Reportage (de+eng): Anti-NATO-Tage in Souda, Kreta

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Das kleine Örtchen Mouzourás nördlich der Start-und Landebahnen des Flughafens von Chania war am Samstag Schauplatz einer Demonstration von Natogegnern, die einer panhellenischen Mobilisierung hauptsächlich anarchistischer Gruppen gefolgt waren. Ein Kampf am Zaun mit den aufgestellten Rioteinheiten der Polizei blieb wider Erwarten und ohne Not aus. Die Mobilisierung hinterlässt Fragen und Aufgaben, denen sich die anarchistische Bewegung stellen muss, da ihr schwergewichtiger, aber tatenloser Auftritt ansonsten zum Stigma der Niederlage zu werden droht. Ein Bericht, dessen Verfassen eine Positionierung unumgänglich macht.

Samstagmittag. Wir stehen mitten in Mouzouras im Schatten von Olivenbäumen. Die Stimmung ist ruhig bei den ca. 2.000 Leuten, die mit mehreren Reisebussen und hunderten von Autos kurz vorher im Konvoi aus Chania angereist sind. Es gibt eine Verzögerung wegen einigen Betonblocks, die uns das Militär oder die Bullen auf die Route gestellt haben. Nachdem diese entfernt sind, beginnt die Masse sich in Bewegung zu setzen. Links und rechts ziehen die Reihen des Schutzes auf. Das sind Duzende aus dem gesamten Spektrum der anarchistischen Bewegung, jeder mit dicker Fahnenstange in den Händen, Helm auf und Gasmaske an. Wir ziehen durch die schmalen Straßen des halb verlassenen Ortes, welche von rostigen Zäunen und dahinter Olivenplantagen gesäumt sind. Das Vorankommen ist zäh, die Planungs- und Entscheidungsstruktur spürbar kompliziert. Es gibt zahlreiche Stopps und dazu spärliche Infos über die Bulleneinheiten. Ein paar ihrer Einsatzleiter beobachten uns aus der Ferne von einem Hausdach aus. Wir nähern uns dem Ziel: dem Zaun am nördlichen Teil des Flughafens, dort wo die U.S. Navy ihre Einsätze im tatsächlich Nahen Osten vorbereitet. Wir kommen zum Stehen als die ersten Reihen der Demo in Sichtweite einer Straßensperre mit weiteren Betonblocks sind. Dahinter eine Anzahl MAT-Bullen. Es heißt, auch von links würden wir sie haben, sollten wir vorrücken. Es ist aber nicht der Moment des Konjunktiv. Die Frage ist nur: „wann geht es weiter?“ Einer Gruppe von Aktivist*innen wird der Vortritt gewährt. Sie legen Bündel von weißen Tüchern an den Betonblocks ab und verschütten rote Farbe. Als sie fertig sind, ist alles bereit. Alle wollen hin, wollen mit den Bullen kämpfen, wollen nach zwei Jahren endlich ein starkes kämpferisches Zeichen nach Palästina schicken. Doch nichts passiert. Es geht die Nachricht herum, dass wir umdrehen. Tatsächlich drehen alle um. So geordnet, wie sie selten gekommen ist, diszipliniert und schicksalsergeben geht sie wieder, einfach so. Die versammelte anarchistische Bewegung Griechenlands an der Spitze einer Demo mit hunderten Weiteren, die wohl auch nur dasselbe im Sinne hatten wie jeder normale Mensch bei so einer Gelegenheit – in die Offensive zu gehen.

