They do not really care about us - Riders Selbstorganisierung gegen WOLT und andere Lieferdienste

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Migrantisierte Arbeiter*innen schuften für Essenslieferdienste wie WOLT oder Lieferando und sind zu einem präsenten Bild in der Berliner Innenstadt geworden. Nur wenigen ist klar, wie gefährdet die Arbeiter*innen auf den E-Bikes sind, die den ganzen Tag über Essen in Büros, Werkstätten und Wohnungen liefern. Aus Angst vor Aufenthaltsverlust schweigen viele über vorsätzlichen Lohnraub durch Plattformen, fehlende Absicherungen und Überbelastung, von den miserablen Löhnen ganz zu schweigen.

 

 

Radiobericht auf Freie Radios: https://www.freie-radios.net/136441

 

Migrantisierte Arbeiter*innen schuften für Essenslieferdienste wie WOLT oder Lieferando und sind zu einem präsenten Bild in der Berliner Innenstadt geworden. Nur wenigen ist klar, wie gefährdet die Arbeiter*innen auf den E-Bikes sind, die den ganzen Tag über Essen in Büros, Werkstätten und Wohnungen liefern. Aus Angst vor Aufenthaltsverlust schweigen viele über vorsätzlichen Lohnraub durch Plattformen, fehlende Absicherungen und Überbelastung, von den miserablen Löhnen ganz zu schweigen.

Einige nehmen es jedoch nicht mehr hin und wehren sich inzwischen auch arbeitsrechtlich. Am 19. Juni 2025 versammelten sich ca. 70 Arbeiter*innen und verschiedene Gewerkschafter*innen, um eine Kolleging gegen den WOLT Lieferdienst zu unterstützen. Ihr werden von dem Unternehmen mehrere Tausend Euro Lohn vorenthalten. Ein Vergleich scheiterte an diesem Termin und nun geht die Auseinandersetzung in die nächste Runde. Dort könnte es auch um die Frage gehen, welche vorsätzlichen Bemühungen WOLT unternimmt, um Lohnraub durch ein eng verknüpftes Subunternehmen mit gemeinsamer APP zu begehen.

Plattformarbeit und extreme Ausbeutung unter Umgehung von Arbeitsschutz rücken immer deutlicher in den Fokus von Gewerkschaften. Selbstorganisierung von Arbeiter*innen sind in dieser Branche nichts ungewöhnlieches mehr, genauso wie das Union Busting von den Konzernleitungen. Es hat den Anschein, als ob grade im Essenslieferdienst gezielt Rechte von Arbeiter*innen gebrochen und durch Subunternehmensvereinbarungen Grundrechte unterlaufen werden.

Im Beitrag hört ihr grundsätzliche Einschätzungen von betroffenen Arbeiter*innen in deutsch und englisch. Aufgenommen haben wir sie auf der Kundgebung vor dem Berliner Arbeitsgericht am 19. Juni 2025.

Weitere Veranstaltung zum Thema in Berlin

Ausbeutung per App
– Prekäre Arbeitsbedingungen und Organisierung bei Lieferdiensten in Berlin
10. Juli 2025 - 19:00 Uhr
Museum des Kapitalismus, Köpenickerstr. 172, 10997 Berlin-Kreuzberg
U1-Schlesisches Tor

weitere Informationen
https://museumdeskapitalismus.de/ausbeutung-per-app/

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