Totgesagte leben länger! Die Antifaschistische Aktion lebt!

Regionen: 
Hinein in den Antifa-Block!

Gemeinsam gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg!
Hiermit rufen wir Euch auf, am 11. Januar 2015, gemeinsam mit uns auf die Straße zu gehen um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zu gedenken.

Am 15. Januar 1919 wurden die beiden Revolutionär*innen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg von faschistischen Freikorps getötet. Karl Liebknecht wurde nach schwerer Misshandlung im Tiergarten hinterrücks erschossen. Unmittelbar danach wurde auch Rosa Luxemburg ermordet und in den Landwehrkanal geworfen. Die Taten waren skrupellos geplant, bestialisch vollzogen und mit stillschweigendem Einverständnis der sozialdemokratischen Regierung durchgeführt. Die Mörder sollten später am Aufbau des Nationalsozialismus beteiligt sein.
Die beiden Toten werden für immer in unseren Herzen leben. Ihre Ideen und ihr Mut haben all die Jahre überdauert. Ihr steter Kampf gegen Faschismus und Imperialismus, ihr Wunsch der Enteignung des Kapitals, der Aneignung und Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums sowie die Befreiung aller Menschen von Ausgrenzung und Unterdrückung sind noch immer präsent.

Die Ideen Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs leben!

Wir Antifaschist*innen beziehen unser Handeln auch heute noch aus der Summe dieser Erkenntnisse und Ziele. Unseren Kampf verstehen wir als materielle Realisierung unserer Erfahrungen. Antifaschismus war schon immer mehr als eine politische Position. Antifaschismus heißt auch praktische Aktion. Wir wenden uns weiterhin gegen Faschismus, Rassismus, Imperialismus, Terror und Krieg. Kritiker*innen behaupten, der Antifaschismus hätte sich historisch überlebt.
Wir widersprechen: solange es Faschismus und faschistische Gefahr in der Welt gibt, solange kämpfen wir entschieden dagegen an!
Wir sehen die historischen Kontinuitäten des Faschismus: auch heute bekämpfen faschistische und nationalistische Kräfte aktiv gesellschaftliche Alternativen und instrumentalisieren soziale Bewegungen für ihre Ziele. Der weiterhin zunehmende Rechtsruck in Europa und das Wiedererstarken von “protofaschistischen” Parteien von der “Alternative für Deutschland (AfD)”, der UKIP in Großbritannien, bis hin zu neonazistischen Parteien wie der Jobbik-Partei in Ungarn, der alltägliche und institutionelle Rassismus, die Proteste gegen Geflüchtete und sogenannte religiöse Minderheiten in Berlin und anderen deutschen Städten, zeigen uns tagtäglich die Aktualität und dringende Notwendigkeit des antifaschistischen Kampfes für die Gegenwart. Die kapitalistischen Krisen und ihre reaktionären Krisenprodukte rassistischer und klassistischer Bewegungen produzieren ein immer bedrohlicher werdendes gesellschaftliches Klima. Der virulenten Anti-Asyl-Hetze gegen Asylunterkünfte, ihren Bewohner*innen und allen Geflüchteten gilt unser entschlossener Kampf.

Organisiert rebellieren!

Für den Kampf um eine solidarische, befreite Gesellschaft, fernab der kapitalistischen Unterdrückungen und rassistischen Ausgrenzungen, müssen wir die gesellschaftliche Isolation, Kriminalisierung und Marginalisierung sozialrevolutionärer Ansätze überwinden.
Organisieren müssen wir uns, um Veränderungen der Verhältnisse zu erreichen. Die herrschende gesellschaftliche Vereinzelung und die damit verbundende Entsolidarisierung voneinander, spielt nur dem herrschenden System und seinen Profiteur*innen sowie Sicherheitskräften in die Hände. Die Tendenz in vielen linken Bewegungen, bestehende Organisationsstrukturen aufzulösen und auf individualisierter Ebene Widerstand zu leisten, wird immer akuter. Denn wir können feststellen: es gibt einen fatalen Trend- und zwar weg von der Organisierung. Antifaschistische Blockaden, Unterstützer*innen der Refugee-Proteste und antirassistischer Widerstände in den Außenbezirken, sowie Aktive vieler Mieter*innenproteste benötigen mehr verbindliche und direkte Unterstützung. Politik bedeutet eine kollektive Aktion, die gemeinsame praktische und theoretische Ausgestaltung der Gesellschaft.
Ob historisch beim Stürzen von Zar, König und Kaiser – oder aktuell bei Zapatist@s und kurdischen Freiheitskämpfer*innen, es gilt: keine gesellschaftliche Veränderung ohne Organisierung der Basis!
Da sich jetzt linke Kräfte vieler Spektren für die Abwehrkämpfe gegen die Bedrohung durch die Terroristen des IS, gegen den Staatsterror der Türkei und für den Aufbau von neuen, rätedemokratischen Gesellschaftsstrukturen in Rojava und Nordkurdistan interessieren, sollten wir uns diese Perspektiven auch für die vielen Kämpfe hierzulande vor Augen halten. Solidarität darf nicht als romantisch verklärte Projektionsfläche enden, sondern muss uns vielmehr Inspiration und Kraft für aktuelle soziale Kämpfe geben.

