Der schwarze Block als Taktik, nicht als Lifestyle

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Wir, das Offene Antifaschistische Treffen Köln, haben uns im Zuge der letzten Aktionen, vor allem der Gegenkundgebung zu den “Deutschen Patrioten” am 11.03., vermehrt Gedanken über unser Verhältnis zu Vermummung gemacht und möchten unsere Gedanken teilen und erhoffen uns einen Diskurs über unser Treffen hinaus anzustoßen.
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Zum Anfang möchten wir darlegen was wir mit unseren Veranstaltungen/Demos erreichen wollen und vor allem wen. Auch bei Veranstaltungen wie Gegendemos möchten wir einen ansprechenden Ausdruck auf die Straße bringen. Nicht aus der Hoffnung stramme Faschos zu bekehren, sondern um Passant*innen anzusprechen und auf unsere Inhalte aufmerksam zu machen.

Denn unsere Aufgabe ist es Faschos abzuschrecken bzw. einzuschränken UND eine alternative, linke Perspektive zu präsentieren und zu repräsentieren.

 

Deshalb haben wir ein taktisches Verhältnis zur Vermummung, Wir benutzen sie nicht als Styleaccessoire, sondern als Taktik um die Identität des Einzelnen zu schützen.

 

Vermummung kann genauso Alleinstellungsmerkmal sein, wie eine bunte Jacke und schützt uns nicht in ruhigen, übersichtlichen Situationen vor Repressionen. Eher das Gegenteilige ist der Fall.

 

Nicht desto trotz ist Vermummung in dynamischen Situationen ein Mittel, um nicht nur unerkannt zu bleiben, sondern den gewünschten Ausdruck der dem “Black Block” vorauseilt auch zu nutzen, um Faschos und Feinde unserer Klasse einzuschüchtern. Diesen Ausdruck wollen wir aber nicht gegen die Menschen richten, die vielleicht an unserer Veranstaltung vorbeigehen und vielleicht für unsere Sache zu gewinnen sind. Diese Leute erreichen wir durch offene und ehrliche Ansprechbarkeit.

 

Man könnte meinen wir verlieren so auf unseren Veranstaltungen an revolutionärem Auftreten, jedoch misst sich dieses nicht an unseren Outfits, sondern an unseren Inhalten. an den Reden, die wir halten, an den Transparente, die wir malen und an den Aktionen, die wir durchführen. Um dem Faschismus nachhaltig etwas entgegen zu setzen, müssen wir nicht nur den Kampf auf der Straße gewinnen, in dem wir ihre Demos verhindern oder ihre Rückzugräume zerstören. Sondern wir müssen uns auch auf den Kampf um die Köpfe einlassen. Diesen Kampf um die Köpfe können wir nur gewinnen, wenn die Kommunikation mit der Gesellschaft frei von Vorurteilen und starren Bildern ist. Wir machen es unseren Feinden zu leicht uns als “die Antifa” zu brandmarken, die voll vermummt mit schwarzen Jacken durch die Stadt rennt und randaliert. Antifa ist weit mehr als das. Antifa ist Begegnung mit der Bevölkerung, Diskussion, Planen und Gegenkultur. Antifa ist der Selbstschutz der Unterdrückten in der Gesellschaft und genauso so müssen wir auftreten. Wir haben den Anspruch als Bewegung zu wachsen und nicht in den immer gleichen Mustern einer Szene zu bleiben.

 

Wir plädieren dafür, wieder ein taktisches Verhältnis zu unseren Aktionsformen und Ausdrucksweisen zu schaffen. So können wir den Kopf frei kriegen um neue Wege zu gehen, kreativ zu sein und die Ziele unserer Politik unseren Ausdruck bestimmen zu lassen. Wir sehen uns auf der Straße, oder beim nächsten OAT jeden 2. Montag im Monat im linken Zentrum Köln!

 

Offenes antifaschistisches Treffen Köln
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