Abschiebung stinkt! Kein Abschiebeknast in Glückstadt!

Kein Abschiebeknast in Glückstadt oder anderswo!

In der Nacht vom 1.9. auf 2.9. wurden auf dem Gelände der ehemaligen Marinekaserne in Glückstadt dutzende Stinkbomben deponiert. Der Bau des geplanten Abschiebeknastes auf eben diesem Gelände soll damit nicht ungestört bleiben. Geplant ist den Abschiebeknast Glückstadt Anfang 2020 mit insgesamt 60 Plätzen für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zu eröffnen. Er bildet damit einen zentralen Bestandteil im rassistisch-nationalistischen Repressionsapparat dieser drei Bundesländer.

Abschiebung ist unmenschlich und absurd!

Bis zu 18 Monate können Menschen laut Gesetz inhaftiert werden, nur um auf ihre Abschiebung zu warten. Sie werden gewaltsam aus ihrem Leben (in Deutschland) gerissen, von ihren Freund*innen und Familie getrennt und an Orte verschleppt, die sie oftmals aus Not verlassen haben oder zu denen sie gar keinen Bezug haben. Es ist absurd Menschen diese Gewalt anzutun statt ein gutes Leben für alle zu ermöglichen.

Und doch folgt das Prinzip der Abschiebung einer ganz bestimmten Logik innerhalb des kapitalistischen Systems. Es geht nicht nur um den physischen Akt eine Person tatsächlich aus dem Land zu befördern, sondern um die Angst und Unterdrückung, die durch die Abschiebbarkeit von Menschen erzeugt und möglich wird.

Menschen werden in einem unsicheren Aufenthaltsstatus gehalten, um sie disziplinieren und ausbeuten zu können. Sie sollen nicht die Möglichkeit haben für bessere Verhältnisse zu kämpfen. Sie sollen abgewertet werden.

Abschiebung ist schließlich die Durchsetzung einer rassistisch-nationalistischen Ideologie, die an ein „Geburtsrecht“ der Staatsbürgerschaft glaubt. Dieses spricht Menschen je nach ihrem „angeborenen“ Pass mehr oder weniger Rechte zu und legitimiert gewaltvolle Verhältnisse.

Wir glauben nicht an Konstrukte wie Nation und Staatsbürgerschaft. Wir wollen eine Gesellschaft, in der alle Menschen an dem Ort leben können, an dem sie wollen. Eine Gesellschaft mit dem Recht auf Bewegungsfreiheit und der tatsächlichen Möglichkeit dazu. In diesem Sinne solidarisieren wir uns mit unserer Aktion nicht nur mit den Menschen die von Abschiebung bedroht sind und der Initiative Glückstadt ohne Abschiebehaft, sondern auch mit allen Menschen, die für eine Welt ohne Knäste kämpfen, mit den Gefangenen der G20-Repression und mit den 3 von der Parkbank.

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