(Athen) Freispruch für Bullen nach Vergewaltigung

 

Am 23. Dezember sprach ein Gericht den in der Presse als “Polizist von Illioupolis” bekannt gewordenen Beamten Bougioukos vom Vorwurf der Vergewaltigung frei, verurteilte ihn allerdings wegen Zuhälterei. Der ebenfalls angeklagte Vater des Opfers wurde auch freigesprochen, aber wegen Waffenbesitz verurteilt. Ein dritter Angeklagter wurde schuldig gesprochen.

 

 

 

Bougioukos wurde von Anwälten verteidigt, die bereits die Mörder des Rappers Pavlos Fyssas und den Bullen Korkoneas, Mörder von Alexis, verteidigt haben. Mehr zum Fall https://athens.indymedia.org/post/1622719/

 

Nach der Urteilsverkündung kam es zu Tumulten durch Zuschauer*innen im Gericht, die von der Polizei aus dem Saal geknüppelt wurden. Tränengas wurde zusätzlich im Gebäude geworfen. Am Vortag wurde eine kleine Demonstration im Stadtteil Illioupolis eingekesselt, als sie sich auf den Weg zu der Polizeiwache machen wollte, von der aus der Beamte einen Menschenhändlerring leitete. Der Fall wird zudem in diesem Text erwähnt https://de.indymedia.org/node/151168

 

Pressebericht vom Freispruch https://www.zougla.gr/greece/article/diakopike-i-diki-tou-astinomikou-apo-tin-ilioupoli---prokli8ike-entasi-logo-tis-apofasis

 

Damit geht ein Jahr zu Ende, in dem der griechische Staat alles getan hat, um seinen Schergen das Gefühl der absoluten Unantastbarkeit zu vermitteln. Egal ob die Beamten gemordet, geraubt, gefoltert oder vergewaltigt haben, am Ende sind für die Justiz immer die Opfer selbst Schuld gewesen.

 

(Das Foto zeigt den Polizeibeamten Bougioukos, eine Person der Zeitgeschichte, nach seiner Verhaftung im letzten Jahr, beachte sein T-Shirt)

 

 

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