[WIT]: IB-Leaks: Identitäre bei Bannerdrop in Witten bereits erwartet

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Beim Bannerdrop Essener Identitärer am 29.09.2018 in Witten wurden diese bereits am Ort des Geschehens von BeobachterInnen empfangen. Das beobachtete Geschehen ergab zahlreiche neue Einblicke in die ansonsten so geheim gehaltenen Strukturen der IB im Ruhrgebiet. Ein Bericht:

 

IB-Leaks: Identitäre bei Bannerdrop in Witten bereits erwartet

 

 

 

12.30 passiert es. Ab 12 Uhr Bereithalten vor dem zentralen Einkaufszentrum „Stadt Galerie Witten“, socviel war klar. Überwiegend schwarz gekleidet verließen die Identitären aus dem Ruhrgebiet ihre Autos auf dem Parkplatz vor dem Saalbau. Kurze Besprechung, dann liefen die Identitären als Gruppe gegen 11.50 Uhr in Richtung „Stadt Galerie“ los. Mit dabei war das neue Essener IB-Pärchen Melanie Schmitz und Marius König, die zu zweit angereist waren. Melanie Schmitz, die in ihrer verqueren, pseudofeministischen Art scheinbar nicht mehr so gut mit den IB-Mackern aus Halle zurecht kommt.

 

Angespannt ging es für die rassistischen Abenteurer_innen zur „Stadt Galerie“, wo sie sich auf das Dach des Parkhauses bewegten. Dass große Banner gegen Links war dort bereits deponiert. Das Banner hatten die Identitären bereits 2017 in Witten am Bergerdenkmal gezeigt. Vor der Aktion in der Wittener Innenstadt, mussten die Kämpfer_innen des Abendlandes noch fleißig Holzteile sägen, einnähen, sowie Seile kaufen und befestigen. Viel Arbeit, Schweiß und Blut (und Boden) also für eine Aktion, die eine 5-minütige Öffentlichkeit bekommen sollte. Auf dem Vorplatz hatten sich derweil weitere Identitäre eingefunden, die nervös, teilweise Zigarette rauchend oder telefonierend auf den großen Moment warteten. Der IB-NRW-Fotograf mit den feinen Koteletten war sogar mit stativ angerückt, um diesen historischen Moment des Zeichens gegen Links festzuhalten. Auf dem obersten Parkdeck vermummten sich Schmitz und Co. zu diesem Zeitpunkt bereits und pünktlich um 12.30 flatterte das gelbe Banner von der Fassade des Einkaufszentrums herab und die vier zuvor unauffälligen Identitären vor dem Gebäude standen plötzlich auf und schossen wahlweise mit Handy oder Kamera fleißig Fotos. Danke, denn so war es für uns leichter euch zu erkennen. Vielleicht schwante euch Deutschen Recken da ja bereits, dass ihr über die letzte Stunden hinweg unter Beobachtung standet. Jedenfalls packte der Fotograf hektisch seine Kamera samt Stativ ein und verschwand Hals über Kopf vom Ort des Geschehens. Auf dem obersten Parkdeck wurde schnell die Vermummung abgenommen und hektisch das Parkhaus durch die Autoeinfahrt verlassen. Diesmal nicht geschlossen als Gruppe, sondern auf verschiedenen Wegen und vereinzelt, bis auf das Pärchen Schmitz und König, die zusammen liefen. Die schwarzen Jacken waren nun gegen graue Pullover und Alltagskleidung getauscht worden. Kaum hatten die Identitären das Parkhaus bzw. das Einkaufszentrum verlassen, wurde das Banner auch schon von beherzten Menschen eingeholt, für die „Rechtsextremismus keinen Platz in Witten hat“. An die jungen Rassist_innen: Wir können euch beruhigen, eure teure und fleißig genähte Fahne ist nun in guten Händen und konnte bereits sinnvoll umgestaltet werden.

 

Von der coolen Melanie Schmitz und ihrem lässigen Freund Marius war auf dem Weg zum Auto nicht mehr viel zu sehen. Hektische Schritte, Blicke zurück - aber nichts half. Vor dem Saalbau kamen dann die aufgewühlten „Aktivist_innen“ zusammen. Nach einer Kippe und etwas Gefühlsduselei bestiegen die jungen Rassist_innen die Autos vor dem Wittener Saalbau und traten die Rückreise nach Essen an.

 

Die deutsche Pünktlichkeit habt ihr echt drauf. Cool, dass ihr uns nicht habt länger warten lassen und dass wir so hautnah dabei sein durften bei eurer klandestinen Action. Nett auch, dass ihr es sogar zugelassen habt, das Ganze zu dokumentieren! Nachdem in Bochum zuletzt über Identitäre und ihre rassistische Gesinnung in den Nachbarschaften informiert wurde, scheint nun mit dem neuen Pärchen Schmitz-König eine neue Ortsgruppe in Essen zu geben, die nach Aufmerksamkeit schreit. Nach den immer zahlreicher werdenden Outings Identitärer in NRW (Kreo Schweickhardt, Marco Müller, Falk Schakolat, Bastian Hans) bleibt abzuwarten was als nächstes passiert.

 

Ps.: Seid doch bei der nächsten Aktion bitte wieder so lieb und gebt rechtzeitig vorher Bescheid. Unser Terminkalender ist nämlich auch immer sehr voll.

 

 

 

 

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