Das war der Samstag. Dem vorausgegangen war eine für hiesige Verhältnisse lange und große Mobilisierung. Es war seit vielen Jahren der erste wirkliche Versuch der anarchistischen Bewegung, griechenlandweit für mehr als nur eine Demo zusammenzukommen. Anders als bei Mobilisierungen im deutschsprachigen Raum ging es dabei nicht darum, möglichst weite Umfelder und anpolitisierte Leute in möglichst großem Maßstab an einen Ort zu verfrachten, sondern die verschiedenen politischen Spektren und die zahlreichen Gruppen der anarchistischen Bewegung in eine Planung einzubeziehen. Angefangen hatte es mit einer kretaweiten Versammlung, die sich konkreten Planungen verpflichtete und versuchte, über das Meer hinweg die Bewegung auf dem Festland und den anderen Inseln für diese Pläne zu gewinnen. Das Resultat war ein panhellenisches Treffen, das tatsächlich von weiten Teilen des anarchistischen Raums getragen wurde. In diesen Prozessen materialisierte sich, ausgedrückt in der Wortwahl der Poster und Flyer, der Wunsch danach, die Souda-Basis anzugreifen oder gar zu stürmen. Dabei waren Palästina-Solidaritäts-Gruppen die einzige relevante Kraft ohne anarchistische Inhalte innerhalb der Koordination. Nichtsdestotrotz war die Palästina-Solidarität zentrales Element auch für die anarchistischen Gruppen. Ein von Anarchist*innen getragener Aufruf ging so weit, die Besatzungs-Erfahrung der Kreten mit der Erfahrung der Palästinenser gleichzusetzen. Andererseits beteiligte sich auch ein Spektrum, das wohl keinen Unterschied zwischen einer NATO-Basis und einer griechischen Militärbasis gemacht hätte und das sich vorrangig dem Antimilitarismus und nicht dem Antiimperialismus verschrieben hat. Der nahezu vorbehaltlose Bezug auf den kretischen und griechischen Widerstand gegen Besatzung ist und bleibt Gegenstand einer Kontroverse. Der Erfolg der Mobilisierung war, dass diese verschiedenen Teile der Bewegung in der Planung und Mobilisierung zusammengearbeitet haben.

Nun reicht es der Sache nicht zur Genüge, als praktisches Resultat dieser Mobilisierung die Ereignisse vom Samstag als Blamage zu verbuchen und über alles drumherum hinwegzusehen. So wurde das panhellenische Wochenende schon einen Tag vorher, am Freitag, von einer Demo durch die Innenstadt von Chania eingeleitet, bei der sich gut 1.500 Menschen beteiligten. Auch diese Demo wurde von der anarchistischen Bewegung angeführt, welche gut die Hälfte des Demozugs ausmachte. Die Demo wurde aber auch von linken Gruppen aus Kreta und sicherlich auch von einer guten Menge an unorganisierten Menschen getragen. Es war offensichtlich, dass diese Demo von keiner Seite als Moment der Konfrontation geplant war. Während dem Aufzug durch die Stadt war außer zwei Motorradbullen fast keine Polizei in Sichtweite. Nur beim Gerichtsgebäude, welches passiert wurde, hielten sich zwei Rioteinheiten auf. Diese waren angesichts der Zahl an Demonstranten und des demoeigenen Schutzes aber keine Gefahr. Direkt im Anschluss an die Demo gab es in einem Park noch eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen von BDS, von Hafenarbeiter*innen aus Italien, vom Marsch nach Gaza sowie einer Journalistin und einem Akademiker. Mehrere Hundert Menschen konsumierten das linkspolitische Programm ohne größere Teilnahme. Einzig ein spontan eingeschobener Beitrag, der den Jahrestag des Todes von Kyriakos Xymitiris thematisierte, kam aus anarchistischer Richtung.

Am Tag nach der gefühlten Schmach des Samstags, welche durch eine kleine wilde Demo mit Glasbruch durch Chania am selben Abend nicht ansatzweise getilgt wurde, fand am Sonntagmorgen die Versammlung zur Auswertung des Wochenendes statt. Rund 200 Menschen aus dem gesamten anarchistischen Spektrum beteiligten sich an der bis in den Abend reichenden Diskussion. Die Entscheidung zum Umkehren der Demo vor Erreichen der Basis war kein Gegenstand von Kontroversen, denn sie wurde allgemein als politisch grundlegend falsch bezeichnet. So ging es hauptsächlich um die Frage, wie es sein kann, dass eine gesamte Bewegung, von der Notwendigkeit des Angriffs zutiefst überzeugt und mit den theoretischen und praktischen Mitteln ausgerüstet, nicht in der Lage war den entscheidenden Schritt zu tun. Verschiedene Theorien wurden dazu vorgetragen. Sie stehen jedoch bisher unter dem Vorbehalt, dass eine Auswertung nur wenige Stunden nach der Demo nur an der Oberfläche des Problems kratzen kann. Vorgeschlagen wurde, nach einiger Zeit und nach Reflektionsprozessen innerhalb der Gruppen, zu einem weiteren panhellenischen Treffen zusammenzukommen. In mehreren Redebeiträgen wurde die Planungsarbeit und Gastfreundschaft der kretischen Genoss*innen gelobt und die mangelhafte Involvierung der Strukturen von Außerhalb kritisiert. Die Kritik untereinander war solidarisch und lässt eine Kontinuität in der Organisierung möglich und nötig erscheinen. Das Thema der NATO-Basis wird so oder so weiter bestehen und wenn es wieder Jahre dauert, bis es eine Organisierung dagegen gibt.

