Die wahre Supermarkt-Sabotage

Vor einigen Jahren veröffentlichte ich einen Trick, mit dem Kassen von vielen Supermärkten durch die Abgabe eines Pfandbons sabotiert werden konnten. Als „Supermarkt-Sabotage“ wurde dieser Trick bekannt, und von vielen Menschen, zumeist Jugendliche, genutzt, um den Betrieb in den Supermärkten zu stören und etwas Spass zu haben. Doch es gibt noch eine andere Form der Supermarkt-Sabotage. Weniger eine spasspolitische Form, sondern eine Form der Sabotage, die die Umverteilung von „Lebensmitteln“ zum Inhalt hat.

Sie sitzen an den Kassen des Supermarktes und scannen die Waren in die Kasse. Doch die neuen Supermarkt-Saboteure sind organisiert. Sie heuern gemeinsam – ohne aufzufallen, dass sie sich kennen – in den grossen Supermärten als Kassierer an. Doch anstatt jede Ware in die Kasse zu scannen, lassen sie ein oder zwei Waren – zumeist Lebensmittel (Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel, Lernmaterialien, Bekleidung) an den Scanner vorbeigehen. Der Kunde bezahlt, aber ihm fällt nicht mal unbedingt auf, dass er „günstig eingekauft“ hat. Ihm fällt zumeist nicht auf, dass der Kassierer ihm ohne Bezahlung eine Ware gegeben hat.

 

Dieses Handeln ist natürlich mit Risiken verbunden. Der Kassierer könnte natürlich am Arbeitsplatz gefilmt oder durch speziell geschultes Personal beobachtet werden. Doch da viele Supermarkt-Saboteure gemeinsam in dem gleichen Supermarkt arbeiten, können sie das gemeinsam und organisiert auskundschaften. Auch ist das Nichteinscannen von Ware sehr schwer zu erkennen. Aber auch für Kunden ist das ein Risiko, da sie die Ware nicht bezahlt haben, und auf dem Kassenbon die nicht-eingescannte Ware nicht verzeichnet ist. Doch regulär an der Kasse zahlende Kunden werden so gut wie nie durch Sicherheitspersonal kontrolliert. (Welches auch ausgekundschaftet und unterwandert werden kann.)

 

Diese Art der Supermarkt-Sabotage ist auch nur ein „ungleichzeitiger“ Schlag gegen Unterdrückungsmechanismen. Doch die Supermarkt-Sabotage kann Mangelernährung und finanzielle Ungleichheit ein wenig mildern.  

 

In Supermärten werden repressiv Lebensmittel konzentriert und ausgegeben. Das hat Vorteile für die Menschen, und ist erstmal nicht schlecht. Allerdings dürfen gewisse Lebensmittel, also Grundnahrungsmittel, allgemein übliche Hygieneartikel, Lernmaterialien, allgemein übliche Bekleidung, nicht verkauft werden – sondern müssen kostenlos verteilt. Ich setze mich für eine gesetzliche Regelung ein, die das bestimmt !! Manche meinen: „Wer diese Lebensmittel verkauft, sollte als Zeichen seiner Armut an Liebe und Mitgefühl ein Ringfinger abgehackt bekommen.“

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Ergänzungen

Öhmm, da sind aber einige sehr wirre Gedankensprünge in der Logik... Vielleicht sollte der Autor einfach mal selbst Erfahrungen im Einzelhandel sammeln - ich habe meinen Lebensunterhalt maßgeblich zu Unizeiten damit verdient und schätze die Chancen einer "Unterwanderung" und "Sabotage" als sehr gering ein.

Da ist ein gut ausgeführter Ladendiebstahl schon effektiver, muss man aber auch ggfls. mit den Konsequenzen leben. Die Kids können euch das gerne zeigen, etwas Alufolie reicht, um das neue GTAV mitzunehemen...

Das ist natürlich jetzt eine Erfahrung, die den meisten aktiven Linken leider fremd ist, weil Mami und Papi das Leben finanzieren oder der Staat.

Immer mal wieder stören sich kritische Menschen an der einen oder anderen Stelle daran, dass ein wichtiges Gut mit einem Preis versehen wird, zu dem Bedürftige es sich nicht mehr leisten können. Dass sie ihren Einspruch gegen die Realität so vortragen, als verbiete die Realität höchstselbst, aus diesem hohen Gut einen Geschäftsartikel zu machen, ist zwar ihr Fehler. Aber bemerkt haben sie, dass die Zweckbestimmung, mit einem Gut Geld zu erlösen, die Bedürftigen vom Gegenstand ihres Bedarfs grundsätzlich ausschließt und sich zur Bedingung der Überwindung dieses Ausschlusses macht. Kurz: Bemerkt haben sie die Bedürfnisfeindlichkeit der Warenform der Güter.

Fragt sich bloß: Welches Gut sollte denn vernünftigerweise eine Ware sein? Lebensmittel vielleicht, oder die auch nicht? Was ist eigentlich unnütz und unwichtig genug, dass es ruhig Ware sein darf?