Chemnitzer Kessel

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Am samstag den 01.09.2018 kam es in chemnitz im bereich der innenstadt zwischen der haltestelle roter turm und dem parkplatz der johanneskirche zur einkesselung von ca 300 antifaschist_Innen durch die polizei.

Dies fand im rahmen des widerstandes gegen einen nazi-aufmarsch von prochemnitz, pegida und afd statt.

 

 

Chemnitzer Kessel

Am samstag den 01.09.2018 kam es in chemnitz im bereich der innenstadt zwischen der haltestelle roter turm und dem parkplatz der johanneskirche zur einkesselung von ca 300 antifaschist_Innen durch die polizei.

Dies fand im rahmen des widerstandes gegen einen nazi-aufmarsch von prochemnitz, pegida und afd statt.

 

 Nazis tanzen auf den gräbern.

Zunächst einmal möchten wir klarstellen das es sich bei den naziaktivitäten nicht um ein “gedenken” oder einen “trauermarsch” handelt.

Die nazis tanzen vielmehr auf den gräbern der toten.

Das sie die namen der toten instrumentalisieren ist eine grobe untertreibung.

Es ist ein schlag ins gesicht der angehörigen und trauernden

Einige der menschen deren gesichter die nazis auf grosze plakate druckten und vor sich her trugen, haetten an diesen tagen den faschos selbst widerstand geleistet.

 

https://ze.tt/diese-menschen-wollen-verhindern-dass-der-tod-ihrer-freundin-von-rechtsextremen-instrumentalisiert-wird/

 

Sächsische verhältnisse

Wie erwartet richtete sich auch an diesem tag der fokus der polizei auf die antifaschistischen aktivitäten.

Die gegenkundgebung war weiträumig mit hamburger gittern abgesperrt, an groszen kreuzungen wasserwerfer postiert und der hauptteil der polizeikräfte rund um die gegenkundgebung postiert, wärend die naziversammlungen unbehelligt blieben.

 

https://twitter.com/i/status/1036190509503524864

 

Es kam zu vielfältigen gegenaktivitäten wie 2 strassenblockaden direkt vor der gegenkundgebung auf der naziroute und kleingruppen die sich in die innenstadt begaben.

Um 17.30 kam über den twitteraccount von chemnitz-nazifrei die info dass die nazidemo gezwungen wäre ihre route zu ändern und gegen den uhrzeigersinn zu laufen.

An diesem punkt machten sich diverse kleingruppen auf den weg zum stadthallenpark am roten turm, durch welchen auch diverse pro-chemnitz gruppen zogen um sich der afd-demo anzuschliessen.

Als die ca 400 antifaschist_Innen den stadthallenpark ereichten erschienen Polizeiaufgebote aus richtung der strasse der nationen und der stadthalle und drangen massiv auf die antifaschist_Innen ein, drängten sie wieder in richtung der gegenkundgebung.

Als sich die masse der antifaschist_Innen auf höhe des restaurants vapiano befand zogen 2 Züge des BFE rechts an der sich zurückziehenden gruppe vorbei und zogen ein spalier auf.

Nun schloss eine gruppe der bundespolizei an der stadthalle gewandten seite den weg und kesselte effektiv 300 antifaschist_Innen.

 

Dieser Kessel blieb bis kurz nach 22 uhr also über 4 stunden bestehen.

 

Als die festgesetzten antifaschist_Innen den kessel richtung gegenkundgebung verlassen wollten, wurde ohne verzögerung gepfeffert und geknüppelt.

Die bullen verursachten diverse zum teil gefährliche verletzungen.

Ein rettungswagen wurde mittels pferdestaffel am abtransport von verletzten gehindert.

Nach einiger zeit, in der die verletzten im kessel versorgt wurden, wurde angeboten unter 18 jährige und verletzte herauszulassen. Natürlich wurde nicht erwähnt das dies nur mit personalienabgabe ging.

Es gelang faschos auf die umliegenden dächer zu gelangen und so die gekesselten antifaschist_Innen ohne gegenwehr anzugreifen in dem sie diesen mit reizgas beschossen(vermutlich reizgaspistolen)

Im weiteren verlauf gingen wiederholt BFE-einheiten durch den Kessel.

 

Es wurde angeboten leute gegen abgabe der personalien herauszulassen.

Gleichzeitig wurde mit einer anzeige wegen landfriedensbruch gedroht und klargestellt das die polizei aller im kessel befindlichen feststellen will.

Als die polizei feststellte das nicht alle ihre personalien freiwillig abgeben, fing sie nach einiger zeit mit zwangsmassnahmen an.

Das heisst BFE einheiten rückten in den gessel und griffen teils wahllos teils gezielt leute heraus.

Daraufhin schlossen sich die antifaschist_innen in ketten zusammen, bildeten einen kreis in dessen mitte sie verletzte und gefährdete schützen konnten.

