Täterschutz auch nicht unter roten Fahnen

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Dass IJ, KA und FKO Täterschützer*innen sind, ist spätestens seit dem Outing über @stoppt_taeter kein Geheimnis mehr. Es steht offen im Raum, die Betroffenen haben es benannt – und trotzdem passiert absolut nichts. Die Zusammenarbeit mit diesen Strukturen wird weiterhin aufrechterhalten, als wäre nichts gewesen. Als wären die Betroffenen egal, nebensächlich. Als wäre feministische Praxis und Betroffenenschutz nur dann relevant, wenn sie in den eigenen politischen Kram passt. 

Es wird weggesehen, gedeckt und geschwiegen. Und das nicht zufällig, nicht versehentlich  – Täterschutz hat System, auch in linken Strukturen. Linke Gruppen funktionieren oft über enge (männliche) Netzwerke, gegenseitiges Vertrauen und gemeinsame politische Handlungsfähigkeit. Wird ein Mann aus diesen Kreisen beschuldigt, drohen Instabilität, interne Konflikte, Glaubwürdigkeitsverlust und politische Handlungsunfähigkeit. Statt diese Konflikte offen zu führen, wird deshalb reflexhaft geschützt – aus Angst vor Abspaltung, Machtverlust oder dem Verlust von Einfluss in der gesamten politischen Bewegung.

Hinzu kommt: Viele linke Strukturen sind nach wie vor männlich dominiert. Theoretisch steht Feminismus vielleicht im Vordergrund, praktisch bleibt er oft untergeordnet und einfach nur eine Theorie. Täter sind nicht selten zentrale Figuren mit massivem Einfluss. Ihre Positionen machen sie „unverzichtbar“ – und Betroffene werden zur Bedrohung oder zu Spalter*innen erklärt um genau diese Positionen zu schützen.

IJ, KA und FKO sind gut vernetzt. Sie sind politisch stabil aufgestellt, schnell zu mobilisieren und oft mit vielen (jungen) Menschen auf der Straße. Und genau das macht es (lokalen) Gruppen schwer, sich offen zu distanzieren. Die Angst, isoliert dazustehen, keine Aktionsfähigkeit mehr zu haben. Aber das kann und darf keine Ausrede sein, mit Täterstrukturen in einem Bündnis zu sitzen. Wer feministische Kämpfe wirklich ernst meint, muss sich auch dann positionieren, wenn’s unbequem wird – auch wenn das heißt, Macht abzugeben und kurzzeitige Handlungsfähigkeit einzubüßen.  

Auf Aktionen tauchen Fahnen von IJ, KA und FKO oft erst dann auf, wenn’s kracht – mit Bullen oder mit Faschos. Zack, die Fahne ist draußen – immer erst, wenn Chaos herrscht. Dann, wenn es keinen Raum mehr für Diskussion oder Gegenwind gibt. Keine Zeit für Kritik. Keine Möglichkeit, klare Grenzen zu ziehen. Immer dann, wenn Menschen, die sich gegen KA/IJ/FKO stellen wollen, schwerer die Möglichkeit haben sich zu distanzieren. Das ist keine spontane Aktion – das ist kalkulierte beschissene Manipulation. Sie wissen genau, was sie tun.

Gesprächsangebote? Ja, die gibt es. Aber Initiative, sie zu führen? Fehlanzeige. Die Gruppen kommen nicht auf andere zu. Meiner Meinung nach hoffen sie einfach, dass es still bleibt, dass weiter geschwiegen wird. 

Es geht hier nicht um „Fehler“. Es geht um Macht. Um Einfluss. Um patriarchale Machtbündnisse, die in unseren Strukturen weiter existieren. Wir Frauen* müssen endlich sagen: Nicht in unserem Namen. Nicht mit uns.

Wir brauchen realen, wirksamen Feminismus – nicht nur als Label, sondern als Praxis, in und außerhalb von unseren Strukturen. Feminismus ist Kampf – gegen Machtmissbrauch, gegen strukturelle Gewalt, gegen Schweigen. 

Bruch mit Täterschutz! Lückenlose Aufarbeitung! Konsequente Solidarität mit Betroffenen!

Kein Frieden mit Täterstrukturen – auch nicht, wenn sie rote Fahnen tragen.

Radikale Grüße, 

K.L.A.R.A. 

(kritisch, laut, antipatriachal, radikal [und] anstrengend) 

 

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Ergänzungen

leninismus ist gewalt. oben genannte gruppen haben den 7. oktober bejubelt, einschließlich der sexuellen/sexualisierten gewalt. leninisten haben viele millionen menschen ermordet und tun dies z b in china, nordkorea und eritrea auch heute. leninisten kämpfen aktuell auf seiten russlands gegen die ukrainische bevölkerung und sind dort sicher auch an der systematischen sexuellen/sexualisierten gewalt beteiligt.