24.05.2019 - GÖRLITZ: Sebastian Wippel und seine braune Truppe

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Auch in Görlitz stehen 2019 Wahlen an. Ganz besonders spannend dürften hierbei die Kommunalwahlen / Oberbürgermeister – Wahlen werden. Die AFD hat bundesweit Geld und Ressourcen mobilisiert um hier den Chef im Rathaus zu stellen. Grund genug für uns mal einen Blick auf den Kandidaten Sebastian Wippel und einige Personen aus seinem Team zu werfen. Außer ihm kandidieren nämlich noch weitere 23 Personen der AFD für den Stadtrat. Um auch potentielle Wählerinnen anzusprechen hat Wippel auf Listenplatz 12 sogar eine Frau in sein Team aufgenommen. Es ist allerdings zweifelhaft, ob sich viel mehr Frauen für Wippels Team finden würden, denn Sexismus und mackerhaftes Auftreten scheint in seinem Team zum üblichen Umgangston zu gehören.
Ebenfalls üblich ist bei Wippel und seinem Umfeld, die Überheblichkeit und Arroganz. So lässt sich Wippel bereits jetzt im Vorfeld der Wahlen bei Veranstaltungen voon seinen Parteikameraden als „zukünftiger OB“ vorstellen.

 

 

* Sebastian Wippel *
Der OB – Kandidat der Görlitzer AFD sitzt seit 2014 im sächsischen Landtag als Teil der zerfallenen AFD – Fraktion. Dort ist er eher unscheinbar und kann außer seiner üblichen AFD – Sprüche und Stellungnahmen (und da zählt bei ihm Quantität statt Qualität) nicht wirklich etwas brauchbares zum parlamentarischen Alltag beitragen. Seinen großen Auftritt hatte er im August 2016 als er im sächsischen Landtag sein Bedauern darüber äußerte, dass PolitikerInnen nicht von islamistischen Terroranschlägen betroffen sind (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sachsen-afd-abgeordneter-seba...). Danach wurde es merklich ruhiger um ihn und er suchte sich mit ausländischen Familien leichtere Ziele. So z.B. als er im Sommer 2018 auf dem Görlitzer Zuckerfest (ein deutsch-syrisches Familienfest anlässlich des Ende des Ramadan) Postkarten an arabisch aussehende Familien verteilte, mit denen er sie zum Verlassen der Stadt aufforderte. Im laufenden Wahlkampf hatte er allerdings angekündigt, dass er dies nicht machen wolle, wenn er Oberbürgermeister ist.
Wippel blickt auf Karrieren beim Militär und Polizei zurück, die bei ihm offenbar ziemliche Spuren hinterlassen haben. Dies zeigt sich auch bei seinen politischen Forderungen für die Oberbürgermeister – Wahl. Kann man seinen Ruf nach mehr Panzern für die Lausitz als Jobmotor für Görlitz noch als Kuriosum abtun, so haben seine Ansichten zum Ausbau des Überwachungsstaates durchaus totalitäre Züge.

* Enrico Strauss *
Enrico „Eno“ Strauss ist in Görlitz kein Unbekannter. Lange Zeit war er auch in der „linksalternativen“ Szene in Görlitz als Partygänger und Dauerkiffer bekannt. Seit 2016 änderte sich dies als er sich plötzlich im Umfeld vom Pegida-Ableger „Görlitz bewegt sich (GBS)“ engagierte. Dieser plötzliche Wechsel führte auch in seinem neuen Wirkungskreis zu Irritationen. Dies führte soweit dass Strauss sogar in eine gruppeninterne Schlägerei bei GBS verwickelt (http://afagoerlitz.blogsport.de/2016/11/04/01-11-2016-goerlitz-schlaegt-...) war. Zu dieser Zeit knüpfte Strauss auch erstaunlich schnell Kontakte in die organisierte Neonazi – Szene nach Bautzen und Zgorzelec und ist auch auf einem Video von Spiegel TV zu den Ausschreitungen von Bautzen im Sommer 2016 zu sehen. Bis heute unterhält Strauss Kontakte in die Neonazi – Szene und hatte auch auf dem Schild und Schwert Festival 2018 den Hitler – Geburtstagsfeier 2018 in Ostritz gefeiert (https://de.indymedia.org/node/20616). Nachdem es um GBS immer ruhiger wurde und GBS seine Aktivitäten in erster Linie auf Facebook beschränkte, ging Strauss zur AFD um sich dort weiter zu engagieren.

* Alexander Lehmann *
Auch Alexander Lehmann ist in Görlitz kein Unbekannter. Im Gegensatz zu Enrico Strauss der ganz plötzlich von heute auf morgen in die Neonaziszene kam ist Lehmann seit vielen Jahren Teil der rechten Szene in Görlitz und sogar entsprechend vorbestraft da er vor einigen Jahren an einem Angriff auf eine dunkelhäutigen Besucher des Altstadtfestes beteiligt war. Bis heute ist Alexander Lehmann Teil der rechten Szene in Görlitz und war ebenfalls 2018 auf dem Schild und Schwert Festival in Ostritz den Hitlergeburtstag feiern. Daneben ist er in den letzten Jahren auch immer wieder als Organisator diverser germanischer Feste und Kulte auf dem Altstadtfest Görlitz und darüber hinaus bekannt geworden. Diese fanden auch unter reger Beteiligung bekannter Neonazis statt.

* Ramona Poniatowksi *
Als sich 2015 / 2016 auch in Görlitz ein Pegida – Ableger namens „Görlitz wehrt sich“ (später dann Görlitz bewegt sich) gründete gehörte Ramona Poniatowski zu den ersten Aktivistinnen in diesem Umfeld. Zwar trat sie kaum öffentlich in Erscheinung, sie stand jedoch zusammen mit Katrin Sommer organisatorisch immer in der ersten Reihe. Später verlegte sie (wie etliche andere Personen, die bei GBS aktiv waren) ihren Tätigkeits-Schwerpunkt dann eher in Richtung AFD. Doch auch da sind kaum eigene Statements von Poniatowksi bekannt. Sie tritt zwar mit den Schwerpunkten „Infrastruktur und Soziales“ an, aber was sie darunter versteht behält sie wohl lieber für sich. Beruflich ist Poniatowski für den AFD – Kandidaten Thomas Seliger als Kellnerin tätig.

* Jens Jäschke *
Jens Jäschke ist zweifellos der AFD – Kandidat mit dem größten Geltungsdrang. Er wollte seine kommunalpolitische Karriere ursprünglich für den Verein „Zur Sache e.V.“ starten, kam dort jedoch nicht sonderlich weit. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, da sein penetranter Geltungsdrang für Personen in seinem Umfeld durchaus schnell nervig wird. Jäschke kann man z.B. recht regelmäßig bei Bürgerfragestunden erleben, bei denen er teils recht kuriose Anfragen stellt. Zu seinem maßlosen Selbstdarstellung passt es auch, dass er sich gerne in evangelikalen Zusammenhängen als Laien - Prediger präsentiert.
Mit dem Aufkommen rassistischer Bürgerbewegungen wie Pegida knüpfte er dann auch Kontakte zu diesen und stand unter anderem auch für GBS als Redner auf der Bühne. Darüber hinaus versuchte er das massenhafte Verteilen des Deutschlandkuriers in Görlitz zu organisieren, scheiterte damit jedoch weitestgehend, da ihn bei GBS niemand richtig unterstützen wollte. Dass Jäschke mittlerweile mit Strauss und Poniatowski in einer Partei agiert ist durchaus als kurios zu bezeichnen, denn gegenüber anderen Mitgliedern von GBS und AFD hat er an diesen Personen und ihrem Engagement bei GBS kein gutes Haar gelassen. Generell hält Jäschke auch nicht sonderlich viel von politisch engagierten Frauen. Dies belegen Äußerungen die er bei Facebook tätigte und über die bereits die Sächsische Zeitung berichtete (https://www.saechsische.de/plus/das-frauenbild-der-goerlitzer-afd-505673...).

* Christian Freidhoff *
Christian Freidhoff kam aus Bayern nach Görlitz zum Studieren (Management im Gesundheitswesen). Politisch ist er in studentischen Zusammenhängen in Görlitz bislang nicht sonderlich in Erscheinung getreten. Er fällt eher durch regelmäßigen sehr intensiven Alkoholkonsum auf.
Aktiver ist Freidhoff in diversen sozialen Medien. In Erlangen war Freidhoff im Burschenschafter – Milieu unterwegs und ist dort Mitglied der pflichtschlagenden Frankonia Erlangen. Diese Burschenschaft wird in Bayern seit vielen Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet, da sie ein fester Bestandteil der organisierten rechten Szene darstellt und in den vergangenen Jahren zahlreiche entsprechende Veranstaltungen durchgeführt hat. Die Burschenschaft hatte 2018 gegen die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht geklagt – allerdings erfolglos. Während sich Freidhoff in der Öffentlichkeit eher mit politischen Statements zurückhält ist er unter Gleichgesinnten seit vielen Jahren für seine sexistischen und nationalistischen Sprüche bekannt.      

* Michael Mochner *
Der Görlitzer Steuer–Anwalt und AfDler ist bislang politisch kaum in Erscheinung getreten. Zwar versuchte er sich als Bundestagskandidat der AFD ins Spiel zu bringen, scheiterte damit aber grandios, da er nur 11 von 71 Stimmen bekam. Bekannt ist über ihn auch, dass er bei einem gescheiterten Immobilien – Projekt seine Finger im Spiel hatte (http://www.volksstimme.de/nachrichten/magdeburg/1300832_Ein-Patt-auf-25-...). Außerdem war er nach uns vorliegenden Informationen zeitweise im Vorstand der Lebenshilfe e.V. Görlitz aktiv. Nachdem er dort allerdings umstrittene Entscheidungen getroffen hatte, wurde er 2018 von der Mitgliederversammlung abgewählt und seines Postens enthoben.
Bereits vor einigen Jahren hatte Mochner das Buch „Der Staatswahn“ geschrieben und veröffentlicht. Laut Sächsischer Zeitung (http://www.sz-online.de/nachrichten/goerlitzer-anwalt-laesst-kein-gutes-...) hatte er es selbst verlegt und herausgeben. Es wurde – wie nicht anders zu erwarten – kein Bestseller.
Ebenfalls tätig war Mochner als Dozent an der Hochschule Zittau – Görlitz im Rahmen von „Gründerkursen“. Ob Mochner dort tatsächlich brauchbare Informationen über „erfolgreiche Geschäftsmodelle“ weitergeben konnte, darf aber angesichts seiner bisherigen Erfolge durchaus kritisch hinterfragt werden.
 
* Norman Knauthe *
Bzgl. des Görlitzer AFD – Waffennarren und Freund der Identitären Bewegung Norman Knauthe wollen wir auf diesen Artikel verweisen:

https://www.addn.me/nazis/bewaffnete-identitaere-wollen-in-stadtraete/

   

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Ergänzungen

Früher war Christian Freidhoff auch echt mal in Ordnung. Ich weiß nicht was in den gefahren ist, er hat sich echt sehr verändert und seine frauenverachtenden Ansichten sind teilweise mittlerweile echt widerlich. Müsst mal sehen was er damals schon auf seinem Profil geschrieben hatte. Ich hoffe, dass er irgendwann mal wieder zur Besinnung kommt.

 

@nici

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