Schwarzer Wald: Initiative Anarchistischer Bildungsgarten

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Neues anarchistische Projekt in Bochum/Ruhrgebiet

Schwarzer Wald ist eine neues anarchistische Projekt in Bochum/dem Ruhrgebiet. Das Projekt ist als lokales/regionales Projekt gedacht. Mit Vorträgen und Wokrshops soll es aber hinzeu in die ganze (deutschprachige) Welt gehen. Mehr dazu in welches Richtung es gehen soll:

 

Bedeutungsvolles Handeln in den Katastrophen am Ende diese Gesellschaft

Diese Gesellschaft geht unter. Und trotz all der Katastrophen, welche diesen Untergang begleiten, ist das grundsätzlich gut. Unsere Gesellschaft war nämlich nie ein solidarischer, freiheitlicher oder schöner Ort. Nicht für den Großteil der Menschheit und alle anderen Lebewesen, die von ihr betroffen waren. Deshalb ist auch nicht ihr Untergang die Ursache der Katastrophen, sondern ihre Existenz. Während des Untergangs haben wir die Wahl, verzweifelt zu versuchen sie weiterlaufen zu lassen, als ob Jahrtausende patriarchal-staatlicher Unterdrückung und Jahrhunderte von kolonial-kapitalistischer Ausbeutung noch mal verlängert werden sollten, und damit einhergehend das Leid noch zu verschlimmern oder wir entscheiden uns für den Bruch mit ihr…
Auch mit dem Bruch wird der Schrecken nicht verschwinden. Hunderte Millionen oder Milliarden werden alleine aufgrund der Klimakatastrophe unnötig leiden und vorzeitig sterben. Doch können wir versuchen zu helfen wo es nur geht und etwas Anderem Ausdruck zu verliehen als dem Erlösungsglauben und Nihilismus1, die uns anerzogen wurden.

1Nihilismus ist die Vorstellung das nichts und damit auch unser Leben keine Bedeutung hat.

Es gibt keine Paradiese und Utopien
Unsere bisherige Lebensweise ist und war genau das Gegenteil dieser Sicht: Ob Urlaub, Abschluss, Wunschjob, Traumbeziehung, Rente oder Aufstieg in dem Himmeln nach dem Tod - in dieser Gesellschaft wird uns beigebracht auf einen (fast) perfekten Ort, Zustand oder eine Beziehung hinzuarbeiten und dafür unser restlichen Leben aufzugeben. Dahinter steht die Vorstellung eigentlich sei unsere Leben bedeutungslos und wir müssten etwas erreichen, um ihnen Bedeutung zu verleihen (gegenüber anderen Menschen oder Gott) oder den Schmerz diese Bedeutungslosigkeit in Konsum von Gegenständen, Erfahrungen und Beziehungen ertränken. Die Alternative zu diese absurden und schrecklichen Weltsicht ist uns als Teil von etwas Weitergehenden als unseren kleinen Egos zu erleben und zu versuchen diesem in allen unseren Handeln und Beziehungen Ausdruck zu geben, egal wie katastrophal die Lage der Welt ist.

Samen anderer Welten säen - Unsere Leben durch die Wurzeln verändern

Etwas anderem Ausdruck geben zu wollen, heißt ganz klar mit dem bestehenden im größtem möglichem Maß zu brechen. Das heißt den Untergang diese Gesellschaft zu wollen.
Wie entstehen andere Gesellschaften? Durch den Aufbau Andere Lebensweisen und den Angriff/der Zerstörung der alten Gesellschaft. Schwarzer Wald als halboffenes Projekt soll sich auf ersteres konzentrieren. Um andere Gesellschaften zu schaffen bedarf es sowohl der Veränderung unser Lebensgrundlagen, als auch unserer Denk- und Fühlweisen. Beides ist ohne das jeweilige andere unmöglich. Solange wir für die industrielle Lebensweise die Erde aufreißen und anderen Menschen ihr Zuhause nehmen/sie vergiften, werden wir nie Respekt ihnen oder der restlichen Mitwelt gegenüber entwickeln. Gleichzeitig ist es unmöglich sich mit einigen wenigen Menschen aus dieser Gesellschaft herauszulösen und es passiert auch nicht, wenn wir nicht aktiv über Denken und Fühlen reflektieren.
Der Ansatz von Schwarzer Wald ist daher beides zu vereinen: Zur Veränderung unseres Leben solle ein (veganer) Nahrungswald/Permakulturgarten2 geschaffen werden. Dieser soll Nahrung möglichst unabhängig von industriellen Prozess bereitstellen und ein Gemeinschaftsort sein, der langfristige, starke Beziehungen zu einander schafft. Vor allem soll er Menschen die Möglichkeit geben zu erlernen wie ein Nahrungsanbau außerhalb der industrialisierten Ausbeutung aussehen kann.
Der andere Teil ist gemeinschaftlich Vorträge, Workshops und andere Bildungsveranstaltungen zu grundsätzlichen Themen aus anarchistischer Perspektiven zu erarbeiten (online und real) in die Welt zu tragen, damit sich andere Analysen und Sichtweisen auf die Welt verbreiten. Themenbeispiele hier wären Einführung in den Anarchismus, Polizei, Klimakatastrophe, Ablehnung/Kritik von Demokratie oder queer-anarchistische Betrachtung des Patriarchats.

