Endlich wieder: Tattoo Circus in Freiburg

Schon ein Jahr ist vergangen seit dem letzten Tattoo Circus im südbadischen Freiburg- und schon steht der nächste bevor: vom 02. bis 04. Oktober 2025! Kommt alle nach Südbaden in die KTS. 

Auftaktpodium am Donnerstag, 02. Oktober, 20 Uhr

Den Auftakt macht ein Podium, zum Thema "Die Eigentumsfrage zur Hauptfrage" machen. Das war schon in Berlin und anderen Städten gut besucht, jetzt endlich auch im Südwesten zu Gast.

In der Ankündigung dazu heißt es: "Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, eine Bank oder einen Geldtransporter zu überfallen und die Beute für unsere Selbstfinanzierung oder andere wichtige Projekte einzusetzen? Schon seit es Reichtum und Eigentum gibt, und seitdem die Reichen und Mächtigen, oder um es auf unsere aktuelle kapitalistische Realität zu übertragen, Banken und Großkonzerne Geld anhäufen und damit spekulieren, gab es schon immer eine Vielzahl von Reaktionen. Wir werden in der Veranstaltung über staatliche Versuche der Entpolitisierung von Enteignungsaktionen, ihren historischen Kontext, Geschlechterbilder, Kritik, Selbstkritik, ethische Dimensionen und Fragen der Selbstorganisierung sprechen – aus eigener Erfahrung und im Austausch mit den gegenwärtigen Ereignissen. Solidarität mit allen Rebell*innen, und Kämpfer*innen hinter den Mauern, Gesuchten und aktiven Enteigner*innen, hier und mit und überall…!!!"

Die strafrechtliche Verfolgung von Kurd:innen in Deutschland am Freitag

Alexander Hummel vom zentralen Menschenrchtsrat der Kurd*innen in Deutschland wird einen Vortrag halten und dann mit dem Publikum diskutieren über den „Terrorparagrafen“ 129b im Einsatz gegen kurdische Aktivist*innen.

Im Vortrag wird neben aktuellen Beispielen der Anwendung des §129b gegen die kurdische Bewegung auch über historische Vorläufer der jüngeren Geschichte gesprochen. Zuletzt wird unter anderem die Frage diskutiert, inwieweit die derzeitige Transformation der kurdischen Freiheitsbewegung eine Veränderung der deutschen Repressionspraxis erwarten lässt.

Overcome Imprisonment“ am Samstag

Ella, ehemals als „Unbekannte Person 1“ bekannt, lädt alle, die an einem neu angeeigneten Leben interessiert sind, zu dieser Abolitionsrunde ein. Das heißt, ein gehaltener Raum, um ein Leben zu erkunden, in dem wir entscheiden, was das Beste für uns ist, jenseits des Staates, Polizisten, Gerichte, Gefängnissen, Lagern, Armeen und Überwachung. Dies erfordert den Abbau und die Transformation der Stressfaktoren des Lebens und die gemeinsame Gestaltung einer neuen Realität.

Abolitionismus am Freitag

Schon am Freitag wird es in einem Workshop um die Frage „Jenseits von Strafe: mit Transformative Justice zu einer gerechten Gesellschaft ohne Gefängnisse!?“ gehen.

Nach einem Input seitens der Referent*innen, können sich die Teilnehmenden mithilfe von Textbeispielen mit den Ideen von Strafe, Straflust, Gefängnis und der Alternative in Gestalt von transformativen Gerechtigkeitsvorstellungen auseinandersetzen. Im Anschluss werden die in den Kleingruppen erarbeiteten Erkenntnisse in der Gesamtgruppe diskutiert. Ziel des Workshops ist es, das verinnerlichte System des Strafens zu reflektieren und die Sensibilität für alternative Formen von Gerechtigkeit, jenseits von typischen Strafmechanismen, zu wecken.

Briefeschreiben an Gefangene

Kein Tattoo Circus ohne Briefeschreibe-Workshop! In einem interaktiv gestalteten Workshop sollen nach einem Input seitens der beiden Referent*innen, die Teilnehmenden, soweit gewünscht unter Anleitung, erste Karten und Briefe an Inhaftierte schreiben. Das Geschriebene wird im Anschluss an den Workshop an die Adressatinnen verschickt werden.

Nach der Erfahrung der Referent*innen aus vorangegangenen Workshops, ist die Hürde, einen „ersten“ Brief oder eine „erste“ Karte an eine inhaftierte Person zu schreiben, vielfach recht hoch. Im Rahmen des Inputs durch die Referentinnen werden etwaige Sorgen und Bedenken der Teilnehmenden erfragt, aufgegriffen und idealerweise gemildert sowie auf die Widerstandsform des Briefe-schreibens und die Bedeutung gerade für die inhaftierten Personen, welche durch ihren Status von elektronischen Kommunikationsformen abgeschnitten sind aufmerksam gemacht.

Ausblick

Nicht umsonst heißt es Tattoo Circus, d.h. es besteht die Möglichkeit sich ein neues, ein allererstes, oder auch ein weiteres Tattoo stechen zu lassen.

Zudem gibt es viele weitere wichtige und spannende Veranstaltungen, aber auch viel Musik, mit Livemusik und Auflegerei, leckerem Essen, abendlicher Feuershow und viel Miteinander.

Zwei Menschen aus der Orga-Crew haben Radio Dreyeckland ein Interview gegeben, und erzählen, was so alles geboten wird und was sie sich hoffen, was von dem diesjährigen Tattoo Circus bleiben wird.

Wann: 02.-04. Oktober 2025

Wo: Freiburg in der KTS, Basler Strasse 103

Alles weitere unter: https://tattoocircusfr.noblogs.org/

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