kurzbericht blockupy aktionstag Nürnberg

Auch in Nürnberg fanden am 16.05.2014 im Rahmen der blockupy Aktionstage zahreiche Aktionen des zivilen Ungehorsams, Kundgebungen und Transpiaktionen statt. Das Nürnberger Blockupy Bündnis lud ein zum Infobasar am weissen Turm, an dem Aktivisten von Gewerkschaftskreisen, aus der Kirche bis hin zu autonomen Gruppen und Organisationen teilnahmen.

Der Infobasar am weissen Turm diente neben der Information der zahlreichen Einkäuferinnen und Einkäufer in der Innenstadt auch immer wieder als Anlaufstelle für die Aktivistinnen und Aktivisten, die von dort aus Aktionen des zivilen Ungehorsams starteten. So wurde im Laufe des Tages unter anderem die deutsche Bank mit Konfetti und Transparenten "überfallen", eine spontane "Recht auf Stadt" Demonstration holte sich, bewaffnet mit als Kundgebungsmittel umfunktionierten Regenschirmen ein Stück Freiraum mitten in der Einkaufsmeile zurück, Filialen von H&M wurden umdekoriert und die Bekleidung umettiketiert. Die Nürnberger Burg wurde zur Litfasssäule umfunktioniert um mit einem Großtranspi auf blockupy und die in Nürnberg im Rahmen der Mobilisierung nach Frankfurt stattfindenden Demonstration am 04.10.2014 hinzuweisen.  Am späteren Nachmittag fand noch eine U-Bahn Freifahrt statt, um auf die seit einigen Jahren in Nürnberg konsequent verfolgte Forderung nach einem Sozialticket hinzuweisen. Bei dieser Gelegenheit wurden U-Bahnwägen umdekoriert, eine kleine Beschallung immer dabei, um die Mitfahrerinnen und Mitfahrer über den Sinn und Zweck der Aktion sowie über die Blockupy Aktionstage als ganzes zu informieren. Während des ganzen Tages wurden im ganzen Stadtgebiet immer wieder Transparente an Brücken und Straßen aufgehängt, bereits am Vorabend hatten AktivistInnen vielbefahrene Tunnels mit großen Plakaten zur EU-Verarmungspolitik ausgestattet. Am abend schließlich zogen einige Menschen aus der Antifa Aktionskneipe der organisierten autonomie in der schwarzen Katze noch einmal los, um die Pegnitz mit einem "Schwimmtranspi" zu verzieren.

Alles in allem ein sehr erfolgreicher Auftakt für die Aktivitäten von sowie rund um blockupy in Nürnberg, der auf einen spannenden Zeitraum bis zum Herbst, viele kämpferische Aktivitäten und eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Nürnberger Akteurinnen und Akteure hoffen lässt. Es bleibt heiss und vieles ist noch zu erwarten in Nürnberg. Am 04.10. werden wir in Nürnberg zusammen mit dem Nürnberger Sozialforum eine Demonstration mit den Zielen Bundesagentur für Arbeit und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge durchführen. Diese beiden Institutionen sind wichtige Akteure der unsozialen Verarmungs- und Spaltungspolitik, die hier in der BRD oftmals ihren Ausgangspunkt für den Export in die so genannten Krisenländer findet. Die Bundesagentur für Arbeit gibt vor, wie die repressiven Regelungen aus Agenda2010 und Hartz IV alltäglich in den Arbeitsagenturen umgesetzt werden und spielt darüber hinaus eine massive Rolle für die Propaganda vom geretteten Arbeitsplatz und der Notwendigkeit des sozialen Kahlschlags. Die Agenda 2010 ist es, die dafür verantwortlich ist, dass das deutsche Kapital relativ unbeschadet durch die Krise gekommen ist und die Hauptlasten auf den Schultern der Lohnabhängigen lastet. Heute dient dieses Modell der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF für die unsozialen Reformen und Sparpakete, die den "Krisenländern" aufoktroiert werden. kurzum: die Agenda 2010 hat in der BRD ihren Ausgangspunkt und soll nun als Erfolgsmodell für das Kapital in die gesamte EU exportiert werden. Das Bundesamt für Migration, ebenfalls hier in Nürnberg verortet, gibt vor hauptsächlich zu Migration zu "forschen". Tatsächlich ist es dieses Amt, dass Richtlinien für den Zuzug von "nützlichen", also optimal ausbeutbaren, Migrantinnen und Migranten erarbeitet - und damit deutlich macht, dass Migration vor allem im Interesse der Verwertbarkeit stattfinden soll - nicht etwa um einen verzweifelten Ausweg aus politischer Verfolgung, Kriegen und Krisen zu ermöglichen.

Am 04.10. heisste es für uns deshalb: Ausbeutung und Unterdrückung beginnen hier vor Ort und werden hier verwaltet - deshalb müssen wir sie auch hier bekämpfen! Von Nürnberg nach Frankfurt, der EU-Verarmungspolitik den Kampf ansagen, international, solidarisch, entschlossen! Der heutige Aktionstag war dafdür ein wertvoller Auftakt und wir hoffen , bis zur Blockade der EZB im Herbst in Frankfurt noch zahlreiche solche miterleben und -gestalten zu können!

 

Kleiner Fact am Rande: die Polizei hat sich den ganzen Tag über auffällig zurück gehalten, so konnten die meisten Aktonen ohne großen Stress durchgeführt und eine gute Öffentlichkeit, ohne die sonst so oft störenden Bilder von prügelnden Polizeibeamten geschaffen werden.. Das könnte auch noch bissl so bleiben..

 

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Ergänzungen