Warum schweigen die Stadwerke?

Warum schweigen die Stadtwerke weiterhin zu der Aufdeckung ihrer Greenwashing-Kampagne? Wäre zumindest eine Entschuldigung nicht langsam überfällig?

Nach der Aktion zur Einweihung des neuen Küstengaskraftwerks hatte Jörg Teupen, Technik-Chef der Stadtwerke, in den Kieler Nachrichten eingeräumt, dass bei der Verbrennung des Erdgases zwar Methan austrete, das aber nichts an der Klimafreundlichkeit des Kraftwerks ändere (KN, 17.01.). Das hat aber auch niemand behauptet! Es geht um die unvermeidlichen Methanaustritte bei Förderung und Transport, die bei Erdgas unterm Strich sogar für eine schlechtere Klimabilanz als für Kohle sorgen (nachzulesen z.B. in folgender Studie von Rob Howarth von der Cornell University: http://www.eeb.cornell.edu/howarth/publications/Howarth_2014_ESE_methane...).

Darauf hatten wir auch bereits hingewiesen (KN 20.01.). Bis heute sind die Stadtwerke eine ernsthafte Antwort schuldig geblieben. Das kann nur bedeuten, das dort ein wunder Punkt getroffen wurde. Natürlich weiß Herr Teupen ganz genau, dass es nicht um die Verbrennung ging - So konnte er aber den Eindruck erwecken, dass er sich sachlich mit den Vorwürfen auseinandersetze und sie entkräfte. Nachdem diese Taktik nun auch demaskiert wurde, setzen die Stadtwerke wieder aufs "Aussitzen". Das lassen wir nicht zu!

Wir fordern, dass die Stadtwerke eingestehen, dass ökologische Überlegungen in ihrer Entscheidung nur soweit eine Rolle gespielt haben, wie sie sich zu PR-Zwecken instrumentalisieren ließen. Wir fordern einen konkreten Ausstiegsplan für das Kraftwerk - Erdgas wird uns doch immer als "Brückentechnologie" verkauft. Aber wo sind die Pläne dafür, wo die Brücke hinführt und wie? Und die Stadtwerke werben damit, dass ihr Kraftwerk bei Auslastung des Netzes durch erneuerbare Energien schnell abgeschaltet werden kann - Wo aber sind die Pläne, wie man diese Auslastung hinkriegt? Insbesondere nun, da der Erdgashype die Marktsituation aufwirbelt und die Erneuerbaren aus dem Strommix verdrängt.