Zum Hintergrund. Kreta ist ein Vorposten der NATO im Mittelmeer. Von hier sind es nur ca. 300 Kilometer nach Libyen. Syrien, Libanon und Palästina sind – für Passagierflugzeuge - nur ca. eine Flugstunde entfernt. Unweit der nord-westlichen Stadt Chania liegt die Bucht von Souda, welche militärisch als gut zu verteidigen gilt. Die Bucht wird im Norden von der Halbinsel Akrotiri gerahmt. Dort liegt der einzige Hafen im Mittelmeer, der auch die größten amerikanischen Kriegsschiffe und Flugzeugträger versorgen kann. Auf Akrotiri liegt außerdem der kombinierte zivile und militärische Flughafen von Chania. Daneben gibt es noch einen Raketenschießplatz sowie zahlreiche weitere militärische Sperrgebiete mit Radaranlagen und Raketenbatterien unterschiedlicher Nationalität. Der Name Souda-Basis steht daher für die gesamte militärische Infrastruktur auf Akrotiri. Hier werden Feldzüge, Überfälle und Bombardements geplant, NATO-Soldaten und Israelis trainiert, Technik getestet und ausgefeilt. Vom Flughafen von Chania starten und landen täglich, teils im Minutentakt, Kampfflugzeuge. Die NATO fliegt von hier Einsätze und Trainingsmissionen. Bekannt ist auch, dass israelische Piloten ihre Bombardements des Yemen hier probten.

Die Wirtschaft Kretas basiert im Wesentlichen auf Olivenöl und Tourismus. Die gesellschaftliche Spaltung durch die kapitalistische Ausbeutung durch den Tourismus wird von der Entzweiung am Thema Militärbasen übertroffen. Auch die Militärbasis hier hat ihre Fürsprecher hauptsächlich unter denjenigen, die damit Geld machen. Dies sind die Profiteure der lokalen Wirtschaft in Chania und Umgebung. Der andere Teil sind die Vertriebenen der Geisterdörfer, die vom Lärm Betroffenen, diejenigen, die keine andere Arbeit finden sowie diejenigen, die Teil der historischen Abneigung gegen die imperialistischen USA sind. So sind Kretas Wände heute voll von Postern und Slogans gegen die Militärpräsenz und schon in der Vergangenheit gab es Mobilisierungen gegen die Militärpräsenz in der Umgebung von Souda. So gab es 2003 im Rahmen der Proteste gegen den Irakfeldzug der U.S. zwei Mobilisierungen über je zwei Tage, bei denen sich 2.000 Menschen sowie 4.500 Menschen beteiligten. Dabei kam es zu längeren Kämpfen am Zaun eines der Sperrgelände. Teils gab es dabei offensive Momente der MAT, teils musste diese sich in die Basis zurückziehen, wo sie über den Zaun mit Steinen eingedeckt wurden.

Ausblick und mögliche Anknüpfungspunkte. Zweifellos sind die anarchistische Palästinasolidarität und die Mobilisierung gegen die Souda-Basis in 2025 Bestandteile einer Phase der allgemeinen europäischen Mobilisierung von Widerstand gegen das Zeitalter des Krieges und Genozids, in dem wir uns befinden. Zeitgleich, aber oft ohne praktische Bezüge, beginnt die anarchistische Bewegung verschiedener Länder sich mit den veränderten Bedingungen auseinanderzusetzen. Die Ereignisse in Kreta sowie die panhellenische Organisierung stellen eine interessante Erfahrung dar, die auch über den griechischen Sprachraum hinaus geteilt werden sollte. Im Rahmen der anarchistischen und autonomen Organisierung gegen die Kriegsproduktion, wie sie im Zusammenhang mit den Protesten gegen Rheinmetall in Köln begonnen hat, sind ähnliche Diskussionen bereits entstanden und zusätzliche absehbar. Politisch und taktisch kann und muss eine Bewegung sich austauschen und voneinander lernen, wenn sie perspektivisch international aufgestellt sein will. Die Auswertungsergebnisse zu Souda, die in den nächsten Wochen und Monaten zu erwarten sind, werden darüber Aufschluss geben, ob aus dem Nicht-Kämpfen ein Schon-Verloren geworden ist, oder ob die Erfahrungen zu einer Bereicherung und am Ende zu gewünschten Ergebnissen führen werden.