Als es bereits schien als ob die im kessel verbliebenen antifaschist_Innen den letzten zug aus chemnitz verpassen würden und damit dem faschistischen mob ausgeliefert worden wären, griffen BFE einheiten wiederholt den kessel an und versuchten leute aus den ketten zu reissen.
Es war zu keinem zeitpunkt abzusehen das die polizei den Kessel auflösen würde.

Nach einiger zeit des ausharrens gaben die bullen bekannt das die masznahme beendet sei.

Das dies passierte ist einerseits der wehements und der solidarität der gekesselten und vorallem auch dem solidarischen handeln der anderen antifaschistischen gruppen zu verdanken die sich am HBF weigerten ohne ihre comrads in die abfahrbereiten züge zu steigen.

Die polizei eskortierte den kessel um kurz nach 10 in richtung chemnitz hbf wo dieser von antifaschist_Innen in empfang genommen wurde.

Auf dem weg dorthin gab es wider erwarten keine weiteren übergriffe und festnahmen der polizei.

 

Gedanken aus dem Kessel

 

-Dieser polizeikessel war für viele der betroffenen deshalb besonders, weil sich früh kollektiv entschlossen wurde widerstand zu leisten.

 

-Es ist davon auszugehen das die bullen die 4 stunden nutzten um videomaterial auszuwerten.

Versucht sinnvoll damit umzugehen. Tauscht klamotten. Wechselt die positionen in den ketten.

 

-Die antifaschist_Innen hielten zusammen und schützten sich vor den angriffen der polizei.

Es wurde nicht auf die deals der polizei eingegangen und deren strategie lief teilweise ins leere.

 

-Auseinandersetzungen sind in dieser situation noch einmal mehr abzuwägen da verletzte im kessel nur notdürftig behandelt werden können.

Verletzte im Kessel sind innerhalb der reihen ihrer comrads immernoch am sichersten.

 

-Inspiziert genau die gegebenheiten der umgebung: gibt es irgendwo trinkwasser?, schutz vor sonne und wetter? Hindernisse? Können leute im kessel von benachbarten dächern aus angegriffen werden? Welche mittel können die bullen einsetzen? Gibt es gebäude mit fluchtwegen?

 

-Müssen verletzte abtransportiert werden stellt sicher dass dies mittels krankenwagen passiert und dass die verletzten vor den kameras der bullen und der presse geschützt werden.

 

Presse

 

-Fordert etwaig anwesende presse dazu auf genau zu dokumentieren wenn die polizei den abtransport von verletzten verhindert.

 

-Setzt euch insgesamt mit presse im kessel auseinander. Sorgt dafür das diese zwar mit im kessel bleibt aber vorallem die bullen filmt.

 

-Wenn ihr unbedingt interviews geben müsst dann macht dies mit der Kamera auf die bullen gerichtet.

 

-Presse kann ein wirksamer schutz vor übergriffen sein, aber nicht alle besitzen die nötige medienkompetenz.

 

Seid solidarisch

 

-Geht nicht auf deals mit den bullen ein. bleibt bei den leuten im kessel wenn irgend möglich.

 

-Wartet auf gruppen die festgesetzt wurden. Ihr könnt mit eurer bloszen anwesenheit die bullen dazu zwingen zu reagieren und massnahmen zu beenden. Auch die bullen wollen irgendwann feierabend machen und sie haben ein problem wenn nicht nur 300 sondern 1000 antifas über nacht in der stadt sind.

 

-Menschen die im kessel sind können durch die präsents aussenstehender unterstützt werden zb. durch verpflegung, information, beobachtung der polizei, psychologische unterstützung.

 

-Achtet aufeinander:

Tauscht gestresste oder verletzte comrads in die hinteren reihen durch.

Teil anderen mit was ihr beobachtet ohne panisch zu werden.

Geht auf leute ein die die ruhe verlieren. Eignet euch strategien an mit stress umzugehen.

Bleibt zusammen bis ihr sicher seid das ihr safe seid.

Seid nachsichtig miteinander

 

-Redet nicht ausserhalb eurer bezugsgruppen über die geschehnisse im kessel.

 

-Kümmert euch innerhalb eurer bezüge darum das geschehene aufzuarbeiten. (out of action)

 

-Sorgt dafür das im nachhinein von repression betroffene nicht auf den kosten sitzen bleiben und gut aufgefangen werden.

 

 

 

 

 

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Ergänzungen

"Es gelang faschos auf die umliegenden dächer zu gelangen und so die gekesselten antifaschist_Innen ohne gegenwehr anzugreifen in dem sie diesen mit reizgas beschossen(vermutlich reizgaspistolen)"

Gibts bei euch besseres Dope als sonstwo? Geile Räuberpistole!!!