2Permakultur ist Art der Landwirtschaft bei der möglichst geschlossene, sich selbst erhaltene Kreisläufe geschaffen werden. Pflanzen und andere Lebewesen versorgen sich damit größtenteils selbst gegenseitig mit Nährstoffen und die menschlich Arbeit ist minimal. Permakultur funktioniert ohne industrielle Mittel. Nahrungswäldern sind eine Unterform von Permakultur in der Nahrung als Wald (auf verschiedenen) Ebenen angebaut wird.

Kein linkes Projekt - Kein Ort für (staatliche) Politik und Aktivismus!

(Staatliche) Politik spaltet unsere Leben in viele kleine Machtbereich. Diese tut auch Aktivismus, weil er innerhalb der Logik von Politik funktioniert. also Forderungen an Autoritäten zu stellen, die dann von oben herab unsere Leben über Gesetze verändern. Wir sind aber ganzheitliche Wesen, jeder unserer Lebensbereich überschneidet sich mit den Anderen. Die Vorstellung im politischen Machtspiel dabei sein zu müssen frisst auch ungemein viel Energie. Statt sich zu jedem Ereignis und jeder Handlung des Staates und von politischen Gruppen zu äußern, soll es darum gehen Analysen und Wissen zu verbreiten, welche langfristig das Ende des Staates und seiner Politik bewirken.

Kein egoistisches, vereinzeltes Ausstiegsprojekt

Gerade Projekte, die Menschen einen gewisse Teilunabhängigkeit von kapitalistisch, staatlichen Zwängen geben, neigen dazu ein reines Ausstiegsprojekt für die Beteiligten zu werden, Aber Anarchismus bedeutet die Freiheit und Gleichwertigkeit aller Menschen, oft auch von Tieren sowie einen respektvollen Umgang gegenüber nicht-tierischen Lebewesen und Mitwelt allgemein anzustreben.  Insbesondere durch die Bildungsangebote mit klarer anarchistischer Ausrichtung soll vermieden werden, dass Schwarzer Wald zu solch einem Ausstiegsprojekt wird.

Keine linksradikales Szene-Projekt

Schwarzer Wald ist ausdrücklich als anarchistische Projekt gedacht und nicht als linksradikales. Das Projekt ist zwar offenen für linke Menschen, aber ein Großteil der linken/linksradikalen Szene vertritt Inhalte, die mit Anarchismus grundsätzlich unvereinbar sind, wie Unterstützung des Staates (z.B. „Reform“ der Polizei), Nationalismus, Trans-, Inter-, Nichtbinären- und Sexarbeiter*innenfeindlichkeit (oder intensive Zusammenarbeit, mit entsprechenden Menschen/Gruppen) Ausdehnung des Kapitalismus (beispielsweise indem „jede Arbeit“ bezahlt werden soll, anstatt solidarische Versorgungsstrukturen aufzubauen). Denke bevor du ins Projekt kommst bitte drüber nach, ob du in der Lage bist dich mit solchen Punkten gemeinschaftlich auseinanderzusetzen, weil sonst langfristige Analyse zu diesen Themen auszuarbeiten schwierig wird.

Mitmachen

Wenn du Lust hast bei der Initiative mitzumachen, schreibe eine Mail initiative-schwarzer-wald@riseup.net .Es gibt zwei Mal im Monat Treffzeiten der Initiative, die bekommst du dann.

 

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Ergänzungen

zu Fussnote 1: Meint ihr vielleicht eher Fatalismus?