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Anti-NATO-days in Souda, Crete

On Saturday, the small village of Mouzourás, north of the runways of Chania Airport, was the scene of a demonstration by NATO opponents who had responded to a pan-Hellenic mobilization of mainly anarchist groups. Contrary to expectations, there was no fighting at the fence with the riot police units that had been deployed. The mobilization leaves questions and tasks that the anarchist movement must address, as its heavyweight but inactive appearance threatens to become a stigma of defeat. The following is a report on what happened, the authorship of which, makes it impossible to avoid taking a position.

Saturday afternoon. We are standing in the middle of Mouzouras in the shade of olive trees. The mood is calm among the approximately 2,000 people who have just arrived in a convoy from Chania in several coaches and hundreds of cars. There is a delay due to some concrete blocks that the military or the cops have placed on the route. Once these have been removed, the crowd begins to move. The protective ranks move up on the left and right. They are dozens of people from across the spectrum of the anarchist movement, each with a thick flagpole in their hands, wearing helmets and gas masks. We move through the narrow streets of the half-abandoned village, which are lined with rusty fences and olive groves behind them. Progress is slow, the planning and decision-making structure noticeably complicated. There are numerous stops and little information about the police units. A few of their commanders observe us from a distance from the roof of a house. We approach our destination: the fence on the northern part of the airport, where the U.S. Navy prepares its missions in the Middle East. We come to a halt when the first rows of the demonstration are within sight of a roadblock with more concrete blocks. Behind it are a number of MAT cops. We are told that we will also have them on our left if we advance. But this is not the moment for speculation. The only question is: “When do we continue?” A group of activists is given priority. They lay bundles of white cloth on the concrete blocks and spill red paint. When they are finished, everything is ready. Everyone wants to go, wants to fight the cops, wants to finally send a strong, militant signal to Palestine after two years. But nothing happens. The word goes around that we are turning back. In fact, everyone turns back. As orderly as they rarely come, disciplined and resigned to their fate, they leave again, just like that. The assembled anarchist movement of Greece, at the head of a demonstration with hundreds of others, who probably had the same intention as any normal person in such a situation—to go on the offensive.

That was Saturday. It was preceded by what was, by local standards, a long and large mobilization. It was the first real attempt by the anarchist movement in many years to come together across Greece for more than just a demonstration. Unlike mobilizations in German-speaking countries, the aim was not to transport as many people as possible from as wide an area as possible and as apolitical as possible to one place, but to involve the various political spectrums and numerous groups of the anarchist movement in the planning. It began with a Crete-wide assembly that committed itself to concrete plans and attempted to win over the movement on the mainland and other islands across the sea. The result was a pan-Hellenic meeting that was actually supported by large parts of the anarchist space. In these processes, expressed in the wording of the posters and flyers, the desire to attack or even storm the Souda base materialized. Palestine solidarity groups were the only relevant force without anarchist content within the coordination. Nevertheless, solidarity with Palestine was also a central element for the anarchist groups. One call supported by anarchists went so far as to equate the Cretans' experience of occupation with that of the Palestinians. On the other hand, there was also a spectrum that would probably not have made any distinction between a NATO base and a Greek military base and that was primarily committed to antimilitarism rather than anti-imperialism. The almost unreserved reference to the Cretan and Greek resistance against occupation is and remains a subject of controversy. The success of the mobilization was that these different parts of the movement worked together in planning and mobilization.

Now, it is not enough to simply dismiss Saturday's events as an embarrassment and ignore everything else that happened. The pan-Hellenic weekend was kicked off a day earlier, on Friday, with a demonstration through the city center of Chania, in which a good 1,500 people took part. This demonstration was also led by the anarchist movement, which made up a good half of the march. However, the demonstration was also supported by left-wing groups from Crete and certainly by a decent number of unorganized people. It was obvious that this demonstration was not planned by either side as a moment of confrontation. During the march through the city, there were almost no police in sight except for two motorcycle cops. Only at the courthouse, which was passed by, were two riot units present. However, given the number of demonstrators and the demonstration's own protection, these posed no danger. Immediately after the demonstration, there was a panel discussion in a park with representatives from BDS, dockworkers from Italy, the March to Gaza, as well as a journalist and an academic. Several hundred people consumed the left-wing political program without much participation. Only one spontaneous contribution, which addressed the anniversary of the death of Kyriakos Xymitiris, came from the anarchist camp.

