[B] Verdrängung beginnt hier: „Die Wohnungsnot ist Jan Hases täglich Brot“

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„Wunderflats“ 1790€ für 53m² in Kreuzberg -wtf!

Wir haben dem CEO von „Wunderflats“, Jan Hase, einen kleinen Besuch in der Muskauer Str. 36 abgestattet, um sein Geschäftsmodell „Wunderflats“ zu kritisieren und sichtbar zu machen, dass wir uns die exklusive Aufwertung und Verdrängungen in unserer Stadt nicht länger gefallen lassen.

Von Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain, Mitte, Schöneberg bis Wedding, die Geschäftsführer von „Wunderflats", Jan Hase und Akadi Jampolski, sehen ihre Zukunft als „Top-Player“ auf dem Wohnungsmarkt. Ihr Geschäftsmodell bietet Wohnen auf Zeit an, ab ein bis zwölf Monate. Hierbei inszenieren sie sich als Vermittler zwischen eigentlichen Mieter*innen und Menschen, die es sich leisten können, für frisch möblierte Apartments enorm hohe Mietpreise zu zahlen. Menschen stellen also Wunderflats ihre Wohnung zur Verfügung, Wunderflats möbliert diese und vermietet die Wohnungen dann für sehr viel Geld. Zum Beispiel kostet eine Wohnung im „hippen Kreuzkölln“ 2450€ für 89m² pro Monat. So wundert es nicht, dass das Mieter*innenklientel vor allem Menschen aus der Tech- und Start Up-Branche wie „Google, Microsoft, Axel Springer, Zalando“ sind, mit denen Wunderflats auch zusammenarbeitet.

Dieses Jahr haben „Wunderflats“ nach eigenen Angaben 8 Millionen Euro Investitionskapital erhalten können. In wenigen Monate ist die Anzahl der Wohnungen fast auf das Doppelte gestiegen. Auf ihrer Homepage werben sie mit den bisher 94 Millionen Euro an bezahlter Miete und den stetig steigenden Zahlen der verfügbaren Wohnungen.

Möblierte Apartments sind ein Paradebeispiel für die kapitalistische Verwertbarkeit von Wohnraum und ein starker Beschleuniger der Normalisierung von hohen Mietpreisen. Dies trägt zur Verdrängung von Menschen aus unserem Kiez bei. Aufgrund der Möblierung sind die Wohnungen angeblich nicht an den Mietspiegel gebunden und wegen des „Mietens auf Zeit“ kann das Zweckentfremdungsgesetzt für dauerhafte Ferienwohnungen nicht angewandt werden. Wunderflats treibt somit die Umstrukturierung unserer Stadt zu exklusivem Wohnraum für Reiche voran.

Wir fordern kurzfristig eine Regulierung des möblierten Wohnungssegments und ein verschärftes Zweckentfremdungsgesetz. Wir wollen langfristig eine Stadt, in der alle Menschen unabhängig von Einkommen wohnen können, wo und wie sie möchten, eine Stadt, in der Eigentum nicht über unser Leben bestimmt und Menschen wie Jan Hase und Akadi Jampolski ungestört Profit mit unserer Stadt und Wohnraum machen. Wir kämpfen für eine Stadt, in der alle ohne Ausschlüsse partizipieren und Menschen sich mit ihrer Nachbarschaft kollektiv, solidarisch und selbstbestimmt organisieren können.

Unsere Aktion richtet sich zum einen gegen das Unternehmen „Wunderflats“ und ihrem Geschäftsmodell des möblierten Apartmentsektors. Zum anderen werden wir uns aktiv gegen das Durchdringen des Warenprinzips unserer Lebensräume wehren! Gegen ihre Stadt der Reichen!

Fuck Off Wunderflats!

Aktion im Rahmen der Tu Mal Wat Aktionstage

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