[HH] Lebenszeichen der Squattingdays
Lebenszeichen der Squattingdays
Dies ist ein kurzes Resümee, welches nur die von uns in den ersten Feedback- und Reflektionsrunden wichtigsten Punkte anreißen soll. Wir sind noch mit der Nachbereitung der Squattingdays beschäftigt und haben den Anspruch, in naher Zukunft eine ausführliche Auswertung und Reflektion zu veröffentlichen.
Zu erst einmal: Danke an alle Beteiligten, Nachbar_innen, Sympathisant_innen und alle anderen, die dazu beigetragen haben, dass die Squattingdays stattfinden konnten. Wir haben uns im August-Lütgens-Park sehr wohl gefühlt und hatten durchweg das Gefühl, dass die Nachbarschaft sich über das Camp gefreut hat und sich nicht von einer versuchten Kriminalisierung des Camps abhalten ließ. So konnten sich viele Menschen ein eigenes Bild machen und am Camp partizipieren. Wir waren sehr froh und freudig überrascht, dass ihr alle so viele Inhalte mitgebracht habt! Neben dem schon geplanten Programm habt ihr auf diese Art und Weise einen inhaltlichen Austausch ermöglicht, der das Camp so spannend gemacht hat.Wir freuen uns über die zahlreichen Aktionen während der Squattingdays.
Während dessen und auch in der Reflektion kam immer wieder durch, dass es viele Menschen gibt, die sich mehr Aktionen gewünscht hätten. Nach unserer Kenntnis haben zwei Scheinbesetzungen, eine Hausbesetzung, eine Wagenplatzbesetzung, ein Farbangriff auf die Behörde für Umwelt und Stadtentwicklung und eine große Demo mit anschließenden Spontis, sowie mehrere spontane Versammlungen vorm Untersuchungsgefängnis stattgefunden. Außerdem gab es noch Hausbesetzungen in Dortmund, Wuppertal und Bremen, die sich auf die Squattingdays bezogen haben. Wir freuen uns auch in Zukunft auf vielfältigen Protest.
Wir wissen jetzt und auch nicht erst seit heute, dass, wenn ein Aktionstag geplant ist, die Stadt in ihrer vollen Größe genutzt werden sollte! Allen nun von Repression Betroffenen wünschen wir viel Kraft und Support. Wir möchten hier noch einmal darauf hinweisen, dass immer noch ein Mensch in Untersuchungshaft sitzt. Wir fordern Freiheit für Jakob, Einstellung aller Ermittlungsverfahren und die Entkriminalisierung aller Hausbesetzungen. Wir fordern alle auf, sich solidarisch zu verhalten! Es wird viel Unterstützung benötigt. Spendet reichlich:
Solidarität mit den Betroffen! www.breitesoli.noblogs.org
Rote Hilfe e.V. OG Hamburg
IBAN: DE06200100200084610203
BIC: PBNKDEFF
Stichwort: Breite Soli
Alles in Allem verzeichnen wir die Squattingdays als einen Erfolg, an dem angeknüpft werden kann. Wir haben unsere Zielsetzung von einem niedrigschwelligen Zugang, einem transnationalem Austausch und einer weiteren Vernetzung zu einem großen Teil erreichen können. Wir würden uns sehr freuen, auch von anderen Gruppen Auswertung, Kritik, Feedback und Analysen zu lesen, hören und sehen zu bekommen.
Wir sind uns derzeit noch nicht im Klaren, was die Squattingdays nun für die Zukunft gebracht haben. Es wurde geschafft, Besetzung für fünf Tage zumindest in Hamburg zum Thema zu machen. Und nun? Wie geht es weiter mit Besetzung als Praxis gegen eine profitorientierte Stadtentwicklung? Ist es möglich, Besetzungen wieder zu praktizieren, ohne dabei „nur symbolisch“ zu sein?
All diese Fragen sind auch für uns weiterhin offen und wir werden uns an deren Beantwortung weiter beteiligen. Auch ohne eine bislang hinreichende Analyse freuen wir uns schon jetzt auf die nächsten Squattingdays! Wir denken, dass es weiterhin wichtig ist, einen transnationalen Austausch zum Thema Besetzungen zu ermöglichen.
Squattingdays in Hamburg, Überall, jetzt und zu Jeder Zeit!
In Gedanken bei den Gefangenen und anderweitig von Repression Betroffenen.
Squattingdays Vorbereitungskreis Hamburg, Oktober 2014