The day after Saturday's perceived humiliation, which was not even remotely redeemed by a small, wild demonstration involving broken glass in Chania that same evening, a meeting was held on Sunday morning to evaluate the weekend. Around 200 people from across the anarchist spectrum took part in the discussion, which lasted until the evening. The decision to turn back the demonstration before reaching the base was not a controversial subject, as it was generally considered to be fundamentally wrong politically. The main question was how it could be that an entire movement, deeply convinced of the necessity of the attack and equipped with the theoretical and practical means, was unable to take the decisive step. Various theories were put forward. However, they are subject to the caveat that an evaluation only a few hours after the demonstration can only scratch the surface of the problem. It was proposed that, after some time and reflection within the groups, another pan-Hellenic meeting should be held. Several speakers praised the planning work and hospitality of the Cretan comrades and criticized the lack of involvement of structures from outside. The criticism among themselves was supportive and makes continuity in the organization seem possible and necessary. The issue of the NATO base will continue to exist one way or another, even if it takes years to organize opposition to it.

Background information: Crete is a NATO outpost in the Mediterranean. It is only about 300 kilometers from Libya. Syria, Lebanon, and Palestine are only about an hour's flight away for passenger planes. Not far from the northwestern city of Chania lies Souda Bay, which is considered easy to defend militarily. The bay is framed to the north by the Akrotiri Peninsula. There lies the only port in the Mediterranean that can accommodate even the largest American warships and aircraft carriers. Akrotiri is also home to the combined civil and military airport of Chania. In addition, there is a missile firing range and numerous other restricted military areas with radar installations and missile batteries of various nationalities. The name Souda Base therefore stands for the entire military infrastructure on Akrotiri. This is where military campaigns, raids, and bombings are planned, NATO soldiers and Israelis are trained, and technology is tested and refined. Combat aircraft take off and land daily from Chania Airport, sometimes every minute. NATO flies missions and training missions from here. It is also known that Israeli pilots rehearsed their bombings of Yemen here.

Crete's economy is based primarily on olive oil and tourism. The social divide caused by capitalist exploitation through tourism is surpassed by the division over the issue of military bases. The military base here also has its advocates, mainly among those who make money from it. These are the beneficiaries of the local economy in Chania and the surrounding area. The other side consists of those displaced from ghost villages, those affected by noise pollution, those who cannot find other work, and those who share a historical aversion to imperialist USA. Today, Crete's walls are covered with posters and slogans against the military presence, and there have been mobilizations against the military presence in the Souda area in the past. In 2003, for example, as part of the protests against the US campaign in Iraq, there were two mobilizations, each lasting two days, in which 2,000 and 4,500 people took part. This led to prolonged fighting at the fence of one of the restricted areas. At times, the MAT took the offensive, but at other times they had to retreat to the base, where they were pelted with stones over the fence.

Outlook and possible points of connection. Undoubtedly, anarchist solidarity with Palestine and the mobilization against the Souda base in 2025 are part of a phase of general European mobilization of resistance against the age of war and genocide in which we find ourselves. At the same time, but often without practical references, the anarchist movement in various countries is beginning to grapple with the changed conditions. The events in Crete and the pan-Hellenic organization represent an interesting experience that should be shared beyond the Greek-speaking world. Similar discussions have already arisen and more are foreseeable in the context of anarchist and autonomous organizing against war production, as it began in connection with the protests against Rheinmetall in Cologne. Politically and tactically, a movement can and must exchange ideas and learn from each other if it wants to be internationally positioned in the long term. The evaluation results on Souda, which are expected in the coming weeks and months, will reveal whether the decision not to fight has turned into a defeat, or whether the experiences will lead to enrichment and, in the end, to the desired results.

 

 

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Ergänzungen

https://communaut.org/de/eine-welt-zu-verlieren

finde zwar vieles kritisch was der autor schreibt aaaaber ... die vielfalt der stimmen ist trotzdessen interessant

government buildings burned
its long ago but you can ask anybody there
for info
without this influential riot, rooted in the 1985 riots,
2008 wouldn't have been so successful