1. Mai Plauen – Aufruf zu dezentralen Aktionen gegen den 3. Weg

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Am 1. Mai 2019 wollen zum 3. Mal die Neonazis vom “III. Weg” ihren jährlichen bundesweiten Aufmarsch in Plauen veranstalten. Der “III. Weg” versucht seit der Eröffnung seines Parteibüros in Plauen, als sozialer Kümmerer aufzutreten und tritt sogar bei den Kommunalwahlen im Vogtland an. Plauen ist durch seine relativ zentrale Lage Dreh- und Angelpunkt der Partei. Das zeigt sich allein daran, dass in keiner anderen Stadt der “III. Weg” ein eigenes Parteibüro unterhält (auch wenn mittlerweile in Erfurt eine weitere Immobilie von den Nazis genutzt wird). Von Plauen aus stellt der “III. Weg” die Logistik für den bundesweiten Aufbau militanter Kameradschaftsstrukturen, die hier unter dem Deckmantel einer Partei relativ unbeschadet von staatlichen Gegenangriffen existieren können. Von Plauen aus wird auch immer wieder die Infrastruktur für bundes- und europaweite Naziaufmärsche und -events gestemmt. Jedoch: Noch immer wird der “III. Weg” verharmlosend “Kleinstpartei” genannt, obwohl das Weiterbestehen extrem militanter (und sogar verbotener) Naziorganisationen wie der “Fränkischen Aktionsfront”, dem “Freien Netz Süd” oder der terroristischen Wiese-Gruppe im “III. Weg” offen sichtbar ist.

Dieses Jahr verzichten wir als lokale Antifaschist*Innen bewusst auf symbolische, offizielle Aktionen. Im Repressionsstaat Sachsen verbrennt dies Kapazitäten und Leute, richtet den Überwachungsstaat auf sie, versteckt jeden sichtbaren Protest im Wanderkessel. Entweder man fügt sich dem Spiel des Polizeistaates, oder man wird verprügelt bzw. inhaftiert. Wozu das ganze also?

Um dem “III. Weg” trotzdem in die Suppe zu spucken, soll es in diesem Jahr darum gegen, den Nazis den Tag so effektiv und gezielt wie möglich zu vermiesen. Kreativ, dezentral und auch militant. Wir brauchen keine ausführlichen Erklärungen dafür, dass der “III. Weg” überall, wo er auftaucht, angegriffen werden muss – und kann!

Jede Stadt den Protest, den sie verdient: Wir haben keinen Bock auf sinnlose “Drecksnest”-Sprüche. Als ob es in den Großstädten keine rassistischen Übergriffe, Nazilokale und Polizeigewalt gäbe. Zumal dies all jene ins Gesicht treten würde, die hier täglich gegen die Zumutungen von Sachsen, Nation und Kapital kämpfen – und dies bewusst hier tun. Aber wir wollen ebenso wenig mit einer Stadtgesellschaft das Märchen vom “bunten weltoffenen Plauen” zelebrieren, die bei der nächsten Gelegenheit wieder weg sieht. Wir wollen diese Stadt nicht reinwaschen. Gerade wenn wir genauestens die Rolle von Stadtpolitik und -verwaltung anschauen, was Nazistrukturen, Hetzjagden der Polizei auf Geflüchtete oder pogromähnliche Zustände gegenüber Roma betrifft, kann nur von systematischem Wegsehen und Verharmlosen gesprochen werden. Wir sind solidarisch mit allen, die gegen den Naziaufmarsch protestieren, auch wenn unsere Mittel verschieden sein können. Und wir finden es trotzdem zum Kotzen, was hier das ganze Jahr über los ist.

Wir rufen daher zu dezentralen Aktionen gegen den Aufmarsch des 3. Weg auf.

Es werden Twitter, Ticker, Infotelefone, EA und Anlaufpunkte eingerichtet. Eine Aktionskarte wird folgen.

 

Einige Antifaschist*Innen aus dem Vogtland.

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Antifaschistische Gruppen des Vogtlands (AGV)
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