Statement zu linkem Influencer El Hotzo
von: FLINTA-Front Berlin Wedding am: 02.05.2025 - 22:51
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Themen:
Abstract:
In den letzten Monaten wurden durch mehrere ehemalige Partnerinnen von Sebastian H., bekannt als El Hotzo, schwerwiegende Vorwürfe öffentlich gemacht. Diese betreffen emotionalen und psychischen Missbrauch, Machtmissbrauch innerhalb von Beziehungen sowie auch den expliziten Vorwurf des sexuellen Missbrauchs.
Trotz der Schwere der Vorwürfe hat H. in seiner öffentlichen Reaktion weder Verantwortung übernommen noch die genannten Taten deutlich benannt. Insbesondere der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs wurde in seiner Stellungnahme verschwiegen. Diese bewusste Auslassung steht symptomatisch für den strukturellen Täterschutz, dem Betroffene auch im digitalen Raum wieder und wieder begegnen.
Als Person mit enormer öffentlicher Reichweite trägt H. Verantwortung – nicht nur für sein eigenes Verhalten, sondern auch für das, was in seiner Community passiert. Dass unter seinen Beiträgen in den Kommentaren feministische Stimmen systematisch angegriffen und diffamiert werden, bleibt weiterhin unkommentiert und unmoderiert. Dieses Schweigen macht mitverantwortlich.
Wir fordern daher:
Die unmissverständliche Anerkennung der Schwere der Vorwürfe – insbesondere des sexuellen Missbrauchs – und eine klare Stellungnahme dazu.
Eine umfassende Aufarbeitung, die echtes Zuhören, Lernen und Verantwortung beinhaltet – keine oberflächliche Imagekorrektur, wie z.B. durch eine Kooperation mit Medico.
Eine öffentliche Entschuldigung bei den betroffenen Frauen.
Die konsequente Moderation seiner Plattformen sowie eine deutliche Positionierung gegen antifeministische Hetze und Gewalt in seinen Kommentarspalten.
Eine kritische Auseinandersetzung mit möglichem Täterschutz durch Kooperationspartner*innen. Personen und Projekte, die sich selbst als feministisch verstehen – darunter u. a. Medico International, Salwa Houtzi, Mia Morgan und Jan Böhmermann – sollten sich öffentlich zu den Vorwürfen positionieren, ihre Zusammenarbeit mit Hotz hinterfragen und Verantwortung übernehmen, wenn sie strukturellen Täterschutz durch Schweigen oder Nähe begünstigt haben.
Wir stellen klar: Feministische Praxis beginnt nicht bei ironischen Tweets, sondern bei echter Solidarität mit Betroffenen von Gewalt – auch, wenn es unbequem ist. Öffentlichkeit verpflichtet. Und wer Einfluss hat, muss sich seiner Rolle bewusst sein.
Wir stehen an der Seite der Betroffenen. Ihre Stimmen zählen. Ihre Sicherheit ist nicht verhandelbar.
FLINTA-Front Berlin Wedding
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