Ob in den Gecekondus, Barrios oder Kiezen:
wir kämpfen für eine Organisierung von unten-
für eine kraftvolle antifaschistische und antikapitalistische Bewegung!
Kampf dem Imperialismus!

Die Antifaschistische Aktion lebt!

Hinein in den Antifa-Block am 11.01.2015!

 

North East Antifascists (Berlin)

 

Nichts ist revolutionärer, als zu erkennen und auszusprechen, was ist. (Rosa Luxemburg)

 

 

merkt euch folgende Termine:

18.12.2014
20:00 Uhr
Bandito Rosso
Lottumstraße 10a, 10119 Berlin
NEA-RASH-Tresen

Veranstaltung mit Bernd Langer:

Antifaschistische Aktion -
Geschichte einer linksradikalen Bewegung

Heute sind die Doppelfahnen der »Antifaschistischen Aktion« das am häufigsten genutzte Symbol der linken Szene. Auch unter »Antifa« kann sich wohl jede_r etwas vorstellen. Schwarzer Block gleich Antifa; so vermitteln es zumindest die Medien in falscher Verkürzung. Denn die Geschichte dieser Bewegung reicht weit zurück und ist keineswegs auf Militanz zu reduzieren.

Antifaschismus wurde in Deutschland Anfang der 1920er Jahre als polemischer Kampfbegriff durch die KPD eingeführt. Verstanden wurde darunter Antikapitalismus. Erst Anfang der 1930er Jahre rückte der Kampf gegen die Nationalsozialisten mehr und mehr in den Fokus. 1932 mündete diese Entwicklung in der Gründung der Antifaschistischen Aktion.

In der BRD griffen kommunistische Gruppen in den 1970er Jahren das Emblem wieder auf. Später, von Autonomen übernommen und neu gestaltet, wurde es zum Zeichen der heutigen Antifa. Undogmatisch, radikal und systemkritisch ist Antifaschismus also von jeher viel mehr als nur ein Kampf gegen Nazis.

In seinem aktuellen Buch liefert Bernd Langer den ersten umfassenden Überblick über 80 Jahre Antifaschistische Aktion. Ein Grundlagenwerk für Aktivist_innen und all diejenigen, die erfahren wollen, in welcher Tradition Antifaschismus in Deutschland steht.
Eintritt frei!

 

--

11.01.2015
10:00 Uhr
U-Bhf. Frankfurter Tor, Berlin-Friedrichshain
Hinein in den Antifa-Block auf der LL-Gedenkdemonstration!

12:00 Uhr
Friedhof der Sozialisten, Berlin-Lichtenberg
Kostenlose Führung zum ehem. Standort des Revolutionsdenkmals!

Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration geht auf eine Gedenkveranstaltung von USPD und KPD für Gefallene des Januaraufstandes 1919 in Berlin zurück. 32 Tote wurden am 25.1.1919 auf dem Friedhof Friedrichsfelde beerdigt. Darunter auch Karl Liebknecht und – bis zur Auffindung ihrer Leiche zunächst symbolisch – Rosa Luxemburg. 1926 ließ die KPD an diesem Ort ein Revolutionsdenkmal errichten, um damit ihren Alleinvertretungsanspruch auf die revolutionäre Bewegung zu manifestieren. Von den Nazis abgerissen, wurde das Denkmal nicht wieder aufgebaut. Eine Führung sowie ein kurzer Input-Vortrag zum/ über den „Friedhof der Sozialisten“.

Referent: Bernd Langer von der Initiative “Kunst und Kampf (KuK)”

Wir treffen uns am Gedenktransparent, links vor dem Eingang zur Gedenkstätte!

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen