unglaublich viel Dreck von der Firma ins Grundwasser fließen. Verschiedene Umwelt- und Wasserverbände schlagen Alarm, dass die Wasservorräte nicht reichen für die Menschen in der Region und eine so riesige Firma. Die Firma soll direkt in ein Wasserschutzgebiet gebaut werden! Eine Chemiefabrik! Direkt neben dem Gelände ist auch das Naturschutzgebiet Löcknitztal, welches durch den neu aufkommenden Lärm, den Dreck und die Lichtverschmutzung unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen wird.

Dieser ganze Vorgang ging überhaupt so schnell, weil BMW sich vor 20 Jahren schon mal dort ansiedeln wollte, und dadurch schon viele Genehmigungen, die für einen Industriestandort notwendig sind, erteilt wurden. Als BMW nicht kam, sollte der Raum wieder umgewandelt werden in ein Naturschutzgebiet. In 20 Jahren... fällt auch dem ein oder anderem weißen alten machthabenden Macker auf, dass wir Autos nicht essen können, oder? Naja fast, das Gebiet wurde nich wieder umgeschrieben. In den 20 Jahren haben sich jedoch viele Tiere dort angesiedelt, die überaupt nicht richtig begutachtet worden. Statt dem ein Jahr Zeit zu geben, wurde mal schnell durchgelaufen und gesagt, da ist wenig schützenswertes.
Statt an Orte zu gehen, die ohnehin schon zerstört werden, wird weiterhin schützenswerter Lebensraum zerstört. Der Klimawandel wird so immer weiter beschleunigt. Während wir Menschen hier in unserer bislang gemäßigten Zone noch relativ wenig davon mitbekommen, werden woanders auch bereits  Lebensräume von menschlichen Lebewesen zerstört. Die Menschen, die immer unter verschlechterten Bedingungen am meisten leiden, sind die Frauen*. Insofern ist unser Kampf auch ein queerfeministischer, den wir führen in Solidarität mit denen, die woanders unter dem Patriarchat leiden.
Wer glaubt, Tesla sei eine "grüne" Firma, irrt sich gewaltig. Lithium wird vor allem in Südameria und China abgebaut, die Umweltzerstörung, die erfolgt, um an den Rohstoff zu kommen, steht eben einfach auf keiner grünen Plakette. Und wer schon mal eine leere Batterie oder einen kaputten Akku wegwerfen wollte, und sich gefragt hat, wohin eigentlich, hat vermutlich eine Vorstellung von dem schädlichen Inhalt.

Wir haben unser Unverständnis und unsere Wut genutzt um etwas Neues zu schaffen. Jetzt wohnen auch menschliche Wesen im Wald ;)

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen