Statement von Grüni Mitbewohnies zur vergangenen Veranstaltung vom *24.11.2023 und zur geplanten Soli- Veranstaltung am **07.12.2023 im Stadtteilladen Zielona Gora.

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Mit dem Text wollen wir aufzeigen, dass es unterschiedliche Haltungen im Haus gibt, wenn es um die Ereignisse in der Zielona (24.11. und 07.12.) geht. Und auch zu zeigen, dass es für uns wichtig ist, miteinander zu reden, den Krieg im Nahen Osten differenziert zu betrachten und Islamisten keine Plattform zu geben.

Wir als Hausprojekt Grüni73 sind eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Hintergründen, Erfahrungen, Meinungen und Sozialisationen. Dem entsprechend sind auch die Perspektiven und Meinungen zu diesem Thema sehr divers und werden kontrovers diskutiert.

In Bezug auf die vergangene Veranstaltung vom *24.11.2023 und im Vorfeld der geplanten Soli-Veranstaltung am **07.12.2023 gab und gibt es innerhalb der Grüni73 und dem Stadtteilladen Zielona Gora offene Fragen, Diskussionen und Streit. 

Es ist uns wichtig, nicht zu erstarren in der aktuellen Lage. Austausch, Dialog, und Streit in respektvoller Art und Weise müssen gerade jetzt möglich bleiben. Wir finden, es zeichnet eine progressive Haltung aus, sich permanent zu reflektieren und Positionen zu ändern oder weiter auszudifferenzieren.

Um in Dialog zu kommen und um die Möglichkeit zu haben, Menschen finanziell zuunterstützen, die sich vor Ort für eine friedliche Lösung des Konflikts, für Menschlichkeit, Versöhnung und Frieden einsetzen, finden wir, dass diese Veranstaltung stattfinden soll.

Laut Organisatoren dieser Soli-Veranstaltung, dienen die gesammelten Spenden der direkten Hilfe für von Zerstörung und entsetzlichem Leid betroffenen Zivilist*innen in Gaza. Wir finden das richtig, betonen aber auch, dass wir das Leid der israelischen Bevölkerung auf Grund der Angriffe der Hamas nicht außer Acht lassen können und dürfen.

Ohne die komplexe aktuelle Lage vollständig bewerten zu können und zu wollen, ist es uns wichtig, die folgenden Positionen öffentlich zu machen:

Klare Verurteilung des islamistischen Terrors der Hamas und damit der Entführung und Ermordung von Zivilisten sowie der Geiselnahme der Zivilbevölkerung in Gaza.

Klare Verurteilung der derzeitigen Politik Israels, Verurteilung der Bombardierung und Tötung von Zivilisten.

Wir verurteilen die Anwendung von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt durch die Hamas.

Mitgefühl, Solidarität und Anteilnahme für die Opfer auf beiden Seiten.

Klare Haltung gegen Faschismus, alle Formen von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit.

Unterstützung von links-oppositionellen, progressiven und/oder emanzipatorischen Gruppen in Israel und Palästina.

Wie oben schon erwähnt, sehen wir in diesem Diskurs die Chance und Notwendigkeit des offen Austauschs, der Diskussion und des Streitens. Diese können und dürfen jedoch nur in respektvoller Art und Weise geschehen und müssen frei von Angriffen und Diffamierungen bleiben.

Wir sind für einen Dialog, der sich von den üblichen (deutschen) Argumenten und Sichtweisen abhebt, gegen einen Dialog, der Islamisten und Antisemiten eine Bühne gibt.

Besinnen wir uns, trotz aller Meinungsverschiedenheiten, auf die uns verbindende Haltung im gemeinsamen Kampf gegen Unmenschlichkeit, Krieg, und Faschismus....

Für eine offene, befreite Gesellschaft!

Hoch die internationale Solidarität!

Gezeichnet von einem Teil der hier lebenden Menschen des Hausprojektes Grüni73

 

* Am 24.11. fand im Zielona eine Veranstaltung der Revolutionären Linken Berlin unter dem Titel "Leftists and Islamists working together...?!" statt, die intern wie extern sehr umstritten war.

** Am 07.12. wird eine 'Soliparty for Palestine', organisiert von einzelnen Menschen aus der Grüni73, stattfinden.

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